Forum: Implantologie
Bei Zahnverlust können Ihnen Zahnimplantate mehr Lebensqualität zurückgeben. Wir möchten Ihnen weiterhelfen, wenn Sie Fragen zu Zahnimplantaten haben.
Thema:
Zirkonoxidimplantat
Anzahl der Beiträge: 3
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erstellt: 28.06.2025 - 12:47
Max aus Dresden
Guten Tag,
von Seiten der Naturheilkunde wird oft das gut verträgliche Zirkonoxid empfohlen. Ich weiß nicht, ob man die Erfahrungen mit künstlichen Hüftgelenken und Kniegelenken aus Titan einfach auf Titanimplantate übertragen kann. Dort entzündet sich meist der Knochen durch Titanpartikel, so dass die Gelenke sich nach etwa 15 Jahren aus dem Knochen lösen. Dann gibt es meist keine Lösung mehr für den Patienten. Wäre dies bei einem Zahnimplantat ähnlich oder kann man das nach so vielen Jahren meist noch einmal erneuern?
Nun verwundert mich, dass man z.B. bei Strauman liest: Titanimplantate halten bis zu 25 Jahre, aber Zirkonoxid trotz besserer Verträglichkeit nur 20 Jahre? Auch dauert das Einheilen fast doppelt so lange. Auch sollte ich meinen Zahnarzt fragen, der später dann die Brücke darauf setzen soll, ob er die bei Zirkonoxidimplantaten verarbeiten kann? Das könnte angeblich nicht jeder. Das Drehmoment von bis zu 35 Ncm ist aber ähnlich oder wo liegen die Unterschiede?
Was mich ferner irritiert: mein Kiefernchirug sagte, Strauman hätte das Zirkonoxidimplantat, mit welchem er jahrelange gut Erfahrungen hatte, angeblich vom Markt genommen. Leider weiß ich den Namen nicht mehr, vermutlich aber Pure Ceramic. Doch der Hersteller sagte mir, dies sei weiter erhältlich? Jetzt setzt der ZA seit kurzem Neodent Zi ein. Darüber liest man nur gutes, aber Längen nur von 10-13mm erhältlich. Nun sei mein Kiefer aber recht dünn, deswegen könne er nur 8mm tief bohren (dies war nur eine erste grobe Schätzung, das Röntgenbild und die Bohrschablone werden im nächsten Termin eingesetzt). Wie ich gelesen habe, soll zum Nerv ein Abstand von 2mm gewahrt werden. Läßt sich Neodent Zi da überhaupt einstzen? Pure Ceramic gibt es auch in kleineren Längen. Die Implantate sollen die 5 und 7 unten links ersetzen, darauf soll dann eine Brücke von 5 zur 7.
Zuletzt noch die Frage zur Eigenbluttherapie PRF nach Choukroun, die der ZA empfahl. Bietet diese wirklich gravierende Vorteile oder ist die Verbesserung nur gering?
erstellt: 28.06.2025 - 13:01
Max aus Dresden
Nachtrag: bei der Wahl des richtigen Implantates sollte auch die (angeblich) höhere Bruchgefahr von Zirkonoxid eine Rolle spielen.Straumann z.B. gibt für Neodent (nicht speziell für das ZI) nach 3 Jahren 98,5% Erfolgsquote an, Titanimplantate haben im Schnitt 97%, Straumann-Titanimplantate gar 99,3%. Also könnte man grob schätzen, daß die Bruchgefahr von Zirkonoxid bei diesem Hersteller nur um etwa 1% höher liegt?
erstellt: 28.06.2025 - 20:59
Guten Tag,
Körpergeweben reagieren mit den Keramikimplantaten sehr "träge" als Ausdruck der guten Gewebeverträglichkeit. Daher dauern die Heilzeiten deutlich länger. Grundsätzlich ist von gleichzeitigen Knochenaufbauten abzuraten. Daher muss erst der Knochen aufgebaut werden bis zu einer Höhe, die mindestens 10mm lange Implantate zulässt. So werden sich bei Ihnen Knochenaufbau ( 3-6 Monate) und Implantateinheilzeit (mind. 3 Monate) addieren, bis prothetisch versorgt werden kann.
Grunsätzlich gibt es kein Haltbarkeitsdatum bei Implantaten, sondern eine statistische Überlebensquote. Das kann bedeuten, dass ein Implantat 2 Jahre hält oder aber ein Leben lang. Das ist kaum vorherzusagen.
Ich implantiere heutzutage nur noch unter Einsatz von PRGF, weil es eine massive Heilungsbeschleunigung bedeutet und auf Fremdmaterial zum Kieferaufbau fast vollständig verzichtet werden kann. Über die Erfolgsstatistik der einzelnen Implantatsysteme kann ich nichts sagen. meist stehen die Statistiken bei keramischen Implantaten auf kleineren Fallzahlen.
Grüße
R. Roos