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Hallo zusammen,

 Vor ein paar Wochen hat der Zahnarzt bei mir eine Wurzelbehandlung wegen Karies angefangen. Dort ist auch tatsächlich ein grosses Loch aber hatte keine Schmerzen. Ich war bei der Sache recht skeptisch aber habe doch eingewilligt und er hat mit der ersten Sitzung angefangen. Bei der zweiten Sitzung fand ich dann heraus, dass er bei der ersten Sitzung nicht genug Zeit hatte die Wurzeln zu behandeln und wolle nun damit anfangen.  Er hat lediglich den Nerv und allen Karies entfernt und dann mit einem Ledermix verschlossen. Der Zahn hat sich nach 1-2 Tagen erholt und keine Beschwerden gemacht und der Karies wurde vollständig entfernt und ich habe mir dann die Frage stellt, warum den jetzt noch die Wurzeln behandeln, wenn ich keine Schmerzen habe und der Karies auch weg ist? 

Ich habe ihn dann gebeten für die Sitzung eine Füllung in ein anderes Loch zu machen, welches ich noch habe, und die Wurzeln noch nicht zu behandeln, damit ich mir das mit der Wurzelbehandlung nochmal überlegen kann. Hat er gemacht.

Er meinte dann den Ledermix bzw. das Provisorium könnte man schon drin lassen und beobachten. Mit dem Provisorium sei der Zahn aber nicht dicht und deswegen gefährdet aber er werde auch nicht einfach eine Füllung drüber machen. Er würde sich da weigern, weil das nicht professionell ist. Persönlich würde ich den Zahn gerne aber einfach so lassen oder den Ledermix als so eine Art Unterfüllung drin lassen und eine dichte Füllung drüber machen (geht das?), und falls ich Schmerzen bekomme, nochmal schauen. Ich könnte auch damit leben den Zahn dann ziehen zu lassen, aber der Zahnarzt will natürlich immer zahnerhaltend arbeiten.

Was haltet ihr von der Sache? Empfehlungen wie weiter? Ich hatte vorher keine Schmerzen und auch jetzt, nach dem sich der Zahn erholt hatte, ebenfalls keine Schmerzen. 

Vielen herzlichen Dank fürs Durchlesen und Beantworten.

Viele Grüsse 

erstellt: 14.12.2018 - 20:06

Zahnarzt
Dr. Roos MSc. mult.
73765 Neuhausen


roos@roos-zahnarzt.de
http://www.roos-zahnarzt.de

Guten Tag,

es gibt eine regelgerechte Versorgung eines Zahnes bei einer bestimmten Diagnose. Die Abdeckung der geöffneten Pulpa mit Ledermix ist als Notfallbehandlung akzeptiert, nicht jedoch als definitive Versorgung. Also gibt es auch keine definitive Füllung, auch nicht unter Druck, denn diese ist nicht durch die Regeln ärztlichen Handelns abgedeckt. Es ist jedoch auch nicht möglich, Sie zur Forstetzung der Behandlung zu zwingen. Sie alleine entscheiden auf Basis der Aufklärung über die weiteren Schritte. Sie haben hier schriftlich und in der Praxis mündlich erklärt, dass Sie trotz Risikoaufklärung keine Wurzelkanalbehandlung wünschen. Damit ist der Fall bis auf Weiteres erledigt. Das System "Wasch mich aber mach mich nicht nass" funktioniert selten.

Grüße

R. Roos

Tut mir leid, aber ich fühle mich von meinem Zahnarzt überhaupt nicht aufgeklärt und er informiert mich sehr spärlich, weswegen ich mich auch hier ans Forum gewendet habe.

Mir wurde gesagt, so wie es jetzt ist, könnten später Beschwerden möglich sein aber auch nicht, 
Der Zahnarzt will nun über mehrere Sitzung eine nun doch ziemlich teure Wurzelbehandlung machen, mit dann nahezu gleicher Ausgangslage:
Es könnten später Beschwerden möglich sein aber auch nicht. 

Warum genau soll ich in meinem Fall diese Wurzelbehandlung machen? Ich habe doch bei einer teuren Behandlung das Recht mehr zu wissen als "es ist halt professionell"?

Bitte klären Sie mich doch auf.
Was für ein Risiko besteht, wenn ich den Zahn so sein lasse?
Was für ein Risiko besteht, wenn ich den Zahn wurzelbehandeln lasse?