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Forum: Implantologie

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Thema:
Zahnverlust Oberkiefer Zahn 27-Ist ein Implantat unbedingt erforderlich?(Nachtrag)
Anzahl der Beiträge: 2

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erstellt: 29.03.2023 - 00:07

RR aus Bayern

Hallo,

ich habe diese Frage vor ein paar Tagen bereits gepostet, ich schreibe sie hier nochmal weil ich beim ersten Mal ein paar wichtige Informationen vergessen habe.

Mein vorletzter Zahn im Oberkiefer links (Position 27) musste vor ca. 4 Monaten entfernt werden, da er leider einen Risss hatte.

Die Nachbachzähne 28 und 26 sind vorhanden und gesund. Gegenkieferbezahnung ist auch da, die Zähne im Unterkiefer haben immer noch Kontaktfläche zu den Zähnen im Oberkiefer. Ich kann gut kauen, merke aber dass der Weissheitszahn 28 eine leichte Spitze hat und diese mit dem Zahn im Unterkiefer an einer bestimmten Stelle zu einem stärkeren punktuellen Kontakt/Reibung kommt , der vor Entfernung der Zahn 27 nicht da war. 

Mein Zahnarzt hat mir empfohlen ein Implantat zu setzen. Er hat bereits eine Volumentomographie durchgeführt und gesehen, dass nicht genug Knochensubstanz da ist. Also, es wäre aus seiner Sicht ein Sinuslift mit Knochenaufbau notwendig, als Füllungsmaterial würde er Bioss nehmen.

Mein Zahnarzt meinte, ohne Implantat würden die Nachbachzähne mit der Zeit in die Lücke hineinkippen

Es geht mir um die Nutzen-Risiko-Abwägung:

a) Implantat-Risiken: u.a. RisikoSinuslift-OP-Komplikationen,  Risiko der Kieferhöhleneröffnung mit Materialabwanderung und/oder Einbluten in die Kieferhöhle; sehr hohe Kosten;

b)kein Implantat: Zähne können ich verschieben/ in die Lücke kippen; Knochenabbau

Meine Fragen:

1) Ist aus Ihrer Sicht und Erfahrung wirklich notwendig ein Zahn in dieser Position (27) zu ersetzen? Würden Sie es Ihren Patienten in meiner Situation empfehlen?

2) Ich habe irgendwo gelesen dass die Nachbachzähne normalerweise nicht nach hinten in eine Lücke kippen, sondern tendieren immer nach vorne zu kippen. Können Sie mir sagen ob das so stimmt? Wenn das so wäre, würde es in meinem Fall nur für den Zahn 28 das Risiko bestehen dass der nach vorne kippt, Zahn 26 wäre dann nicht gefährdet.

Es geht eigentlich gar nicht so sehr um die Kosten. Wenn das Implantat vielleicht direkt gesetzt werden könnte, ohne Knochenaufbau/Sinuslift hätte ich das wahrscheinlich gemacht. Ich finde das ganze einfach zu riskant.

Anderseits bin mir nicht sicher, ob ich die Risiken für den Fall, dass ich kein Implantat einsetze, richtig einschätze.

Ich kann aktuell gar nicht mehr gut schlafen, Tag und Nacht denke ich daran...

Ich würde mich sehr über Ihre Rückmeldungen freuen.

VG, RR

 

 

 


Guten Tag,

der Angst vor der Operation ist kaum mit rationalen Argumenten zu begegnen. Sie haben selbst schon erkannt, dass die technischen Begleitumstände (Kippungen von hinten oder vorne) nicht kalkulierbar und daher nicht wirklich relevant sind. Ein "offener" Sinuslift ist bei einem erfahrenen Kollegen ein sehr überschaubarer Eingriff und dauert etwa 15 Minuten länger als ein "Standardimplantat".  Die Komplikationsrate ist aus meiner Erfahrung sehr gering, nicht höher als Komplikationen nach Zahnentfernungen und die haben Sie bereits hinter sich gebracht. Falls Sie den Eindruck hatten, dass der Kollege, der den Zahn entfernt hatte, einige Routine und Sicherheit ausstrahlt, wird er die Aufgabe Sinuslift auch meistern können. Allgemein gilt: Eine Entscheidung, auch wenn sie objektiv falsch ist, hilft sehr für den Seelenfrieden.

Grüße

R. Roos

 



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