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Gesunde und fest sitzende Zähne geben Ihnen ein schönes und unbeschwertes Lächeln. Wir beantworten Ihnen gerne allgemeine Fragen zum Thema Zahnmedizin.

Thema:
Zahnverfärbungen durch Bruxismus?
Anzahl der Beiträge: 4

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erstellt: 02.10.2014 - 12:55

Norbert Meyer aus Augsburg

Sehr geehrte Damen und Herren,

seit ein paar Jahren leide ich unter Zahnverfärbungen an den Mahlzähnen im Unterkiefer und an der Rückseite der oberen Schneidezähne. Trotz guter Zahnhygiene, dem vollständigen Verzicht auf Kaffee, Wein und Tee und trotz dem Kauf einer modernen Ultraschall-Zahnbürste kommen diese Verfärbungen immer wieder.

Vor wenigen Wochen wurde bei einem Kontrollbesuch bei meinem Zahnarzt festellt, dass meine Zähne leichte "Beißspuren" aufweisen und dass ich nun nachts eine sog. Beißerschiene tragen soll.

Meine Frage ist nun, ob diese beiden Probleme zusammenhängen könnten, d.h. dass die Verfärbungen durch das nächtliche beißen und knirschen entstanden sein könnten? Meine Vermutung als Laie ist, dass durch das nächtliche Beißen über längere Zeit der Zahnschmelz angegriffen wird und sich so leichter Farbpikmente am Zahnschmelz verfestigen könnten.

Wäre dies grundsätzlich möglich? Besteht zwischen diesen beiden Problemen ein Zusammenhang?

Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir netterweise weiterhelfen könnten.

Vielen Dank und schöne Grüße

Norbert Meyer


Sehr geehrter H. Meyer,

mit Ihrer Vermutung liegen Sie wahrscheinlich sehr richtig. Versuchen Sie einmal vor einem Spiegel, die Schliffflächen der oberen und unteren Zähne übereinander zu legen. Jetzt sollten die braunen Stellen verdeckt sein. An diesen Stellen haben Sie den "Granit" des Zahnschmelzes über dem "Sandstein" des Dentins weggebruxt. Dentin ist per se dunkler und verfärbt sich auch viel stärker. Eine Schiene schafft da nur Abhilfe über die Nacht und kann den Abtragungsprozess verlangsamen. Sie sollten einen ZA, eine ZÄ aufsuchen, die oder der etwas von Funktion bzw. Gnathologie verseht. Sie brauchen mindestens eine ordentliche Eckzahn- und Frontzahnführung, möglicherweise auch eine Bisserhöhung.

Viel Erfolg wünscht Rainer Littinski aus Magdeburg


erstellt: 06.10.2014 - 23:31

Norbert Meyer aus Augsburg

Sehr geehrter Herr Dr. Littinski,

eine Nachfrage zum Thema "Gnathologie": Habe heute in meinem Umfeld leider keinen Zahnarzt gefunden, der sich mit der Thematik Gnathologie wirklich auskennt. Ist garnicht so einfach, einen guten Arzt zu finden ...

Daher meine Frage: Soll ich sicherheitshalber mich gleich an eine Uniklinik wenden? Dort müsste es doch eigentlich eine Abteilung hierfür geben. Und wäre das Thema Gnathologie allgemein nicht besser bei einem Kieferorthopäden aufgehoben? Müsste eine Zahnfehlstellung nicht eher kieferorthopädisch behoben werden?

Würde mich sehr freuen, wenn Sie mir diese Fragen netterweise noch beantworten könnten. Denn als Laie kann ich mit dem Begriff Gnathologie so gut wie nichts anfangen. Habe zwar durch google herausgefunden um was es ungefähr geht, aber das hört sich schon sehr speziell an.

Vielen Dank für Ihr Verständis und schöne Grüße

Norbert Meyer


Sehr geehrter H. Meyer,

die Gnathologie ist die Lehre von der Systematik, den Ursachen und Folgen der Bewegungen des Unterkiefers in Beziehung zum Oberkiefer. Kenntnisse auf diesem Gebiet sind eigentlich die Grundlage für die Veränderung von Kauflächen oder von Schneidekanten in jeglicher Beziehung. Schon eine Füllung im Seitenzahngebiet stellt einen Eingriff in die gnathologischen Verhältnise dar. Wenn Sie Ihre Zähne traumatisch "zerknirschen", müssen die Ursachen dafür gefunden und abgestellt werden. Ein Kieferorthopäde ist in der Regel kein Ansprechpartner für diese Problematik. Ein richtig guter Prothetiker wäre da schon besser geeignet. Vielleicht finden Sie einen solchen an der Uni.

Viel Erfolg wünscht Rainer Littinski aus Magdeburg



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