Forum: Angst und Schmerz
Die Angst vor dem Zahnarzt muss heute nicht mehr sein. Die Behandlungsmethoden der modernen Zahnmedizin sind deutlich fortgeschritten. Informieren Sie sich hier.
Thema:
Zahnnerv und eventuell Wurzelentzündung
Anzahl der Beiträge: 5
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erstellt: 10.01.2012 - 19:42
SaRi aus Sachsen
Am 20.12.2011 war ich beim Zahnarzt, da mich ein gefüllter Backenzahn (der letzte unten rechts, Weisheitszahn nicht mehr vorhanden) "ärgerte". Man entfernte die alte Füllung und legte ein Medikament ein und verschloss den Zahn provosorisch. Ende Januar sollte dann eine bleibende Füllung gemacht werden.
Bis dahin schaffte es mein Zahn aber nicht mehr. Am Sonntag (08.01.2012) gingen die Ab- und Anschmerzen, die trotzdem immer mal hatte, in einen Dauerschmerz über, so dass ich zu Schmerztabletten greifen musste, eine leichte Schwellung der rechten Wange und Druckempfindlichkeit stellte sich ebenfalls ein. Am Montag morgen bin ich dann gleich wieder zum Zahnarzt. Der Zahn ("lebt noch") wurde wieder eröffnet und diesmal bis zum Nerv runter aufgemacht und anschliessend mit spitzen Drähtchen in die Wurzeln "gestochen". Zumindest fühlte es sich so an, da auch die lokale Betäubung nur bedingt anschlug und ich trotzdem starke Schmerzen während der Behandlung hatte. Es war dann ein unangenehmer stinkender Geruch wahrzunehmen und die Zahnärztin sagte, dass sich wohl um die Zahnwurzeln herum Gase gebildet hätten, die nun entweichen können. Es blutete auch stark während der Behandlung. Der Zahn ist nun (noch) offen und ich solle immer schön "rauszutschen". Dabei hat es immer einen wiederlichen Geschmack. Kann es sein, dass es doch nicht "nur" Gase waren, sondern sich vielleicht doch schon Eiter gebildet hatte?
Antibiotika habe ich nicht bekommen. Schmerztabletten muss ich weiter nehmen, da es ohne nicht geht. Kann ich unterstützend mit Kamillan Spülungen machen? Der Zahn ist weiterhin komplett offen; es wurde kein Medikament eingelegt. Ein Röntgenbild wurde nicht angefertigt.
Am Freitag (13.01.2012) darf ich mich wieder in den Behandlungsstuhl setzen. Was könnte im besten und auch schlimmsten Fall passieren?
Ich muss "gestehen", dass ich ein echter Angsthase mit "Schein" bin, aber ich einen, in meinen Augen, guten Zahnarzt, gefunden habe, der sich auf Angstpatienten spezialisiert hat. Trotzdem plagt mich irgendwie diese Ungewissheit, wie es weitergehend könnte mit diesem Zahn.
Mit freundlichen Grüßen
SaRi
erstellt: 12.01.2012 - 20:41
bei Ihnen liegt eine klassischer fauliger Zerfall des Zahnnerven vor. Die Wurzelkanäle sind angefüllt mit Bakterien, was Sie am Geschmack und Geruch spüren. Wenn der Zahn offen ist, sollte dies nicht länger als 48 Stunden so bleiben. Sonst wird das Zahninnere noch heftiger bakteriell besiedelt.
Wenn Ihr Zahnarzt eine gute Wurzelkanalbehandlung durchführt, besteht die Chance auf einen Zahnerhalt. Sollten sich die Beschwerden nach Verschluss des Zahnes wieder einstellen, so sollten Sie sich intensiv mit einer Zahnentfernung anfreunden.
Viel Erfolg wünscht
R.Roos
erstellt: 13.01.2012 - 19:09
SaRi aus Sachsen
den heutigen Behandlungstermin habe ich nun hinter mir. Die Zahnnerven konnten noch nicht entfernt werden, da immer noch die Entzündung vorliegt und der Zahnnerv weiterhin "lebt" und die Betäubung (auch im Zahn selbst) nicht wirklich half. Es wurde nun ein Medikament eingebracht, was den Nerv abtöten soll und der Zahn erstmal provosorisch verschlossen. Am kommenden Donnerstag soll dann der Zahnnerv entfernt werden und dann irgendwann (ich nehme an, wenn die Entzündung abgeklungen ist) die Wurzelbehandlung folgen.
Ich möchte Ihnen vielmals für ihre aufgebrachte Zeit, um meine Fragen zu beantworten, danken.
Liebe Grüße und einen angenehmen Abend/Tag
wünscht
SaRi
erstellt: 15.01.2012 - 19:50
es ist schon viel Richtiges gesagt - aber aus Erfahrung würde ich Ihnen raten: lassen Sie sich diesen Zahn mit der Vorgeschichte entfernen. Sie werden sonst keine Ruhe mehr bekommen. Oder Sie suchen sich einen Spezialisten (Endodonten) in Ihrer Region, der (fast) alles tote Gewebe entfernen kann.
Gruß
Dirlewanger
erstellt: 19.01.2012 - 18:36
unbekannter Autor aus ...
nachdem nun heute die Wurzelbehandlung erfolgen sollte, stellte sich heraus, dass Einer der 3 Kanäle nicht zu finden war, in den Zweiten kam man nur ein kleines Stück, lediglich der letzte (der erste der behandelt wurde) konnte vorbereitet werden. Nachdem sich die Situation so darstellte, entschlossen wir uns den Zahn zu ziehen. Während des Ziehens brach eine Wurzel von der Krone ab und verblieb Kieferknochen, während man die Andere samt Krone entfernen konnte. Nachdem dann der Knochen um die verbliebene Wurzel zum Teil weggeschliffen wurde, stellte sich diese Wurzel immernoch quer und wollte sich nicht entfernen lassen. Der Chef der Zahnarztpraxis wurde hinzugezogen und hat "kurzen Prozess" gemacht. Die dann noch entfernte Wurzel entpuppte sich als Hakenwurzel.
Nach knapp 2h Stunden hatte ich es überstanden, trotz meiner fast unbändigen Angst.
Ich möchte auch allen "Angsthasen" , was durchaus liebevoll gemeint ist, denn ich bin ja selber einer, Mut machen sich seinen Ängsten zu stellen. Es gibt gute kompetente Zahnärzte und sogar Zahnärzte, die sich direkt auf Angstpatienten spezialisiert haben. Dort ist man in der Regel in sehr guten Händen, die wissen was sie tun und wie man mit den Angstpaptienten umgeht. Habt nur MUT !
Den Herren Doktores möchte ich an dieser Stelle ganz herzlich meinen Dank aussprechen, dass sie sich hier zusätzlich meiner angenommen haben und hier ihre wertvolle Zeit opfern, um allen Patienten hier mit Rat zur Seite zu stehen.
Mit freundlichen Grüßen, einem Zahn weniger, aber dafür eine Hamsterbacke
wünscht ihnen von ganzem Herzen
SaRI