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Forum: Parodontologie

Parodontitis ist eine der häufigsten Erkrankungen bei Erwachsenen in Deutschland und kann zu Zahnverlust führen. Fragen Sie uns. Sie erhalten professionelle Antworten.

Thema:
Zahnerhalt
Anzahl der Beiträge: 2

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erstellt: 19.05.2011 - 13:13

Anne aus Frankfurt

Hallo,

ich bin 50 Jahre alt und leide seit Jahren unter chronischer Parodontits. Ich rauche nicht, habe nur in normalem Maß Stress und bin genetisch vorbelastet (habe auch mit Bluthochdruck und Arteriosklerose zu kämpfen, obwohl ich normalgewichtig bin, regelmäßig Sport mache und mich vernünftig ernähre).

In den vergangenen 15 Jahren hatte ich 3 Parodontalbehandlungen, zuletzt vor einigen Wochen. Der neue Schub war vorab am Zahnfleisch nicht zu erkennen, es hat nichts geblutet und auch sonst war nichts zu sehen. Seit Jahren gehe ich 3-4 mal jährlich zur PZR: im vergangenen Herbst war noch alles in Ordnung und im Januar 2011 habe etliche Zähne gewackelt. Es wird mir immer wieder aufs Neue gesagt, meine Mundhygiene ist einwandfrei, daran liegt es nicht.

Bei der Parodontalbehandlung wurden mir 2 Backenzähne gezogen (habe nun noch 25 Zähne) und es sind nun Lücken zurückgeblieben, mit denen ich leben kann. Mir wurde gesagt, wegen zu wenig Knochen seien Implantate nicht möglich. Die Parodontalbehandlung wurde nach einem DNA-Test mit Antibiotika unterstützt, eine Nachuntersuchung hat erbracht, die Behandlung war erfolgreich und im Moment sei alles in Ordnung. Die nächste PZR ist schon wieder angesetzt und ich werde das auch weiterhin machen.

Eine 3-D-Röntgendiagnostik vor der Behandlung hatte erbracht, dass bei den Frontzähnen der Knochen zu dünn ist für Implantate (0,3 mm, genetisch bedingt), bei den seitlichen Zähnen ist der Knochenabbau schon zu stark vorangeschritten und der Knochen sei nicht dicht genug für Implantate. Mir wurde gesagt, in den kommenden 10 Jahren würde ich sämtliche Zähne verlieren und Vollprothesen seien dann erforderlich. Der Abbau sei schon weit vorangeschritten und nicht aufzuhalten und es gäbe nichts, was ich dagegen tun könnte.

Derzeit reinige ich meine Zähne zweimal täglich mit elektrischer Zahnbürste plus Zahnseide und Zahnzwischenraumbürsten. Einige Wochen lang habe ich zweimal täglich mit Chlorhexidin (Paradontax) gespült. Doch davon wurde mir dann abgeraten, wegen möglicher Nebenwirkungen. Nun spüle ich alle 2 Tage nur einmal, aber ich habe den Eindruck, dass es dem Zahnfleisch dadurch wieder schlechter geht.

Schade ich mir, wenn ich über Monate oder Jahre ein- oder zweimal täglich mit Chorhexidin spüle?
Kann ich noch mehr tun, um meine Zähne möglichst lange zu erhalten?
Wie kann ich erkennen, dass ein weitere Schub sich ankündigt, wenn am Zahnfleisch nichts zu sehen ist?
Gibt es noch etwas, was ich zum Zahnerhalt tun kann?

Herzlichen Dank!
Anne


Sehr geehrte Anne,
CHX hat außer reversiblen Zahn-, Zungenverfärbungen/Geschmacksirritationen keine Nebenwirkungen, auch nicht bei 2-jähriger Anwendungsdauer. Dies belegen frühere Studien. Ob dies sinnvoll ist, steht auf einem anderen Blatt; Sie kommen mit Mundspüllösungen nicht "IN die Taschen rein".
Ihrer Beschreibung nach haben Sie eine genetische Disposition für Parodontitis. Somit hätten Sie auch ein erhöhtes Implantatverlustrisiko. grundsätzlich sind aber Implantate möglich, ggfs. mit erforderlichem Knochenaufbau. An einem CT/DVT die Knochendichte und sich daraus ergebende Folgen zu bestimmen, ist Unsinn.
Ansonsten haben Sie ja alle Register bereits gezogen.
Dr. Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg


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