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Thema:
Zahnentfernung - Langzeitfolgen
Anzahl der Beiträge: 3

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erstellt: 29.03.2011 - 09:42

Emily-Suzanne aus Hamburg

Hallo,

mir wurde vor 1 1/2 Jahren ein unterer Backenzahn gezogen (links unten der sechste Zahn). Seitdem habe ich mehrere Probleme. Zum einen merkte ich sofort, als die Betäubung rausging, dass ich ein merkwürdiges Gefühl in der linken Zungenhälfte und der linken unteren Kieferseite behielt.  Der erste Tag nach der Zahnentfernung war ich fast schmerzfrei. Danach änderte es sich leider ins Gegenteil. Es bildete sich eine Alveolitis sicca. Tat furchbar weh. Meine Zahnärztin gab mir dann aber nur ein Homöopatisches Mittel, was ich nicht genommen habe, da ich von so nem Kram nichts halte. Bin dann zu einer anderen Zahnärztin, die mir ein Antibiotikum verschrieben hat, vernünftige Schmerzmittel und ausserdem den Knochen von der Entzündung gereinigt hat. War sehr schmerzhaft die Prozedur, aber hat sicherlich was gebracht. Das ganze heilte dann auch. Nur habe ich seitdem an der Stelle, wo der Zahn mal gewesen war, ein sehr merkwürdiges Gefühl. Ich kann das gar nicht genau beschreiben. Es ist ein wenig, wie ein leichter Druck von innen nach außen, aber kein Schmerz. Außerdem leichtes Kribbeln. Zudem leide ich seitdem an permanenten Halsschmerzen und mein Tinnitus, den ich schon Jahre habe, hat sich massiv verschlimmert. Ich höre jetzt auf dem linken Ohr auch wesentlich schlechter als vorher. Dazu kommt, dass ich seitdem massive Schlafprobleme habe. Erst kann ich nicht einschlafen, dann nicht durchschlafen und schlussendlich wach ich viel zu früh auf. Ich bin also seit 1 1/2 Jahren permanent übermüdet und nicth mehr leistungfähig. Außerdem kann ich merkwürdigerweise seitdem nur noch auf der linken Seite einschlafen oder auch überhaupt schlafen. Denn wenn ich rechts liege, wach ich ständig auf. Dann stört mich das komische Gefühl im linken Kiefer. Und dieses Gefühl geht in den ganzen Körper über. Ist wie so eine innere Unruhe. Ein weiteres Problem ist mein Blutdruck, der seitdem schwieriger zu regulieren ist (ist bei mir wohl genetisch bedingt zu hoch, bin nicht übergewichtig oder so und hab Mutter und Opa mit ebenfalls zu hohem Blutdruck).

Meine Frage ist, ob meine Probleme nach einer Zahnentfernung normal sind, oder ob da irgendetwas noch gemacht werden kann oder sollte. Meine jetzige Zahnärztin (ich hab nach der Geschichte die Zahnärztin gewechselt) versteht meine Probleme leider nicht. Sie möchte nur die Lücke endlich mit einer Brücke schließen. Aber ich will da nichts drauf haben, solange ich nicht weiß, ob da noch was nicht in Ordnung ist. Meine Hausärztin glaubt nicht, dass meine Schlafprobleme mit dem Zahn zusammenhängen, sondern mit den Wechseljahren (bin 50).

Ich würde mich freuen, wenn Sie mir irgendwie weiterhelfen könnten.

Moin Moin,
das die beschriebenen Probleme mit der Zahnentfernung zu tun haben, ist eher unwahrscheinlich. Jedoch kann ein Biss- oder Kiefergelenkproblem vorliegen, welches den beschriebenen Sachverhalt auslösen oder verstärken kann. Eine weitergehende Diagnostik ist aus der Ferne kaum darstellbar.
Gruß aus Schenefeld bei Hamburg
Dr. Frank Hansing MSc

Guten Tag Emily-Suzanne,

Ihr Beschwerdebild ist äußerst komplex und aus der Ferne nicht abschließend beurteilbar. És liegen Missempfindungen, Schlafstörungen, Tinnitus, Bluthochdruck und möglicherweise noch andere Beschwerden vor. Ein ursächlicher Zusammenhang mit den Problem nach der Zahnentfernung kann nicht ausgeschlossen werden, er ist jedoch sehr unwahrscheinlich. In meiner bislang 25-jährigen Praxis sind keine dauerhaften körperlichen Folgeerscheinungen nach einer Alveolitis aufgetreten.

Der Bluthochdruck alleine kann jedoch viele der geschilderten Beschwerden auslösen. Schlaflosigkeit, Unruhe, Tinnitus etc. Er scheint mir als Ursache entscheidend mitzuwirken und ich würde Sie zu einem guten Internisten überweisen. Auch Probleme im Bereich der Halswirbelsäule (Schlaflage) können einen Einfluss haben.
Häufig treten während der Wechseljahre depressive Verstimmungen auf, deren Symptome als letztes vom Patienten selbst erkannt werden. 
Bitte lassen Sie sich durchchecken und sprechen Sie bei einem erfahrenen Internisten oder Gynäkologen Ihre Probleme an.    

Viel Erfolg wünscht

R.Roos


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