Forum: Zahnersatz
Durch Zahnerkrankungen oder Unfällen können Zähne verloren gehen. Wir geben Hinweise und Entscheidungshilfen zur richtigen Wahl der Zahnversorgung.
Thema:
Zahn OP oder Ziehen - Lückenschluss notwendig?
Anzahl der Beiträge: 6
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erstellt: 03.07.2025 - 18:37
Beatrix aus ...
Guten Abend Herr Dr. Littinski,
Sie hatten an anderer Stelle mal geschrieben, dass man nicht unbedingt jede Lücke schließen muss.
Ich habe an einem großen Backenzahn 16 nach Öffnung und Entfernung der Wurzeln und zig Einlagen unfassbare Schmerzen bekommen.
Ein geschwollenes Jochbein bzw. darunter, Druck auf der Nase und den Nebenhöhlen, ganz starke Migräne und vor allem ein fürchterlicher Druck in der Augenhöhle und beiden Schläfen. Ich hätte mir nie vorstellen können, dass eine Behandlung eines Zahns solche Schmerzen auslösen kann und bin auf Tilidin angewiesen.
Seit der Behandlung habe ich Fieber und muss mich permanent übergeben.
Ich bin in nächster Zeit in Krebsbehandlung.
Auch wegen der Grunderkrankung und Schwächung des Immunsystems möchte ich den Zahn gerne raus haben.
Ich würde mir wünschen, dass dies noch irgendwie vor dem Wochenende geschieht.
Nun möchte ich gerne noch einmal die Frage stellen, ob
1. anhand der Röntgenbilder Ihrer Einschätzung nach der Zahn "normal" gezogen werden kann, oder "herausoperiert" werden muss. Denn die ZÄ sagt, die kann ihn nicht ziehen.
Der Zahn ragt in die Kieferhöhle, mir wurde gesagt es sei wahrscheinlich, dass diese sich öffnet und mit einer Plastik verschlossen werden muss, die man danach auch noch merkt. Narbe.. Wie ist dies einzuschätzen?
2. Leider ist der Zahn 16 ja doch sehr groß: der 17 hat auch etwas Karies, meine Hoffnung wäre, dass dieser den Kiefer noch genug abstürzt und die Lücke nicht unbedingt durch Brücke oder Implantat geschlossen werden muss. Auch in Bezug auf die Artikulation, wie hier an anderer Stelle gelesen
Hier die Fotos
https://ibb.co/gNTMJ0g
https://ibb.co/Jj79WZqz
Danke vorab!
Freundliche Grüße (w, 39, J.)
erstellt: 04.07.2025 - 12:28
Unbekannt aus ...
Hallo Beatrix, der 6er ist ein ganz normale Backenzahn und benötigt kein Brimborium. Er reicht auch nicht in die Kieferhöhle, was aber kein Problem wäre. Wer aber provisorisches Füllmaterial so zwischen die Zähne schmiert, hat möglicherweise auch Schwierigkeiten Backenzähne zu ziehen. Dreiwurzelige Zähne, wie diesen 6er, zieht man nicht im Ganzen. Man trennt die Krone ab, durchtrennt die Wurzelverbindung und zieht die Wurzeln einzeln. Lassen Sie den Zahn entfenen, am besten an einer Stelle wo man das kann. Wenn der dahinter liegende 7er einen Gegenspieler im Unterkiefer hat, benötigen Sie auch keinen ersetzten 6er. Das Kiefergelenk ist durch die Ablastung am 7er geschützt.
Grüße aus Magdeburg, Dr. Rainer Littinski
erstellt: 04.07.2025 - 14:57
Flo aus ...
Sehr geehrter Dr. Littinski,
aus meiner Sicht ragt 16 auf den bereitgestellten Bildern in die Kieferhöhle..
17 ist auch schon kariös, ob der nicht kippt? Oder noch genug Substanz hat um den Kiefer zu stützen.. Mhh.
Gruß
Flo
erstellt: 04.07.2025 - 23:10
Guten Tag,
wenn Sie lange genug Zahnmedizin studiert haben, können Sie gerne die Expertensicht vom Kollegen in Frage stellen. Ansonsten finde ich solche Äußerungen reichlich anmaßend.
und natürlich wird der letzte Zahn in die Lücke kippen. Die Geschwindigleit ist nicht vorherzusagen.
Grüße
R. Roos
erstellt: 05.07.2025 - 14:29
Flo aus ...
Guten Tag
ich bin Radiologe.
Naja, in dem anderen Beitrag sagen Sie, 16 eher ziehen, Kollege Püllen, 16 in einer Sitzung erhalten.
Auf den Röntgenbildern die Beatrix verlinkt hat, ragt der Zahn in die Kieferhöhle, anmaßend sollte das nicht sein. :-)
erstellt: 08.07.2025 - 20:51
Unbekannt aus ...
Liebes Expertenteam,
haben sie vielen Dank für die Antworten! Ich war nur noch einmal zur Beratung für die Extraktion und der Oralchirurg sah es doch etwas kritisch: leider würden die drei Wurzeln doch sehr fest im Knochen stehen sehr schief sein und sehr weit in die Kieferhöhle ragen. Gerade die "Gaumenwurzel" gefiel ihm nicht.
Wahrscheinlich würde es ein größerer Eingriff werden und man müsste den Kiefer aufschneiden und den Zahn dann natürlich in verschiedenen Teilen abtragen.
Wie lange kann ich mir denn aufgrund meiner Vorgeschichte mit Krebs etc die Heilungszeit des Knochens vorstellen?
Auch habe ich seit dieser Geschichte mit dem Zahn fürchterliche Schmerzen in der rechten Schläfe und im Bereich des Jochbeins. Jetzt habe ich Bedenken, dass diese sich durch den Eingriff noch verstärken und mir wurde nahegelegt es doch mit einer Wurzelkanalbehandlung zu versuchen.
Beim Vernähen müsste man dann Material aus dem Gaumen nutzen (?)
Aufgrund der gesamten körperlichen Situation habe ich auch Schwierigkeiten, den Kiefer lange offen zu halten, es ist nur eine Lokalanästhesie wie lange dauert denn ein solcher Eingriff durchschnittlich? Oder auch anhand der Röntgenbilder in meinem Fall
Über Ihre erneute Einschätzung bedanke ich mich, oben sind auch noch die Röntgenbilder
Herzlichen Dank, Beatrix