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Thema:
Wurzelspitzenresektion oder nicht
Anzahl der Beiträge: 3
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erstellt: 11.05.2013 - 16:28
Wolf aus München
Habe nach einer längeren Grippe Probleme an einem vor 10J wurzelbehandelten, überkonten obernen Backenzahn (Z. 26), vor allem über ca 3 Tage lang Reaktion auf Wärme mit Schmerzem am Zahn, Kopfschmerzen und kurzfristigem leichtem Fieber, das mit verschwinden der Schmerzen auch rasch wieder abgeklungen ist. Die Wärmeempfindlichkeit ist mittlerweile wieder abgeklungen, aber nach wie vor ein leichtes Druckgefühl im Zahn und leichter Schmerz, wenn man mit dem Finger von der Seite an den Zahn drückt. Aufbiss und vertikaler Druck auf den Zahn ist problemlos. Zahnarzt, wie Kieferchirurg meinen beide nach Röntgenbild, die Wurzelbehandlung sei sehr gut gemacht, deshalb sollte der Zahn möglichst erhalten werden. Im Röntgenbild sei wohl eine leichte Entzündung an der Wurzelspitze erkennbar. Dazu kommt bei mir eine Lage der Zahnwurzel außergewöhnlich nahe an der Kieferhöhle. Deshalb sind die Nebenhöhlen im CT untersucht worden, jedoch ohne Befund. Der Kieferchirung empfielt dringend eine Wurzelspitzenresektion und hält diese für alternativlos. Von zahnärztlicher Seite wird eher von der WSR abgeraten und empfohlen abzuwarten, ob sich der Zahn von alleine erhohlt und andernfalls, den Zahn ziehen. Ich habe auch das Gefühl, seit ich die Wurzelbehandlung habe, öfter Erkältungen zu bekommen und Infekte nur noch schwer loszuwerden. Neben den leichten Schmerzen am Zahn, die einseitig nach oben bis in die Schläfe ausstrahlen und nach unten bis unters Kiefergelenk, leide ich auch an Abgeschlagenheit. Dafür ist von ärztlicher Seite bisher auch aktuell sonst keine Ursache feststellbar. Meine Frage wäre nun, ob auch ein perfekt wurzelbehandelter Zahn eine Belastung für das Immunsystem darstellt, ob diese Belastung durch eine WSR deutlich verringert werden kann, so daß sich die wohl nicht gerade angenehme WSR lohnt, bei der wahrscheinlich mit einer Öffnung der Kieferhöhle gerechnet werden muß, oder ob ggf. lieber der Zahn "geopfert" und gezogen werden sollte.
erstellt: 12.05.2013 - 21:02
Guten Tag Wolf,
wenn im Röntgenbild eine Entzündung an einer Wurzelspitze erkannt wird, besteht eine bakterielle Infektion des Wurzelkanalsystems. Dann spielt es keine Rolle, ob die Wurzelfüllung im Röntenbild gut aussieht oder nicht. Heute herrscht Einigkeit darüber, dass eine Wurzelspitzenreselktion alleine keine geeignete Therapie dieser Situation ist. Zuvor muss zwingend die alte Wurzelfüllung entfernt werden, das Kanalsystem desinfinziert und neu gefüllt werden. Bei professioneller Vorgehensweise ist die Chance hoch, die Entündung auch ohne chirurgische Maßnahmen auszuheilen.
Suchen Sie sich bitte einen erfahrerenen Endodontologen, er wird Ihnen weiter helfen.
Viel Erfolg wünscht
R.Roos
erstellt: 13.05.2013 - 02:30
Wolf aus ...
Vielen Dank für Ihre Antwort, das wäre dann wohl eine Revision der Wurzelbehandlung?
Das habe ich den Kieferchirurgen, der das Röntgenbild gemacht hat, bei der Auswertung auch bereits gefragt, ob eine weitere endodontologische Behandlung noch in Frage käme, er meinte jedoch, der Zahn sei bereits abschließend endodontologisch behandelt und aus der Richtung sei nichts mehr zu machen.
Die Wurzelfüllung wurde damals von einem Zahnarzt mit oralchirurgischem Tätigkeitsschwerpunkt ausgeführt, in 4 langen Einzelsitzungen im Abstand jeweils weniger Tage, mit Kofferdammgummi und Operationsmikroskop. Dabei wurde auch mit Laser gearbeitet. Ist das dann nicht bereits vollständig endodontologisch versorgt?
Leider gab es auch bei der Erstattung durch die priv. KV große Probleme, da man die Wurzelbehandlung in mehr als einer einzigen Sitzung für nicht notwengig erachtet hat, so daß ich auf einem großen Teil der Kosten sitzengeblieben bin..