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Sehr geehrte Damen und Herren,

folgendes Problem liegt vor: Seit vier Wochen wird der Zahn 4.7 bei mir wurzelbehandelt. Mein (Haus)Zahnarzt kam nicht weiter, Sitzungen mussten abgebrochen werden, da Betäubungen gar nicht mehr anschlugen und er überwies mich an einen Endodontolgen. Dieser unternahm am 19.09.2013 nochmals eine Säuberung der drei Kanäle (die Betäubung schlug zum Glück jetzt an), arbeitete mit elektr. Längenmessung und Spülung mittels "physikalisch-chemischer Methoden". Ein vierter Kanal konnte nicht aufgefunden werden. Der Zahn wurde mit Natriumhypochlorid versorgt und mittels einer Kunststofffüllung verschlossen und ich bekam für den 23.10.2013 einen Termin zur endgültigen Fertigstellung dieser Wurzelbehandlung. Allerdings könnten - Aussage des Arztes - leichte Schmerzen noch 2 - 3 Tage bestehen bleiben, sie sollten jedoch tendenziell besser werden.

Sollten die Schmerzen bleiben oder zunehmen, so käme ich (auch die Aussage des Endo-Spezialisten) nicht um eine WSR herum. Seit Freitag plagen mich zunehmend stärke Schmerzen im gesamten Unterkiefer, ich rette mich mit Schmerztabletten über das Wochenende.

Meine Fragen:

1. Wenn ich mich jetzt nochmals für eine Wiederholung der ja noch nicht gänzlich abgeschlossenen Wurzelbehandlung entscheide, also Reinigen etc. nochmals notwendig wären, handelt es sich da schon um eine Zahnwurzelrevision?

2. Wie sinnvoll wäre eine Wurzelspitzenresektion? Sicherlich ist das ohne genaue Kenntnisse über meinen Sachverhalt schwer beurteilbar, dennoch bitte ich Sie einfach, Ihre Sicht der Dinge darzulegen. Ich selbst lehne innerlich eine WSR ab, da diese meiner Ansicht nach mir nur noch mehr unnötige Schmerzen bereiten könnte und wohl auch nicht so erfolgreich sein soll, wie bisher oft angenommen. Deshalb würde ich eher zur Extraktion tendieren und lieber auf einen Ersatz (Brücke oder ggf. später auf ein Implantat) zurückgreifen.

Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir einen Rat geben könnten, denn ich weiss wirklich nicht mehr weiter. Vielen herzlichen Dank im voraus.

Freundliche Grüsse - M. Eggebrecht

erstellt: 25.09.2013 - 16:24

Zahnarzt
Dr. Püllen MMSc
63263 Neu-Isenburg


frankpuellen@arcor.de
http://www.zahnarzt-dr-puellen.de

Sehr geehrte/r Frau/Herr Eggebrecht,

ad 1): es handelt sich nicht um eine Revision.

ad 2): die Behandlung sollte schnellstmöglich definitiv abgeschlossen werden; wenn irgend möglich sollte mit Hilfe eines Mikroskopes in die Kanäle geschaut werden, weil man nur damit das "Innenleben" des Zahnes sieht. Ggfs. müßte mit einem Antibiotikum unterstützt werden. Eine WSR sehe ich kritisch, weil untere 7er  wangenseitig sehr dicke Knochenwände haben, welche erst "durchdrungen" werden müssen. Dann ist ein Implantat die bessere Variante.

Dr. Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg

Sehr geehrter Herr Dr. Püllen,

die Sache mit der Wurzelspitzenresektion an diesem Zahn sehe ich ja ähnlich wie Sie. Danke, dass Sie aus kompetenter Sicht meine Meinung bestätigen. Bezüglich der noch laufenden Wurzelbehandlung werde ich den Endodontologen noch vor dem geplanten Termin am 23.10.2013 konsultieren und ihn auf die mikroskopische Untersuchung des "Zahninnenlebens" ansprechen.

Mit einer begleitenden Antibiotikabehandlung wird man sicherlich sehr zurückhaltend bleiben, denn ich bin auf das knochendurchgegängige Clindamycin sowie auf Penicillin, Makrolide, Gyrasehemmer leider allergisch (Allergikerpass) und da bleiben neben Tretrazyclinen nicht mehr so viele Optionen - das sagt zumindest mein Endo-Spezialist.

Übrigens finde ich es toll, dass man in diesem Forum fachliche Hilfestellung und Ratschläge (sofern aus der Ferne möglich) bekommen kann.

Vielen Dank für Ihre Zeit, die Sie sich genommen haben.

Freundliche Grüsse - Marlies Eggebrecht