Forum: Endodontologie
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Thema:
Wurzelbehandelter Schneidezahn gibt keine Ruhe
Anzahl der Beiträge: 4
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erstellt: 05.09.2010 - 21:12
Jodorowsky aus Franken
Leider wird meine Vorgeschichte etwas länger.
Mit etwa 12 Jahren sind mir bei einem Unfall die beiden oberen mittleren Schneidezähne beschädigt worden (je eine Ecke abgebrochen). Damals wurden sie mit Kunststoff versorgt, das hat bis jetzt gehalten (bin jetzt 44). Weil die Füllungen aber schon so unansehnlich waren, hat mir mein Zahnarzt Veneers empfohlen und angefertigt. Die sind auch perfekt gelungen, sieht wirklich toll aus.
Beide Zähne waren nach der Behandlung schmerzempfindlich und temperaturempfindlich. Bei einem steigerte sich das und hörte plötzlich auf - ganz klassisch - er starb ab. Ich wußte das aber nicht und bin dann an Pfingsten im Notdienst gelandet, weil ich eine heftige Entzündung bekommen hatte. Der Zahn wurde eröffnet und wurzelbehandelt, ich bekam auch Clindamycin für drei Tage und nach mehrmaligem Reinigen wurde er dann verschlossen.
Seitdem ist er aber nicht ganz unempfindlich, d.h. er reagiert auf Berührung oder kräftigeres Beißen. Mein Zahnarzt meinte, das sei normal, da er aufgrund der Verletzung in der Kindheit abgestorben sei und demzufolge schon lange "angeschlagen" gewesen sei, da könne die Regeneration dauern.
Die Wurzelbehandlung war im Juni abgeschlossen. Das Ganze war unverändert bis vor ein paar Tagen, da tat der Zahn (oder was auch immer) plötzlich ganz kurz weh. Heute wieder und zwar beim Essen einer heißen Suppe. Ohne Belastung spüre ich nichts, kein Pochen oder so.
Meine Fragen: Liegt das am behandelten Zahn oder vielleicht am Nachbarzahn, der nach wie vor kälteempfindlich ist? Kann das noch besser werden oder muß eine Revision oder WSR folgen? Würde eine erneute Antibiose was bringen (die drei Tage Clindamycin damals erschienen mir reichlich kurz)?
Ich habe wegen eines anderen Zahns in vierzehn Tagen eh noch einen Zahnarzttermin, aber mich würde schon interessieren, was da abläuft.
Vielen Dank im voraus.
erstellt: 06.09.2010 - 20:47
1. eine Antibiose bringt nichts.
2. eine WSR ebenso nichts.
3. eine Kalt/Heißsensibilität (wie kalt ist "kalt", wie heiß ist "heiß"; das ist von Individuum zu Individuum sehr unterschiedlich!) kann eigentlich nicht durch einen -wie auch immer- wurzelkanalbehandelten Zahn vermittelt werden.
Ist ein Endo-Zahn auf Druck sensibel, sieht`s anders aus. Dies ist ein Hinweis auf ein Endo-Problem.
4. die durchgeführten Wurzelkanalbehandlungten sollten schon "perfetto" ausgeführt sein, weil dies dann die beste Prgnose hat: wenn also etwas an dem Schneidezahn gemacht wird, wäre dies eine Endo-Revisionsbehandlung.
Dr. Frank Püllen, MMSc, Neu-Isenburg
erstellt: 06.09.2010 - 22:09
Jodorowsky aus Franken
Um das nochmal zu präzisieren: der nicht wurzelbehandelte Zahn ist empfindlich gegen kalt und gegen sehr heiß. Der wurzelbehandelte Zahn daneben ist beim Beißen empfindlich, aber mehr ein komisches Gefühl als Schmerz und seit ganz kurz hat er auf heiß reagiert. Nur ganz kurz und eigentlich mit einer Art Druckgefühl, nicht wirklich ein Schmerz. Und das hat auch überhaupt nicht nachgewirkt.
Aber beruhigt hat mich, daß keine WSR droht, die hätte mir dann doch ein wenig schlaflose Nächte bereitet.
Übrigens hatte ich bei der Behandlung durch meinen Zahnarzt ein sehr gutes Gefühl, er hat wirklich so lange gewartet, bis der Zahn ruhig war und ich denke schon, daß er sorgfältig gearbeitet hat. Das Röntgenbild zeigte das auch, soweit ich als Laie das beurteilen kann. Und bei Schneidezähnen mit nur einer Wurzel sollte das doch auch klappen, oder?
Freundliche Grüße!
erstellt: 08.09.2010 - 07:43
dann würde ich abwarten; Wochen, nicht Monate. Sollte sich tatsächlich nichts positives entwickeln und eine Revision der Wurzelkanalbehandlung ins Haus stehen, so würde deren Erfolgsaussicht durch das jetzige Abwarten nicht kompromittiert werden. Ebenso würde ich mit dem temperatursensiblen Zahn verfahren.
Dr. Frank Püllen, MMSc, Neu-Isenburg