Forum: Endodontologie
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Thema:
WSR oder Implantat
Anzahl der Beiträge: 9
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erstellt: 22.10.2009 - 17:05
Marie aus Rhein-Neckar-Kreis
ich habe bereits vor 2 Jahren am meinem Frontzahn eine WSR gemacht bekommen. Diese ist gut verlaufen und ich habe seither auch keine Probleme mehr. Seit einem jahr habe ich allerdings wieder eine Entzündung am unteren Backenzahn.
Der Zahn ist seit einem Jahr offen und der Eiter geht einfach nicht weg. Nun war ich bei 2 verschiedenen zahnärtzen, nachdem mein zahnarzt mir wieder zu einer WSR geraten hat. Der eine zahnarzt meinte den Zahn kann man nich mehr retten, da er komplett entzündet ist, also es müsste die komplette Wurzel wohl entfernt werden,.Dieser Arzt wollte mir dann eine Implantat machen. Der andere Zahnarzt würde die WSR aber durchführen. ich weiß nicht mehr was ich machen soll, denn ich habe das jetzt schon an 3 Zähnen durchgemacht diese Entzündung, einmal mit WSR. Kann denn nach einem Implantat auch noch mal eine Entzündung eintreten? Dann hätte ich die Kosten und das Implantat müsste wieder raus? Was würden sie mir denn empfehlen?
Vielen Dank.
LG Marie
erstellt: 22.10.2009 - 17:16
wenn der Zahn seit einem Jahr offen ist, so ist höchstwahrscheinlich das Dentin inzwischen so stark mit Bakterien durchsetzt, dass eine Erhaltung nicht möglich ist. Ich persönlich würde einen solchen Zahn entfernen.
Viel Erfolg und Grüße aus Seevetal, L. Jensen
erstellt: 22.10.2009 - 17:28
die Frage ob WSR oder Implantat wird von jedem anders beurteilt. Auch ohne Röntgenbild meine persönliche Empfehlung.
Ja zur WSR bei 1wurzeligen Zähnen mit guter Wurzelfüllung, nein zu 3wurzelgen Backenzähnen, die stark zerstört und eitrig entzündet sind. Das heißt nicht, dass in Ausnahmefällen auch mal hier ein Erfolg herauskommt, die 5 Jahreserfolgsquote liegt aber weit unter 50%. Der Vorteil der WSR zum Implantat sind die Kosten, da die Krankenkasse die eine Leistung bezahlt(WSR),die andere nicht (bzw. nur die Krone auf das Implantat bezuschusst). Trotz der hohen Kosten (ca.2000€), halte ich persönlich das Implantat für die deutlich bessere und langlebrigere Lösung (10 Jahreserfolgsquote >96%).
Liebe Grüße aus Düren sendet Ihnen
Dr. Christoph Carl M.Sc.
erstellt: 23.10.2009 - 20:25
unbekannter Autor aus
Ich war gestern nochmal beim Arzt und er hat festgestellt, dass ich an einem weitern Zahn, auch noch eine Entzündung habe, allerdings andere Seite.
Ich bin erst 24 Jahre und ich habe angst das ich mir 2 Implantate setzen lasse und diese dann nach Jahren entfernen muss, weil sich wieder eine Entzündung gebildet hat. Wie hoch ist denn die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine solche Entzündung an dem eingesetzten Implantat bildet? Und wie hoch ist die Wahscheinlichkeit, das ein mein Körper das Implantat verträgt, oder abstoßt?
erstellt: 24.10.2009 - 11:01
fragen Sie Ihren Zahnarzt, welches Ergebnis bei einer Wurzelspitzenresektion an einem seit einem Jahr offenen Zahn erwartet werden kann. Warum wurde der Zahn ein Jahr lang nicht behandelt? Nach der einjährigen Kontamination mit allen Bakterien der Mundhöhle ist der Erhalt des Zahns sehr in Frage zu stellen. Wenn überhaupt noch die Erhaltungsabsicht verfolgt werden soll, hilft nur eine richtige Wurzelbehandlung. Hat diese Erfolg, organisiert der Körper mit seinem Immunsystem eine eventuelle Entzündung des Knochens um die Wurzelspitze. Tritt dieser Erfolg nicht ein, ist der Zahn verloren. Dann hilft auch keine WSR.
Viel Glück!
Rainer Littinski aus Magdeburg
erstellt: 24.10.2009 - 12:08
marie aus
Vielen dank für Ihre Antworten!
erstellt: 24.10.2009 - 12:25
der Meinung meiner Kollegen kann ich mich voll anschließen. Vielleicht ist bei dem anderen Zahn die (erneute?) Durchführung einer Wurzelbehandlung aber sinnvoll. Wenn eine weitgehende Desinfektion des Wurzelkanalsystems noch möglich ist, hat das bei sorgfältiger Durchführung der Wurzelbehandlung eine hohe Erfolgschance. Mit einer "Kassenbehandlung" ist das i.d. R. aber nicht zu schaffen. Eine Desinfektion der Wurzelkanäle mit intensiven Spülungen mit desinfizierenden Lösungen und als Ergänzung eine photodynamische Therapie verbessern die Prognose erheblich. Genauso wichtig ist aber der bakteriendichte Verschluss des Zahnes.
Viel Erfolg und alles Gute
Andreas Nischwitz, MSc, Tübingen
erstellt: 24.10.2009 - 14:31
ein Implantat soll fehlende Zähne ersetzen, nicht vorhandene. Suchen Sie einen auf Endodontie (Wurzelkanalbehandlung) versierten Zahnarzt; der hat z.B. auch ein OP-Mikroskop, eine fast zwingende Voraussetzung für adäquate Ergebnisse. Lassen Sie sich von diesem über die Behandlungswege und Erfolgsaussichten beraten.
Viel Erfolg aus Neu-Isenburg
Dr. Frank Püllen, MMSc
erstellt: 06.01.2010 - 03:01
Sandra aus
ich bin gerade ein bißchen unschlüssig...
habe derzeit probleme mit meinem 36 zahn... der zahn ist wurzelbehandelt und besteht mittig und vorne komplett aus einer plombe.
war ungefähr 1 1/2 Jahre wegen immer wiederkehrender zahnfleischentzündung auf der linken unteren Seite in Behandlung; der schmerz ist eher immer ein permanter druck gewesen und für mich persönlich nicht genau einem Zahn zuordenbar.....nun wurde als Ursache eine entzündung unterhalb der Wurzel des 36 Zahn festgestellt... März 2009 hatte ich hier dann meine erste WSR ... nach der OP war ich nur ungefähr zwei wochen wirklich beschwerdefrei...seit zirka einem halben Jahr wurde eine Revsion des Zahnes versucht...ich hatte seitdem 4! neue calcium carbonat einlagen (immer mit unterschiedlicher Dauer)... am Ende dieses Jahres ist mir bei besagten Zahn auch noch ein Stück vom Zahn und die permanente feste Plombe rausgefallen (das Provisorium hat gehalten!)...hier habe ich gesehen wie komplett schwarz der zahn auf dieser seite eigentlich ist! (... hatte früher hier almagam drinnen)....seit der neuen Füllung ( vor einer Woche) habe ich tiefere schmerzen...
in einer woche habe ich bei diesem zahn einen 2.WSR termin... wobei ich gefühlsmäßig eher nach der ganzen prozedure zum implantat dentiere... bitte um Information...mir wurde der zweite WSR termin empfohlen, da es dieses Mal mit Mikroskop gemacht werden und zudem auch zwei tage vorher komplett neu abgefüllt würde
DANKE!
vlg, sandra.