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Thema:
WKB mit Lupenbrille oder Mikroskop - was ist besser?
Anzahl der Beiträge: 4
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erstellt: 28.12.2012 - 11:54
Luna aus Hamburg
ich würde gern wissen, ob eine WKB mit Lupenbrille genauso gute Erfolgschancen hat wie eine WKB mit Mikroskop (sofern alle anderen Faktoren wie sorgfältig arbeitender ZA, Kofferdam, zusätzl. elektro-physikalische Maßnahmen, elektrometrische Längenmessung etc. pp. gegeben sind).
Neulich habe ich einen ZA (bei seinem "Tag der offenen Tür" anlässlich Praxisneueröffnung) gefragt, warum er in seiner nagelneu und aufwendig eingerichteten Praxis die WKB nicht mit Mikroskop durchführt. Seine Antwort war, dass neue Lupenbrillen genauso gut vergrößern würden wie Mikroskop, auch die Ausleuchtung des Arbeitsfeldes sei hervorragend und so weiter. "Und so weiter" heißt, dass ich den Rest seiner (überzeugenden) Ausführungen leider gleich wieder vergessen habe ... wie es halt manchmal so ist, wenn kundige Ärzte und ahnungslose Patienten sich unterhalten ...
Könnten Sie mir weiterhelfen - gibt es zwischen beiden Behandlungswegen bedeutende Unterschiede? Oder sind andere Faktoren entscheidender für den langfristigen Erfolg einer WKB?
Danke für Ihre Antwort!
erstellt: 28.12.2012 - 20:15
das OP-Mikroskop ist "state of the art, but not standard of care". Trotzdem bleibt das Wissen&Können des Zahnarztes der entscheidende Punkt!
Dr. Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg
erstellt: 29.12.2012 - 13:12
die Qualität und Ausleuchtung des Mikropbildes wird mit keiner Lupenbrille zu erreichen sein. Allerdings erfordert es einige Übung, bis man unter dem Mikroskop ebenso effizient arbeiten kann, wie mit einer Lupenbrille. In Grenzfällen (Entfernen alter Wurzelfüllungen, kompliziertes Kanalsystem, sehr enge Kanäle) kann das Mikroskop der entscheidende Erfolgsfaktor werden.
Grundsätzlich gilt, wie vom Kollegen schon erwähnt: Was man nicht im Kopf und in den Händen hat, kann ein Mikroskop nicht kompensieren.
Grüße
R.Roos
erstellt: 30.12.2012 - 18:40
Luna aus Hamburg
Es ist unendlich schwer, klare und vor allem neutrale Antworten auf Zahn- und Behandlungsfragen zu bekommen, wenn man nicht vom Fach ist. Denn die Geschichte mit dem "verzweigten Kanalsystem", den "verengten Kanälen" usw. tischt mir nahezu jeder ZA auf, nur um jeden Händedruck mit Faktor 6 abrechnen zu können. Ob das mit dem verengten Kanalsystem bei mir dann aber auch zutrifft? Wie soll ich das überprüfen?
Und seit mir ein recht wohlsituiertes befreundetes Ehepaar - PKV - ganz empört erklärt hat, "Faktor sechs zahlen wir nicht, wir suchen einen ganz normalen Zahnarzt", habe ich auch keine Lust mehr dazu. Alternativ bleibt die reine GKV-Variante, nach der mir aber auch nicht der Sinn steht.
Nun habe ich aber einen "mittelalten" Endodontie-ZA gefunden, über den es auf Qype mehrfach hieß, er würde bei WKB mehrere Behandlungs- und so auch Kostenvarianten anbieten. Ich hoffe, das trifft auch bei mir zu, denn echte Beratung und Aufklärung habe ich beim Za noch nie gehabt. Auch sonst wurde seine Arbeit und sein Umgang mit Patienten sehr anerkennend erwähnt - allerdings nicht in zigfachen Lobhudeleien, die man am Ende gar nicht mehr glauben mag, so bestellt wirken sie.