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Forum: Parodontologie

Parodontitis ist eine der häufigsten Erkrankungen bei Erwachsenen in Deutschland und kann zu Zahnverlust führen. Fragen Sie uns. Sie erhalten professionelle Antworten.

Thema:
Wie verhalten bei langer Behandlungsdauer?
Anzahl der Beiträge: 4

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erstellt: 15.03.2021 - 16:11

toothless aus ...

Hallo,

Angst ist kein guter Freund. Vor ein paar Wochen ist mir ein Zahn ausgefallen. Großer Schock, obwohl das absehbar war. Ich war jahrelang nicht mehr beim ZA und habe einiges verdrängt. Mit Lücke kann man schlecht rumlaufen und die anderen Zähne leiden dann ja auch noch.

OK, nach ZA gesucht- hat Tage gedauert. Ich kann auch kaum Auto fahren wenn ich zum ZA muss. Das begrenzt die Möglichkeiten. Endlich einen gefunden. Der war auch recht angenehm und hörte mir erst mal zu. Seine Botschaft nach der Beschauung war allerdings dann doch etwas heftig.

Es müssen die Frontzähne raus und eigentlich noch ein paar Backenzähne. Der Knochenschwund ist wohl zu arg und sonst würde ich mir wohl die zwei Zähne, die noch einigermaßen brauchbar sind auch noch versauen. Ich kann das gar nicht begreifen. Jedenfalls, Ende des Monats bin ich fällig und muss mir drei Zähne ziehen lassen ( erstmal), dann kommt eine provisorische Brücke rein und keine Ahnung was da noch gefummelt wird.

Ich bin mit den Nerven am Ende, ich halte das nicht aus. Die ganze Scheiße soll mind. 1,5 Std dauern. Wie soll ich das schaffen? Wie hält man so lange in dem Horrorstuhl durch? Die ganzen Geräusche, zu wissen, dass meine Zähne rausgerissen werden, rumgeschliffen wird. Ich dreh durch und weiß nicht wie ich das schaffen soll. Vollnarkose macht er nicht- "ist ja nicht sooo schlimm, Sie schaffen das schon, brauchen keine Angst haben" Nein, ich will bitte sterben!!!!!!!! Bitte, wie hält man so lange auf dem furchtbaren Stuhl durch??? Hat bitte jemand einen Rat? Bekommt man etwas über die Augen? Ich mag nicht wie ein toter Frosch rumglotzen. Ich möchte in Ruhe vor mich hinheulen können. Kann man nach so einem Eingriff noch sprechen?, weil ich brauch ja ein Taxi zum nach Hause kommen.

Danke für's lesen

Gruß noch mit Zähnentoothless


Guten Tag,

wie es täglich hunderttausende Menschen allein in Deutschland schaffen, einen Zahnarztbesuch über sich ergehen zu lassen, kann ich Ihnen nicht sagen. Bei mir klappt es, wenn ich den Mund aufmache, die Spritze erwarte und darauf hoffe, dass die Behandlung nicht weh tut. Und das auch bei Behandlungen, die weit gravierender sind, als die, die Sie vor sich haben. Nun habe ich täglich mit Menschen zu tun, die sich in zahnärztlichen Behandlungssituationen nicht entspannen könnnen. Für diese gibt es heute eine Vielzahl von Möglichkeiten, von der Lachgassedierung bis zur Vollnarkose. Dazu sollten Sie einen passenden Zahnarzt finden, müssen allerdings darauf gefasst sein, dass Sie hierfür Zuzahlungen leisten müssen. Mit einem psychologischen Gutachten übernimmt die Krankenkasse sogar die Kosten für eine. Vollnarkose.

Grüße

R. Roos 

 


erstellt: 16.03.2021 - 13:56

Toothless aus ...

Guten Tag Herr Dr.Ross,

Danke für Ihre Info. Das hat mir wirklich weiter geholfen. Manchmal ist es vielleicht besser nichts zu sagen, als so unhöflich zu antworten. Eventuell sind Sie ein Morgenmuffel?

Mir ist durchaus klar, dass täglich -zig Tausenden die Zähne gezogen oder die Wurzeln operiert werden oder es noch weit gravierendere Probleme gibt, die mit ziemlicher Sicherheit alle überlebt haben. Mir ist auch klar, dass Sie als ZA, der das täglich macht, es als lächerlich empfindet wenn Patienten sich ängstigen. Für Sie sind es täglich halt nur Zähne. Für einen Patienten waren es seine Zähne! Und wenn es nicht solche „robusten“, „harten“, „da-muss-man-halt-durch“- Ärzte wie Sie gäbe, gäbe es vielleicht nicht so beschissen, lächerliche, feige Patienten wie mich. Meine Fragen sind allerdings immer noch nicht beantwortet.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag und allzeit brave, pflegeleichte, tapfere Patienten.

Bleiben Sie gesund

Mit freundlichen Grüßen

Toothless


 


Guten Tag,

ich bin im Gegenteil kein Morgenmuffel, sondern ständig bemüht, die Patienten auf einfache Weise durch schwierige Behandlungssituationen zu führen. Dazu biete ich eine Vielzahl von Optionen. Ich reagiere nur allergisch auf die Haltung " Wasch mich aber mach mich nicht nass". Diese vernebelt oft die Sicht auf die Realität, verhindert pragmatische Lösungen und erzeugt dadurch noch mehr Angst. 
 

Grüße

R. Roos



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