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Forum: Endodontologie

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Thema:
Wie mit toten Zahn weiter verfahren?
Anzahl der Beiträge: 2

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erstellt: 12.12.2025 - 20:03

Andrea aus Bayern

Guten Abend, 

es geht um meinen Zahn 16, der wurzelbehandelt wurde, kurze Zeit später gerissen ist, der gebrochene Teil dann entfernt wurde und anschließend übekront wurde.

Nach ca. zehn Jahren wurde die herausgefallene Krone mit einem Stift erneut eingesetzt. 

Jetzt, ca. vier Jahre später, spüre ich den Zahn zeitweise verstärkt (überwiegend nachts gegen früh), was in der Art schwierig zu beschreiben ist. Es ist ein leichtes Toben bis dumpfer Schmerz, der auszuhalten ist.

Ich habe zeitweise leichte Kopfschmerzen im vorderen Bereich (Schläfe rechts/links), Ohrensausen sowie manchmal eine pelzige Zunge. Die Schneidezähne kommen mir empfindlicher vor als sonst.

Ob diese Dinge im Zusammenhang mit dem Zahn stehen, weiß ich jedoch nicht.

Als ich zum ersten Mal deswegen zum Zahnarzt ging, hatte er den Zahn geröngt und gemeint, ich sollte den Zahn solange wie es geht lassen.

Er meinte auch, dass die Zahnwurzel in die Kieferhöhle ragt und es schon sein kann, dass man das spürt. (Empfindlich wie eine Narbe) 

Ich fragte ihn, ob es evtl. eine Entzündung im Inneren sein könnte, was er verneinte. 

Er überprüfte auch, ob klopfen und draufbeissen weh tut, was beides nicht der Fall war. Zahnfleisch ist weder entzündet noch geschwollen. Es schmerzte auch nichts beim Drücken. Das Kiefergelenk tat beim Abtasten auch nicht weh.

Ca. drei Wochen später suchte ich den Zahnarzt erneut auf.

Zwischenzeitlich war ich beim Allgemeinarzt. Der Blutwert CRP war leicht außerhalb des Grenzwertes (0,50) = 0,75.

Auch hier weiß ich nicht, ob das auf den Zahn zurückzuführen ist.

Der Zahnarzt meinte beim zweiten Besuch, dass er nicht sagen kann, ob die von mir geschilderten Sachen besser wären, falls der Zahn weg wäre, da er nicht denkt, dass es davon kommt. 

Außerdem einen Zahn, der in die Kieferhöhle ragt zu entfernen kann erhebliche Komplikationen mit sich bringen. 

Er sagte dann, der Zahn sei chronisch entzündet, was bei toten Zähnen öfter vorkommt, weil ein Zahn sehr viele Nerven hat und im toten Zustand über keine Abwehr mehr verfügt. 

Er sagte auch, dass eine Wurzelspitzenentfernung eine aufwendige OP sei, bei der der Kieferknochen in dem Bereich entfernt werden müßte. 

Abschließend meinte er, ich sollte es so lassen und falls ich mich zum Ziehen des Zahnes entscheiden sollte, mich einfach melden. 

Ich habe dann noch einen anderen Zahnarzt aufgesucht und ihm die bisherige Sache geschildert. 

Er meinte, dass die Wurzelbehandlung nicht optimal gemacht wurde.

Um die Wurzelspitze war eine leichte rundliche Abzeichnung zu sehen, die ebenfalls hellgrau war. (nicht dunkel) Er meinte weiter, dass hier Flüssigkeit drin wäre. 

Die Wurzelfüllung neu machen geht seiner Meinung nach nicht, weil durch den Stift er die Krone wahrscheinlich nicht ohne Zahnschaden abnehmen kann. 

Bei einer Wurzelspitzenentfernung wird es in zwei bis drei Jahren wieder so sein, meinte er. 

Also sollte ich zum Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen und mir dort (dort aufgrund des Hineinragens in die Kieferhöhle) den Zahn ziehen lassen. Er gab mir eine Überweisung mit. 

Jetzt stellt sich mir die Frage, was das weitere richtige Vorgehen ist. 

Im Moment spüre ich nichts.

Natürlich würde ich gerne den Zahn behalten, wenn es Sinn macht und vertretbar ist. 

Andererseits nicht zu jedem Preis. Ich meine falls er Schaden anrichtet. (Kiefer, Körper...) 

Über Ihre Einschätzung/Empfehlung wäre ich Ihnen sehr dankbar. 

Vielen Dank schon mal & Grüße 

 


Guten Tag,

Ohne Röntgenbild und klinischen Befund lässt sich keine belastbare Aussage treffen. Ich denke aber, dass man 14 Jahre nach einer Wurzelkanalbehandlung eines massiv vorgeschädigten Zahnes und den beschriebenen Beschwerden von einer Reinfektion ausgehen muss. Die einzig sinnvolle Therapie besteht in der Zahnentfernung, da niemand sicherstellen kann, dass die bakterielle Belastung nach einer erneuten Wurzelkanalbehandlung und WSR  beseitigt sein wird.

Altes indianisches ( sorry heute: native American) Sprichwort: " Wenn Dein Pferd tot ist, steig ab!"

Grüße

R. Roos



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