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Gesunde und fest sitzende Zähne geben Ihnen ein schönes und unbeschwertes Lächeln. Wir beantworten Ihnen gerne allgemeine Fragen zum Thema Zahnmedizin.

Thema:
Weisheitszahn oder Backenzahn
Anzahl der Beiträge: 17

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erstellt: 13.02.2009 - 12:40

Ulli aus Braunschweig

Hallo,
ich habe einen Weisheitszahn, der erst sehr spät durchbricht. Dabei stößt er an den hinteren Backenzahn. Mein Zahnarzt meint, er würde lieber den Backenzahn ziehen wollen, weil dieser schon eine große Füllung hat. Später würde die Lücke mit dem Weisheitszahn zuwachsen, eventuell mit Hilfe einer Spange. Der Chirurg möchte lieber den Weisheitszahn heraus operieren, weil er nicht glaubt, dass die Lücke mit dem Weisheitszahn geschlossen werden kann. Jetzt habe ich 2 Meinungen und bin ziemlich ratlos. Wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich natürlich lieber den Weisheitszahn drin lassen und dafür den gefüllten Backenzahn raus. Bislang hieß es aber immer, Weisheitszähne müssen raus. Kennen Sie solche Fälle und sind diese typisch? Was ist die bessere Alternative?

Hallo Uli,

die Idee Ihres Zahnarztes ist großartig, den gesunden Weisheitszahn an die Stelle eine bereits "schwer angeschlagenen" Zahnes zu stellen. Weisheitszähne müssene keinesfalls immer einfach raus, sondern können durchaus als wichtige Zähne ein Funktion übernehmen. Eine genaue Einschätzung der Situation ist natürlich hier nicht möglich. Sie sollten Ihren Zahnarzt bitten, Sie über dieErfolgschancen der von ihm vorgeschlagenen Therapie, deren Dauer und Kosten genauer zu informieren - falls dies nicht bereits gescheehn ist. Vielleicht sollten Sie Ihren Zahnarzt auch bitten einen Kieferorthopäden zu Rate zu ziehen.
Auf jeden Fall ist die Idee Ihres Zahnarztes sinnvoll und genauer zu prüfen.

Viel Erfolg bei der Behandlung aus Berlin

Derk Siebers

Hallo,

sind Sie unter 18 Jahre alt (?), dann könnte es passieren das die Lücke regelrecht durch den Weisheitszahn geschlossen wird. Wenn nicht, ist eher eine Kippung zu erwarten.

Hat Ihr Behandler die Möglichkeit einer Transplantation mit Ihnen besprochen? Das wäre eine Option für den Fall eines nicht abgeschlossenen Wurzelwachstums am Weisheitszahn.

Aber Hand aufs Herz.... selbst stark zerstörte Zähne können bei guter Prothetik 15 Jahre halten. Insofern Weisheitszahn raus, hinterer Backenzahn mit einer Krone oder Teilkrone versorgt und in 10-15 Jahren eventuell ein Implantat für den 7er. Das ist, ohne Ihren Fall genau zu kennen, wahrscheinlich die für Sie praktikabelste Lösung.

Freundliche Grüße, U.A.

Guten Tag,

man nennt das kieferorthopädische Nachvorneziehen eines Weisheitszahne "Mesialisierung". Hierbei ist das Haptproblem, dass diese Zähne meistens nicht körperlich parallel bewegt werden, sondern kippen. Gekippte Zähne haben ganz viele Nachteile wie z. B. die Taschenbildung an der vorderen Zahnkante und häufig nur einen losen Kontaktpunkt zum vorderen Zahn (dann der 6er)Hier können dann Speisereste in der Tasche abgelagert werden, was zu einer immer entzündeten Zahntasche führen kann. Zudem wird durch das nach vorne Ziehen und Kippen des Zahnes der Biß kiefergelenknah abgesenkt. Dieses (Infraokklusion) kann zu langfristigen Kiefergelenkbeschwerden führen...- also vorsichtig...- der Chirurg weiß schon, warum der Weisheitszahn heraus soll....- noch einmal mit beiden Behandlern sprechen.

MFG Jan tetsch

Hallo Ulli,
eine große Rolle spielt Ihr Alter, wie schon oben erklärt!  Wenn Sie älter als 22 sind wird der Weisheitszahn  höchstwahrscheinlich nicht mehr ohne kieferorthopädische Behandlung in die richtige Position wandern und auch mit einer (festen) Spange wird es wohl kaum gelingen, da der Zahn zunächst einmal kippt (s. Dr. Tetsch). Dabei sind die Chancen im Oberkiefer wesentlich besser als im Unterkiefer, am besten bis zum 16. Lebensjahr! Ich vermute da sind Sie schon drüber weg.
Was für Ihren Zahnarzt eine große Füllung ist, kann ich aus der Ferne natürlich nicht beurteilen. Wenn der Zahn noch vital ist (Nerv ist noch intakt), kann der Backenzahn gut mit einer Teilkrone aus Gold oder Keramik evtl. sogar mit einem Inlay versorgt werden und mit guter Pflege auch das ganze Leben erhalten bleiben (hängt allerdings vom Vorschaden ab).
Weisheitszähne haben oft auch nicht die richtige Form oder sind ziemlich klein und es ist durchaus möglich, dass der Weisheitszahn auch deshalb nicht die richtige Wahl wäre!
Sprechen Sie nochmal mit Ihrem Zahnarzt und wägen das gemeinsam gegeneinander ab. Er wird Ihnen sicher den richtigen Rat geben.
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Nischwitz, M.Sc.

erstellt: 22.04.2009 - 16:46

unbekannter Autor aus

Hallo,
die Bedenken gegen einen kieferorthopädischen Lückenschluss mittels Weisheitszahn sind NONSENS!
Bei mir wurde der Zahn 37 wg. einer Frakturgezogen und 38 wird mittels Spange in die Lücke bewegt.
Das ganze funktioniert einwandfrei und die Behandlung führt mein Hauszahnarzt durch. Wenn die Bewegung
fein dosiert und zielgerichtet erfolgt -und mit einer festen Spange ist das kein Problem- dann ist keine Kippung möglich.
Ex-Termin für 37 war Ende 2007, nach 7 Monaten gabs dann die feste Spange und heute beträgt die Lücke zw. 38 und 36 noch ca. 2 mm. Der Weisheitszahn steht achsengerecht und salopp gesagt 1a.

MfG

Liebe Kollegen,

wir lehnen uns in diesem Forum zu weit aus dem Fenster, wenn wir eindeutige contra Stellungnahmen zu wissenschaftlich anerkannten Therapieformen abgeben. Dies gilt auch für den unbekannten Mr. Nonsens.
Beide Therapiemöglichkeiten können funktionieren und genauso gut schief gehen!
Die Therapieform ist in diesem Fall, ohne den klinischen, radiologischen und parodontalen Befund zu kennen, nicht eindeutig zu entscheiden.

Beste Grüße
Dr. Wolfgang Pfannenstiel

Hallo Ulli,
ohne weitere Informationen wie Röntgenbild, klinischer Zustand des 7ers, Lage des 8ers, ihr Alter, ihre Ansprüche usw. ist eine Stellungnahme nicht möglich. Allein die Tatsache jedoch, dass ihr 7ter Zahn an dieser Stelle eine große Füllung aufweist spricht noch nicht gegen die Möglichkeit, diesen Zahn sehr lange zu erhalten.
Viele Grüße aus Magdeburg
von Rainer Littinski

erstellt: 18.06.2009 - 22:50

Verzweifelter Patient aus Dortmund

Hallo zusammen,

ich stehe zur Zeit vor einem ähnlichen Problem.

Mein letzter Backenzahn oben links hat eine Wurzelfüllung und bröckelt so langsam aber sicher vor sich hin. Mein Zahnarzt will ihn überkronen.

Nachdem er den Behandlungsplan bei der Krankenkasse eingereicht hatte, musste ich zu einem Gutachter. Dieser behauptete nun, dass der dahinter liegende Weisheitszahn, der noch nicht durchgekommen ist, gezogen werden müsse vor der Überkronung und hat dies bei der Krankenkasse so angegeben. Als Grund gab er an, der Weisheitszahn könne beim Durchkommen irgendwann die Krone beschädigen.

Mein Zahnarzt sagte mir jetzt, dass er an diese Entscheidung gebunden sei und dass ich mich nun entscheiden müsse, ob der Backenzahn gezogen werden soll, damit der Weisheitszahn an dessen Stelle rücken kann, oder ob der Weisheitszahn raus soll und der Backenzahn überkront werden soll.

Ich bin 25 Jahre alt, fast alle meine Backenzähne müssen überkront werden, weil sie wurzelgefüllt sind, ein Backenzahn musste wegen einer Frakur bereits gezogen werden, ein Backenzahn musste aufgrund einer nicht behandelbaren Entzündung der Wurzelspitze gezogen werden und ein weiterer Backenzahn, der vor kurzem eine Wurzelspitzenresektion erhalten hat, muss jetzt wahrscheinlich auch raus.

Ich bin ziemlich mit den Nerven am Ende, eigentlich will ich den Backenzahn überkronen lassen und den Weisheitszahn behalten, dies zur Not auch ganz privat bezahlen. Denn jeder Zahn, den ich noch im Mund habe, ist mir verdammt wichtig geworden.

Hat irgend jemand einen Rat für mich?

hallo ulli,

alles ist möglich. der weg ist das ziel. bis auf den vorschlag der transplantation macht auch alles obig vorgeschlagene in meinen augen dauerhaft sinn.
ohne angabe ihres alters, den klinischen bzw. radiologischen befund ist es allerdings aus der ferne unmöglich wirklich sinnvolle ratschläge zu geben. wenn sie unsicher sind, konsultieren sie doch einen zweiten zahnarzt. dieser kann anhand aller behandlungsunterlagen den fall beurteilen (vorzugsweise ein kieferorthopäde).

viel erfolg
björn lönquist

Sehr geehrter Herr Ulli,
ob sich Ihr Weisheitszahn wie erforderlich KÖRPERLICH (d.H. OHNE ihn zu kippen-das kann jeder) bewegen läßt, kann höchstens ein KieferORTHOPÄDE entscheiden. Auf dem Papier geht vieles einfach, im wirklichen Leben sieht es anders aus. Sollte sich der Zahn NICHT körperlich bewegen lassen, wird das ganze aus den o.g. Gründen problematisch.
Viel Erfolg aus Neu-Isenburg
Dr. Frank Püllen, MSc


P.S.: ad "unbekannter Autor": wer in einem Forum große Töne anreißt, sollte schon den Mut haben, sich aus seiner Deckung zu wagen! Oder ist der Beitrag frei erfunden??

Hallo Verzweifelter,
Die operative Entfernung eines noch nicht durchgebrochenen Weisheitszahnes im Zusammenhang mit der Überkronung des 7ers zu fordern, entspricht tatsächlich den Kassenrichtlinien. Ich habe bei meinen erwachsenen Patienten noch keinen verlagerten oberen Weisheitszahn gesehen, den ein Kieferorthopäde mit normalen Aufwand auf die Stelle des 7ers hätte bringen können. Was ist denn so schlimm an der oerativen Entfernung eines oberen 8ers.
Mein Rat: behalten Sie so(pivat bezahlen) oder so(8er raus) Ihren 7er.
Viele Grüße aus Magdeburg von Rainer Littinski

Hallo Verzweifelter,
die Chance, dass sich der Weisheitszahn von selbst an die richtige Stelle bewegt ist ziemlich gering, wenn Sie also den 7er behalten wollen, macht es aus verschiedenen Gründen schon Sinn den Weisheitszahn operativ zu entfernen. Da der Weisheitszahn aber noch nicht wurzlebehandelt ist und von der Substanz vermutlich wesentlich besser als der 7er, wäre eine Entfernung des 7ers und anschließende kieferorthopädische Behandlung langfrostig vielleicht die bessere Lösung. Ohne Röntgenaufnahmen ist dies aber nicht zu beurteilen. Sprechen Sie doch nochmal mit Ihrem Zahnarzt, wie er das sieht.
Mit besten Grüßen aus Tübingen
Andreas Nischwitz, MSc

erstellt: 22.07.2009 - 16:14

Kristin aus 19370

Hallo Zusammen,

ich bin sehr froh, dieses Forum gefunden zu haben, denn überraschender weise habe auch ich ein ähnliches Problem. Eine sehr schlechte Wurzelbehandlung führte dazu, dass sich diverse Bakterien etc in meinem Wurzelbehandelten Zahn eingefunden haben und der Zahn kaum noch zu retten sei. Laut Aussage meines Arztes und eines Kieferchirurgen. Da anscheinend alle Ärzte anderer Meinung sind, habe ich selbst eine Lösung erörtert ;), welche demnächst mit einem Kieferorthopäden durchgehen werde. Bei meinem Weisheitszahn handelt es sich um einen bereits ausgewachsenen, senkrecht stehenden Zahn, dem ich vieles zutraue - er ist durchaus quicklebendig. Da ich eine Abneigung gegen Kronen etc habe, würde ich den Weisheitszahn gern an der Stelle des innerlich bereits abgestorbenen und bereits Knochenangefressenen-Bakterienverunreinigten Zahn sehen. Wie stehen die Chancen bei diesem bereits ausgewachsenen Weisheitszahn? Den einfach zu verschieben hört sich leicht an - aber kaum vorzustellen, denn er ist doch EINGEWACHSEN!!! Wie soll man den VERSCHIEBEN!!!!!!! Viele Grüße an alle Zahnärzte außer diesem Typen, der die Wurzelbehandlung durchgeführt hat und die eine Sehne nicht mal ganz gelegt hat und generell viel zu dünn, soetwas darf und kann nicht passieren!!! Übrigens bin ich gern bereit, mein Röntgenbild an alle per Sammelemail zu verschicken :-) Sozusagen als Beispiel: wie macht man es nicht!

erstellt: 06.07.2011 - 09:28

Vanessa aus Wiesbaden


Hallo Zusammen,

ich habe ähnliche Probleme.. bin 22...mein Weisheitszahn unten rechts macht mir tierische Beschwerden. Er kommt nun am Montag raus. Sollte ich die 2 oberen gleich mitmachen lassen? Diese tun aber nicht weh oder so. Mit fehlt oben in der Mitte einer da bekomme ich eine Brücke nebst Kronen... kann der Weisheitszahn oben auf dieser Seite dann stören??? Muss er dann eh raus?
Ich fahre nächstes WE in den Urlaub und in einen Freizeitpark. Kann ich dies denn überhaupt machen?

Mir wurde ebenfalls angeraten mein Zungenbändchen zu verlängern. Wieso macht man sowas? und wie ist der Eingriff??? Vieleeeeen Dank für die Antworten.


erstellt: 19.06.2014 - 19:10

Rita aus ...

Ich bin zwar keine Zahnarztin aber ich finde nicht das überhaupt ein zahn raus muss, denn wozu bekommt man denn sowas, wenn es eh nicht zu gebrauchen ist. Auserdem als mein Vater seinen Backenzahn verloren hat im hohen Alter, hat sich die Lücke perfekt mit dem Wz geschlossen. Alsi alles nur Geldmacherei von den meisten Zahnärzten. Nix mit unter 22 oder sonst was.


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