Forum: Zahnersatz
Durch Zahnerkrankungen oder Unfällen können Zähne verloren gehen. Wir geben Hinweise und Entscheidungshilfen zur richtigen Wahl der Zahnversorgung.
Thema:
Weisheitszahn als Brückenpfeiler
Anzahl der Beiträge: 5
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erstellt: 11.11.2014 - 09:43
Claudia aus ...
Guten Tag,
Mein Weisheitszahn (unten rechts) dient als Brückenpfeiler.
Dieser Zahn wurde bereits zweimal beschliffen. Ist also schon meine zweite Brücke. Letzte Brücke wurde erst vor einem Jahr gemacht, der Randschluss war aber wohl nicht richtig perfekt. Ich habe das zwar immer bei meinem Zahnarzt angesprochen, dieser meinte aber, es sei alles in Ordnung. Ausserdem ist das Zahnfleisch um die Krone geschwollen. Der Weisheitszahn ist nicht wurzelbehandelt. Wenn ich das Zahnfleisch runter drücke, schaut es so aus als wäre schon wieder Karies vorhanden.
Ich habe bedenken, dass der Weisheitszahn als Brückenpfeiler überhaupt nach zweimal beschleifen noch geeignet ist. Könnte man diesen Weisheitszahn, nach entfernen der Brücke (falls erforderlich) aufbauen, stärken? Leider fehlt 6er und 5er. Wäre es eventuell richtig ein Langzeitprovisorium anfertigen zu lassen um feststellen zu können, ob der Zahn dieser Belastung noch stand hält ?
Danke für ihr Bemühen!
Claudia
erstellt: 11.11.2014 - 19:41
Sehr geehrte Claudia,
Weisheitszähne sind keine "schlechteren" Zähne als alle anderen auch. Das (praktische) Problem liegt idR an der geringen Zahn"höhe" im Mund, sowie an evtl. Kippungen. Dies erschwert die Retention/Verankerung -und damit die Haltbarkeit und Lebensdauer- der Brücke erheblich. Sich da nur auf "den Kleber" zu verlassen, führt in eine Sackgasse. Vielleicht ist es eine Alternative, den Weisheitszahn als Einzelzahnkrone zu versorgen und die fehlenden Zähne durch eine auf zwei Implantaten getragene Brücke zu rekonstruieren?
Dr. Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg
erstellt: 11.11.2014 - 23:20
Liebe Claudia,
aufbauen kann man einen Zahn nur dort, wo er kariös war. Nach der Vorgeschichte, die Sie berichten, erscheint mir dieser Weisheitszahn nicht so richtig als Brückenpfeiler geeignet. Evtl. ist er zu kurz oder zu sehr geneigt. Es ist auch möglich, dass sich eine UK-Brücke (bei langer Spanne) lockert, weil sich der Kiefer bei der Mundöffnung leicht "verwindet". Am besten wäre es daher, auf diese Brücke ganz zu verzichten, z.B. mit Implantaten. Ob Ihnen ein Langzeitprovisorium was hilft, bezweifele ich sehr.
Viel Erfolg und herzliche Grüße,
Jürgen Klatt
erstellt: 12.11.2014 - 06:48
hallo,
das zahnfleisch war vermutlich geschwollen, weil der kronenrand zu weit unter die gingiva ging. dies ist bei einem kurzem zahn (kurze klinische krone) oft der fall. eine chirurgische kronenverlängerung ist i.d.r. beim weisheitszahn nicht möglich: deswegen ist die prognose für diesen zahn eher ungünstig.
gruss aus bad mergentheim,
dr.spaeth
zuletzt geändert: 12.11.2014 - 22:16
erstellt: 12.11.2014 - 23:46
Sehr geehrte Claudia,
bei den Weisheitszähnen ist neben einer Kippung das Hauptproblem, dass kaum noch festes Zahnfleisch um diese Zähne vorhanden ist.
Wenn dann noch der Kronenrand unter der beweglichen Schleimhaut liegt, sind Entzündungen vorprogrammiert.
Bitte reinigen Sie diese schwer zugängliche Stelle so gut wie möglich, ggf. zusätzlich mit einer chlorhexidinhaltigen Lösung spülen.
Die sichere Alternative sind Implantate weiter vorn, dort wo Ihnen die Zähne fehlen, dort haben Sie in der Regel mehr festes Zahnfleisch und können auch viel besser reinigen.
Viel Erfolg bei Ihrer weiteren Behandlung wünscht Ihnen
Dr. Michael Svoboda M.Sc.M.Sc.