Patientenforum

Forum: Implantologie

Bei Zahnverlust können Ihnen Zahnimplantate mehr Lebensqualität zurückgeben. Wir möchten Ihnen weiterhelfen, wenn Sie Fragen zu Zahnimplantaten haben.

Thema:
Warum unbedingt Implantate?
Anzahl der Beiträge: 6

EineAntwortgeben Eine Fragestellen AlleForenanzeigen


erstellt: 14.04.2009 - 21:10

Giesela Vehn aus

Warum kommt man ohne Implantate heute nicht mehr aus? Seit einem Jahr versucht mich mein Zahnarzt als Ersatz für meine 2 Brücken zu Implantaten zu überreden. Meine Mutter hatte im gesamten Unterkiefer ein herausnehmbares Gebiß. Bis auf das sie manchmal Schwierigkeiten mit der Haltbarkeit hatte, funktionierte es ganz gut. Und heute soll eine Brücke nichts mehr Wert sein und es müssen unbedingt Implantate her. Wenn ich alles richtig lese und verstehe, dann werden Implantate wie Zahnwurzeln im Kiefer eingeschraubt. Dadurch hält das Gebiß nachher viel besser. Preislich liegen dafür aber auch Welten zu der herkömmlichen „Mutter-Lösung”. Wo liegen tatsächlich denn Vorteile für mich, wenn ich Implantate hätte?

Sehr geehrte Frau Vehn,

Lebensqualität, sie können mit den Implantaten kauen wie mit eigenen Zähnen. Sie können mittels Implantaten Zahnersatz so im Mund befestigen wie mit keinem anderen Hilfsmittel.
Bei einer Brücke müssen Sie immer eigene Zahnhartsubstanz opfern (abschleifen). Das ist natürlich nicht ganz so schlimm wenn schon größere Füllungen an den Zähnen sind, zum Glück zeigen sich aber immer mehr Erfolge durch professionelle Prophylaxe etc., so dass viele Patienten die Karies mehr und mehr aus dem Mundraum verbannen. Dann tut es schon sehr weh wenn Sie einen kariesfreien Zahn abschleifen müssen, nur um eine Brücke darauf zu verankern.
Wenn Sie Brücken haben, die okay sind, und Sie damit gut zurecht kommen, dann bleiben Sie auch dabei. Auch eine Brücke hat heute viel Wert. Es ist nur so, dass sich die Therapiemöglichkeiten dank der Implantate unheimlich erweitert haben. Und nur so es häufig gelingt den teilweise sehr hohen Therapieansprüchen von Patienten gerecht zuwerden.

Etwas länger heute, aber trotzdem schmerzlos, MfG Volker Koppitsch

Sehr geehrte Frau Vehn,
mein Kollege hat bereits wichtige und für Sie vorteilhafte Dinge angesprochen. Ich möchte noch Folgendes ergänzen: Implantate ermöglichen Lösungen, die einfach zum großen Teil unkompliziert und reparaturunanfällig sind. Ich habe sehr viele Patienten, die vor 15 bis 20 Jahren mit Teilprothesen aus Stahl und Kunststoff versorgt wurden (damals üblich und gut, da man unter Umständen Zähne nicht beschleifen musste bzw. für eine Brücke keine hatte). Heute, nach 24 Jahren zahnärztlicher Tätigkeit und 16 Jahren implantatprothetischer Tätigkeit weiß ich, wie viele Zähne die Überlastung durch die Verankerung mit einer Prothese nicht überstanden haben. Das heißt aber nicht, dass bei uns keine Teilprothesen mehr gemacht werden! Die Situation ist entscheidend: wie viele Zähne, an welcher Stelle, mit welcher Wertigkeit, stehen.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt des Vertrauens über Vorteile und Nachteile in Ihrer speziellen Situation ganz konkret.
Ich wünsche Ihnen eine für Sie optimale und zufriedenstellende, besonders auch dauerhafte Lösung.
Freundliche Grüße aus dem Spreewald, U.A.

sehr geehrte frau vehn,

nicht ausser acht lassen sollten sie auch, daß die kieferbereiche ohne zahnwurzeln "schrumpfen".
d.h. heißt der körper bildet den nicht beantspruchten knochen unwiderruflich zurück.
vielleicht sind ihrem zahnarzt die jetzigen pfeilerzähne auch nicht mehr gut genug, um wieder für viele jahre eine brücke zu tragen können.
zur frage nach dem herausnehmbaren zahnersatz, sprich prothese, eine klare persönliche antwort.
ich wollte bei mir selber auch keine solche im mund haben und wenn dann nur eine durch implantate fixierte!
wir sind sehr froh heute eine so sichere methode der pfeilervermehrung wie implantate zu haben.
vor 20  jahen gab es noch schwarz/weiß fernseher. klar konnte man damit auch fernsehen - schöner ist es aber bunt.
oder waschen sie ihre wäsche auch von hand wie ihre mutter vor vierzig jahren?
klar war das billiger aber besser ist es mit maschine, oder?

viel erfolg aus dem sauerland wünscht

björn lönquist

Verehrte Frau Vehn,
bei all Ihren Überlegungen sollten Sie nicht vergessen, daß Sie Ihre Zähne 24 Stunden in Ihrem Körper "eingebaut" haben. Sie sprechen, kauen, lachen, schlucken, sie "beissen sich durch" und immer sind die Zähne ein Teil Ihres vitalen Lebensgefühls - nicht zu vergleichen mit einem Auto, das in der Regel nicht mehr 30 Minuten täglich im deutschen Durchschnitt benutzt wird.
Feste Zähne garantieren Ihnen auch mehr Aktivität im Gehirn, was durch viele Studien mit Hirnstrommessungen bewiesen wurde.
Sparen Sie also nicht am falschen Ende - was aber auch keiner Überversorgung Tür und Tor öffnen soll.
Sie sind die beste Versorgung (bezogen auf Ihre Bedürfnisse) wert.
Gruß vom Schwarzwaldrand
Dirlewanger

Guten Tag Frau Vehn,

aus Ihrem Schreiben lese ich auch die Sorge, dass der finanzielle Mehreinsatz bei Implantaten möglicherweise nicht gerechtfertigt sei. Alle Untersuchungen,die den Langzeiterfolg einer Implantatversorgung mit dem einer abnhembaren Versorgung verglichen haben konnten unzweifelhaft nachweisen, dass Implantatversorgung auf Grund der überragend längeren Lebensdauer auch wirtschaftlich sind. Ganz abgesehen davon ist der Tragekomfort einer fest sitzenden Versorgung ungleich höher als der einer abnehmbaren.
In diesem Sinne bekommen heute viele Menschen ein künstliches Hüftgelenk implantiert und verbringen ihre Tage nicht am Stock oder im Rollstuhl.
Es spricht nichts dagegen, sich selbst mit einfachen Dingen zufrieden zu geben. Nur sollte die einfachere Ausführung dann kein Anlass zur Klage sein.

Mit den besten Wünschen aus Neuhausen

Rainer Roos


Login nur für Mitglieder