Forum: Implantologie
Bei Zahnverlust können Ihnen Zahnimplantate mehr Lebensqualität zurückgeben. Wir möchten Ihnen weiterhelfen, wenn Sie Fragen zu Zahnimplantaten haben.
Thema:
wann gehen Implantate verloren
Anzahl der Beiträge: 5
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erstellt: 07.03.2009 - 13:58
melanie schwarz aus augsburg
Welche Gründe können zum Implantatverlust führen ? Wo sind die Risiken ?
erstellt: 07.03.2009 - 15:08
MfG
Dr. D. Kraus
erstellt: 07.03.2009 - 15:25
die zahnärztliche Implantologie ist ein Fach mit den höchsten Erfolgsquoten (>95% nach 10 Jahren) im gesamten medizinischen Bereich. Ich gebe zu, dass dies ein schwacher Trost ist, wenn man 2 Implantate verloren hat und damit zu den Misserfolgen gehört.
Die Gründe für einen Implantatverlust können unterschiedlichster Natur sein. Die stichpunktartige Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, läßt aber auch den Laien erahnen, dass man ohne Erfahrung einiges verkehrt machen kann.
Falsche Implantatplanung ( Implantate zu lang,zu kurz, zu wenig, zu eng beieinnander)
Falsche Planung des Zahnersatzes (Verhältnis Implantat-Kronenlänge schlecht, Überlastung)
Falsche Operationstechnik (unzureichnde Kühlung, falsche Positionierung)
Infektion (Knochenabbau durch Baketriellen Zahnbelag, schlechte Pflege, keine ausreichende Vorbehandlung, Rauchen, Krankheiten wie z.B.Zucker, ungünstige genetischen Voraussetzungen).
Meist ist der Grund des Implantatverlustes eine Kombination mehrerer Faktoren. Der Spezialist wird sie erkennen können und ggf. abstellen. Vorher würde ich nicht zu einer erneuten Implantation raten.
Mit vielen lieben Grüßen
Dr. Christoph Carl M.Sc.
erstellt: 08.03.2009 - 10:37
so erkläre ich es meinen Patienten:
nach 10 Jahren sind von 100 gesetzten Implantaten noch 90 im Mund (90%). Es könnten mehr sein, wenn Patient und Arzt sich entsprechend verhalten (bis zu 98%).
Es gibt 5 Gruppen von Ursachen:
1. Knochenangebot und chirurgisches Geschick (Planung,Zähne fehlen schon lange, Können des Arztes)
2. Lebensführung und Allgemeingesundheit (Rauchen, Stress, Medikamente)
3. Infektionsgrad in der Mundhöhle; Immunabwehr des Patienten/Genetik und Hygieneverhalten
4. Materialbeschaffenheit (Reinheit der Oberfläche, keine Abrasionen, Reinheitsgrad)
5. Zusammenbiß und Kauverhalten.
Für Punkte 1+5 zeichne ich mich verantwortlich; ein Zusatzstudium ist da sehr hilfreich. Es ist immer gut, rechtzeitig zu implantieren, spätestens 14 Wochen nach Entfernung des Zahnes.
für Punkte 3+4 können wir Beide etwas tun: Sie reinigen gut, lassen sich regelmäßig kontrollieren, Beide sorgen vor Implantation für saubere Verhältnisse im Mund und Sie investieren in hochwertige Implantate, die unter 150,-€ / Stück qualitätsgesichert nicht zu bekommen sind (Gefahr von Nanopartikeln in den "Fresszellen" und damit in den Lymphknoten).
Für Punkt 2 sind nur Sie verantwortlich, ich berate Sie aber gerne.
Wenn wir die Mißerfolgsrate von 10% auf 2% gesenkt haben, liegen wir an der Spitze der Möglichkeiten.
Liebe Melanie, fragen Sie Ihre Tante, woran es bei Ihr gescheitert ist. Da es keine 100%ige Sicherheit gibt, kann es auch Zufall sein.
Gruß
Dirlewanger