Forum: Ästhetik
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Thema:
Veneers auf Kronen
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erstellt: 09.10.2010 - 11:05
Anne W. aus Schwarzwald
Meine Vorgeschichte:
Ich war vor 35 Jahren ein "Versuchskaninchen" der Freiburger Zahnklinik. Ein Professor sagte meinen Eltern, dass mein Kiefer zu klein wäre für die Zähne, die ich mal bekäme. Man zog mir mit 7 jahren ALLE Milchzähne. Ich bekam ein Plastikteil, das ich tagsüber einige Stunden und nachts tragen mußte. Natürlich spuckte ich es nachts instinktiv aus. Es kam, wie es kommen mußte: Die Zähne kamen alle gleichzeitig kreuz und quer.Frontzähne 5mm auseinander, Eckzähne wie Dracula und die unteren drei Schneidezähne kamen über Kreuz. Zwischen anderen Zähnen waren wiederum große Lücken. Nun folgten Zahnspangen, mal für oben, mal für unten. Während andere Kinder die ersten festen Spangen hatten, hatte ich immer die herausnehmbaren, auch locker für oben und unten, mit denen man nicht sprechen konnte.
Die einzige Veränderug bestand darin, daß die Frontzähne oben zusammen gingen. Die Eckzähne standen weiterhin über. Ich hatte extrem viel und wulstiges Zahnfleisch und übte, so zu lachen, daß es nicht allzu extrem aussah.
Mit 17 warf ich meine Spangen in den Mülleimer. Kurz danach hatte ich wohl eine Entzündung an der Wurzelspitze eines Schneidezahns und ging zu unserem Dorfzahnarzt. der machte eine Wurzelbehandlung, die sehr schlimm war. Jedenfalls war danach der Zahn tot und als der Zahnarzt sagte, dieser würde schwarz werden, ließ ich mir damals die 6 oberen Zähne überkronen, um die häßlichen Eckzähne zu vertuschen. Eine andere Variante wurde mir gar nicht vorgeschlagen. Ich war erst mal glücklich mit den neuen Zähnen, obwohl sie nicht wirklich schön waren. Aber ich hatte inzwischen auch ein echtes Zahnarzttrauma.
Nach 7 Jahren kamen die ersten schwarzen Ränder zum Vorschein. Außerdem schoben mir die Weisheitszähne die Zähne zusammen. Ich ließ sie dann ziehen. Als ich den Zaharzt fragte, warum das Zahnfleisch so stark zurück ging, war seine Antwort: "Auch Sie werden nicht jünger". Ich war 24! Da ich gerade gut versichert war, gönnte ich mir neue Kronen. Die alten sahen jetzt riesig aus und ich wollte kleinere Zähne. In der Medizin hatte sich auch so einiges getan, als machte ich eine weitere fur mich schreckliche Prozedur mit. 7 neue Kronen im Oberkiefer und im unteren die drei über Kreuz stehenden Zähne gezogen und eine Brücke drüber. Mein Zahnfleisch hatte sich ja soweit verflüchtigt, daß das es nun beim Lachen recht normal aussah. Wulstig war es aber immer noch, wenn man genau hinsah. Kurz darauf hatte ich Schmerzen im Schneidezahn. Die verschwanden dann mit Antibiotika. Das gleiche hatte ich 5 Jahre später wieder und wurde ebenfalls mit Antibiotika behandelt.
Mein Zahnarzt praktizierte dann irgendwann nicht mehr und ich ging einfach nicht mehr zum Zahnarzt. Allerdings merkte ich schon, daß auch diese Zähne langsam länger wurden. Die unteren sind Ok. Der obere Schneidezahnbereich auch, aber an den Seiten sah man schon, daß es verschwand.
Ich war dann vor 8 Jahren bei einem Angstzahnarzt, eigentlich wegen eines schmerzenden Backenzahnes, aber dieser Zahnarzt prophezeite mir, ich hätte innerhalb von zwei Jahren keine Zähne mehr, wenn ich nicht eine Lappenoperation machen würde, anschließend Wurzelbehandlungen an allen oberen Zähnen und anschließender Neuverkronung. Kostenpunkt war irgendwas um 40000.- Euro. Erst war ich nur erschrocken, dann fühlte ich mich veräppelt und ich ging zu einem anderen Zahnarzt, der mir sagte, daß meine Kronenränder nicht sauber gearbeitet wären. Ich hätte Parodontitis, aber das ließe sich relativ gut mit regelmäßigen Zahnreinigungen behandeln.
Ich muß dazu sagen, daß ich meine Zähne immer gut, wenn nicht oft zu gut geputzt habe. Im Laufe der Jahre hatte ich mir sogar Instrumente besorgt, mit denen ich mir selbst den Zahnstein immer entfernt habe. Ich neige sehr zu Zahnstein und das Entfernen habe ich als sehr schmerzhaft empfunden.
Meine Zähne wackeln nicht richtig, aber hin und wieder bekomme ich doch mal eine Entzündung, wenn mir sowas wie ein Pfefferkorn unter das Zahnfleisch rutscht. Ich spüle dann und mache sowas wie eine eigene Professionelle Zahnreinigung. Das funktioniert auch immer. Ästhetisch gesehen hätte ich oben eigentlich gerne neue Kronen. Die alten sind jetzt 16 jahre alt und sitzen immer noch bombensicher. Aber ich habe irgendwie die Befürchtung, daß sich eine Änderung ergibt, wenn die alten rauskommen. Dann wird darunter ja wieder beschliffen. Meine Zähne sind ansonsten soweit nicht kariös. Ich bin etwas empfindlich auf kaltes, aber das auch nicht immer, ausßerdem habe ich es mit Elmex sensitive sehr gut im Griff.
Sorry für den Roman...leider hat kein Zahnarzt Zeit, sich meine komplette Zahnarztgeschichte anzuhören. Die sehen immer nur das Zahnfleisch und wollen sofort mit allem möglichen loslegen. Dabei sieht es seit 10 Jahren immer gleich aus, mit und ohne Zahnreinigung. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, daß ich seit 25 Jahren rauche und mit Vorliebe diese kleinen sauren Süßigkeiten esse;-) Ansonsten beiße ich nachts die Zähne zusammen...alles nicht besonders gut, ich weiß.
Aber ich möchte mir auch nicht neue Kronen machen lassen, wenn ich in 6 oder 7 jahren vielleicht ein Gebißanwärter werde.
Nun also meine eigentliche Frage ( danke, daß Sie bis hierher gelesen haben;-)):
Könnte ich meine jetzigen Kronen eigentlich auch mit Veneers verblenden, damit alles wieder etwas schöner aussieht?
Interessant ist, daß manche Leute zu mir sagen, ich hätte schöne Kronen, sehr natürlich und man sähe es nicht, wenn man es nicht wüßte. Schwarze Ränder habe ich an einem Schneidezahn und an den beiden Eckzähnen, aber das sieht man bei mir beim Lachen nicht. Allerdings schütteln die Zahnärzte, bei denen ich war, immer den Kopf.
Würde mir ein Zahnarzt also Veneers auf Kronen machen?
Mit freundlichem Gruß
Anne W.
erstellt: 10.10.2010 - 09:30
theoretisch kann man auf eine vorhandene Keramikkrone ein Veneer kleben; von der Materialtechnik sollte dies klappen. Die Frage ist, wie das hinterher aussieht, und ob damit wirklich Ihre Vorstellungen realisiert werden -es ist doch mit nicht zu unterschätzendem (Finanz)Aufwand verbunden. Die dunklen Metallränder werden Sie damit nicht maskieren können und die Zahnform wird ziemlich darunter leiden. Ihrer Umgebung gefallen die Zähne, sodaß vielleicht gar keine Änderungen zwingend sind.
Eine andere Geschichte ist das Zahnfleisch: ob ausgerechnet der Zahnarzt Sie vom rauchen entwöhnen kann, sei dahingestellt; trotzdem würde ich zumindest einmal das "Basisprogramm" einer NICHT-CHIRURGISCHEN Parodontalbehandlung durchziehen, zumal Sie ja Interesse an der möglichst langen Erhaltung Ihrer Zähne haben. Auch vom Kostenaufwand ist das wirklich überschaubar und Sie haben einen wirklichen Benefit davon, auch wenn die Zähne nach der Behandlung sicherlich etwas länger sind (die "Zahnfleischtaschen" werden geringer).
Dr. Frank Püllen, MMSc, Neu-Isenburg
erstellt: 10.10.2010 - 11:17
Anne W. aus Schwarzwald
Danke für Ihre schnelle Antwort.
Es scheint ja, als hätte ich mein Zahnfleisch trotz alledem noch einigermaßen im Griff (trotz aller widrigen Umstände). Meine Zähne sind ja seit 30 jahren permanent in Bewegung. Erst durch 11 Jahre Zahnspangen, dann schoben mir die Weisheitszähne die Kronen zusammen und als sie entfernt waren, verteilten sich die Seitenzähne so, daß ich bei jedem Essen enorm Speisereste zwischen den Seitenzähnen habe. Auch habe ich den Verdacht, daß die alle paar Jahre auftretende Entzündung an der Wurzelspitze des Schneidezahnes nicht unschuldig am zurückgehenden Zahnfleisch war. Mit Antibiotika war sie immer gleich verschwunden, aber ein Zahnarzt sagte mir nach einem Röntgenbild mal, "da ist was, aber das kann ich nicht behandeln".
Um ehrlich zu sein...inzwischen ist jeder Zahnarztbesuch für mich ein unglaublicher Streß. Die Zahnreinigungen sind schmerzhaft trotz Spritzen. Darum mache ich sie nun selber. Mir fehlt nur noch der Ultraschall;-)))
Aber ich selbst kann mir daheim drei Stunden Zeit dafür nehmen und der Effekt ist eigentlich gleich, als wenn ich beim Zahnarzt gewesen wäre. Immerhin komme ich so schon einige Jahre klar und habe alle meine Zähne noch. Der finanzielle Aspekt wäre mir egal gewesen. Ich dachte einfach, mit Veneers hätte man den einen oder anderen schwarzen Rand kaschiert. Ich habe einfach Angst, daß wenn man mir die alten Kronen runter macht, da vielleicht der eine oder andere Zahn womöglich mit rauskommt;-)
Unser Zahnarzt hier war bekannt dafür, daß er Kronen ziemlich bombenfest einbetonierte. Wer weiß, ob ich nicht nur deshalb noch alle Zähne habe;-)
Sollte ich aber aufgrund des Knochenabbaus tatsächlich in absehbarer Zeit ein paar Zähne einbüßen, tendiere ich zu einem festsitzenden Zahnersatz im Oberkiefer. Dann quäle ich mich nicht vorher nochmal mit Kronen ab. Ehrlich gesagt ist mir inzwischen die Ästhetik wichtiger als der unbedingte Erhalt meiner eigenen Zähne. Heute würde ich den Professor möglicherweise verklagen, der einem kleinen Kind alle Milchzähne zieht. Das war der Auslöser allen Übels. Man kann sich auch an manche Dinge gewöhnen....die Art und Weise, wie man ein Eis essen kann, ohne an die Decke zu gehen. Äpfel schäle ich seit 20 Jahren.
Ich bin es einfach nicht anders gewöhnt. Eine Bekannte von mir ist wie ich 41 und hat seit 5 jahren ein Vollgebiß ( und ist glücklich damit). Da bin ich doch noch ganz gut dran;-))
Danke für Ihre Antwort. Also kann ich Veneers abhaken.
Mit freundlichem Gruß
A.W.
erstellt: 10.10.2010 - 12:56
Hans Müller aus Süd-Baden
Habe am 6.10.2010 eine Uk Prothese mit 4Locator Implantaten bekommen.
Sie rastet auch hörbar ein und sitzt gut.Beisse ich mit den Schneidezähnen,hebt sie hinten ab.
Beim Essen kommt durch das hintere abheben Speise zwischen Kiefer und Prothese.
Vielen Dank für eine Antwort
Mit freundlichen Grüssen
Hans Müller