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Thema:
Unspezifischen Kieferschmerzen - Echzahn - Stift(zahn)krone mit Wurzelfüllung
Anzahl der Beiträge: 3

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erstellt: 21.03.2011 - 14:47

Hugo aus Karlsruhe

Guten Tag,
zufällig bin ich über dieses Forum "gestolpert" und da ich inzwischen nicht mehr weiter weiß, versuch ich mein Glück einfach hier.
Mein rechter Echzahn (13) ist seit fast 20 Jahren (damals war ich anfang 20) mit einem Stift (im Wurzelkanal nach einer Wurzelbehandlung) und als "Stiftkrone"  vesorgt und zusammen mit den beiden folgenden Zähnen(14,15) mit einer "verblockten" Krone versorgt. Bisher gab es eigentlich nie Probleme, damals war ich Privatpatient und das erste Mal der Meinung dass ein ZA seine Arbeit gut gemacht hat.

Im November 2009 bekam ich auf dem rechten Ohr einen Tinitus, der HNO konnte nichts feststellen, Hörtest war den Umständen nach ok, Infusionen haben keine Änderung gebracht. An den  Tinitus habe ich mich relativ schnell gewöhnt und er stellt inzwischen kein wirkliches Problem mehr dar.
Im Januar 2010 bekam ich unspezifische Schmerzen im rechten Oberkiefer und ging sofort zum Zahnarzt dieser hat ausser einer leichten Zahnfleischentzündung nichts entdecken können. In Folge bekam ich eine einige Tage später eine Sinusitis und war extrem empfindlich auf Kälte, Wind und selbst "leichter Zug" (zum Beispiel im Supermarkt vor dem Kühlregal) war fast schmerzhaft und für mich kaum zu ertragen.
Kiefer/Nebenhöhlenschmerzen blieben, wurden allerdings unter Ibuprofen nach und nach besser.
Nachts hatte ich bisweilen Atemnot (Nebenhöhlen nicht belüftet und Druck auf der Brust) und wachte mit Panikattacken auf, meine Hausärztin schickte mich zum Pneumologen und Neurologen.
Bis ich bei den FAs einen Termin erhielt verging einige Zeit,
Lungenfunktionstest Anfang Mai 2010 ergab keinen Befund (ales OK, kein Asthma).
MRT vom Kopf (Mai 2010 )war ebenfalls unauffällig, lt. Neurologe keine Trigeminus-Neuralgie, da der Schmerz eher "dauerhaft" war und ich mit Ibuprofen bisweilen der Meinung war etwas "Linderung" zu haben. Als dieser Befund gestellt wurde, war allerings schon Ende Mai 2010 und es ging mir mit Steigenden Aussentemperaturen immer besser und zu diesem Zeitpunkt dann eigentlich schon wieder gut. Den Sommer über hatte ich keine Probleme.

Im November 2010 ging es wieder los, mit einer heftigen Sinusitis, Kieferschmerzen/druck oberhalb des 14,15.
Panorama- und Einzelaufnahmen beim Zahnarzt, Vitalitätstest etc. ergaben keinen "dontogenen" Befund. Allerdings war auf den Bildern ersichtlich, dass die Nebenhöhlen "völlig zu" waren.
Daraufhin ging ich zum HNO und erhielt auf Nachfrage, im Dezember 2010 "Clindamicyin" , nach dem 3-4 Tag bemerkte ich eine ganz leichte Besserung. Nach 5 Tagen musste ich es allerdings (nach Rücksprache) absetzten weil ich Darmkrämpfe und heftigen Durchfall bekam. Der HNO meinte dass es dann aber auch schon genügen müsste. Der Kontrollbesuch im Januar ergabe noch eine leichte Reizung die von alleine weg gehen sollte.

Im Februar kamen die Probleme wieder, hier war der Druck/Schmerz allerdings schon mehr und deutlicher im Kiefer bzw. oberhalb bzw. um die Zahnwurzeln herum  (da wo ich sie zumind. vermute). Gelegentliches Druckgefühl im Innenohr, Druckgefühl unter dem rechten Auge tauchen gelegentlich auch auf, die rechte Zungenseite war/ist manchmal ein wenig "pelzig" (ein ganz klein wenig so wie nach ner Spritze beim ZA). Ein weiterer HNO gab mir Ende Februar "Kortisonhaltiges" Nasenspray. Die Nebenhöhlen haben sich daraufhin deutlich verbessert.
Ich hatte im Januar/Februar bestimmt 3 oder 4 mal eine "Aphte" im Mund (heißt wohl auch Fieberbläschen, das auf berührung oder beim Kontakt mit Säure (Orangensaft o.ä.) sehr schmerzhaft sein kann).
Bis dahin beschrieb ich das "Zentrum der Beschwerden" eher zwischen Zähnen und Nebenhöhle, vor knapp 2 Wochen bekam ich allerdings einen heftigen Druck oberhalb des 13er Zahnes (von außen ungefähr eine fingerbreite neben dem Ansatz des Nasenflügels). Kälte von aussen scheint mir nicht zuträglich zu sein. Heißes/Kaltes Essen oder Getränke machen keine Probleme.

Morgens ist die rechte Nebenhöhle meist nicht belüftet, Nachts kann ich i.d.R. gut schlafen, habe und hatte bisher auch nie Zahnschmerzen.
Die Beschwerden tauchen inzwischen meist erst beim und kurz nach dem Aufstehen auf, auch habe ich manchmal den Eindruck, dass sie sich "verändern" wenn ich ruhig auf dem Sofa sitze/liege oder aktiv bin. Seit einer Woche spüre ich auch wieder ein Druckgefühl auf der Brust/den Bronchien und bin ziemlich müde.

Der ZA hat inzwischen eine ganz vage Vermutung :
Der Eckzahn (13) der mit einem Wurzelkanalstift und einer "Stiftkrone" versorgt ist, könnte einen "Haarriss" im Kieferknochen verursacht haben und dieser Haarriss ist nun mit Bakterien besiedelt die die Schmerzen oberhalb des benachbarten Zahns (14) verursachen.
Da die "Schraube" die den Stift der Krone bildet sind nach oben hin nicht verjüngt könnte der Druck auf diesen Stift u.U. so groß geworden sein, dass an dieser Stelle ein "Riss" im Kieferknochen entsteht. Da der Nerv des Zahn nicht mehr existiert könnte so etwas auch "unbemerkt" vor sich gegangen sein.
Für mich würde das bedeuten, dass die verblockte Krone entfernt werden muss (13,14,15) der Stiftzähn entfernt, der Haarriss "irgendwie" versorgt wird und dann der Eckzahn mit einem Implantat versorgt und die beiden anderen wieder mit einer Krone.
Mein Zahnarzt meinte, dass dies allerdings nur eine äußerst vage These ist.

Falls mein ZA mit seiner vagen These recht hat, habe ich allerdings Sorge, ob

1. Die Kronen von 14,15 (nach so langer Zeit) wieder zu entfernen sind ohne dass die Zähne noch mehr leider
2. Der Eckzahn auch wirklich wieder mit einem "Implantat" o.ä. versorgt werden kann
3. Wenn im Knochen zwischen den Zähnen, eine "Entzündung sitzt, müsste das nicht eindeutig auf einem Röntgenbild o.ä. erkennbar sein ?

Außerdem frage ich mich, ob die verblockte Krone nicht "geteilt werden, so dass nur der "Eckzahn" mit der Stiftkrone "geopfert" würde und nicht die beiden intakten Kronen auch ?

Ich bin inzwischen mehr als ratlos und weiß nicht mehr was ich tun soll.

Da ich in den letzten 20 Jahren häufig umgezogen bin, musste ich mir immer wieder einen neuen ZA suchen. Mit dem bisherigen bin ich zufrieden und der Meinung dass er kompetent ist und nicht nur am "bloßen Geldverdienen" interessiert ist. Er ist seit 1999 zertifiziert in Implantologie und Parodontologie/orale Chirurgie.

Würde mir ein Kieferchirurg oder ein weiterer Neurologe weiterhelfen können ?

Vielen Dank und viele Grüße
Hugo









Hallo,
das ist sehr komplex, aus der Ferne klingt das eher nach Kieferhöhlenentzündung und daraus folgenden projezierten Zahnschmerzen. Die Kieferhöhle kann ziemlich unangenehme Beschwerden auf die Zähne bewirken: Versuchen Sie, beim HNO die Nebenhöhlen stabil zu bekommen ( Spray, Kamllle-Inhalation etc. ). Wenn der Eckzahn einen Haarriss haben sollte, würde er auf Klopfen reagieren.  Falls der Eckzahn sehr nahe an der Kieferhöhle liegt, kann auch er eine Ursache für die chronische Kieferhöhlenreizung sein. Also 1. Sinus therapieren und dann (nur dann!) 2. invasiv vorgehen und den Eckzahn ziehen, aber nur, wenn er SICHER einen Befund hat. Einen Haarriss  in der Zahnwurzel kann man leider nicht kleben...ein Haarriss im Knochen heilt -unbelastet- wieder von allein zu.
Viel Erfolg und Gruss aus Bad Mergentheim,
Dr. Axel Spaeth

erstellt: 22.03.2011 - 12:38

Hugo aus Karlsruhe

Sehr geehrter Herr Dr. Spaeth,
vielen Dank für Ihre Antwort, heute habe ich einen neuen Termin bei meinem Zahnarzt und bin gespannt was er mir vorschlägt.
Der HNO würde eine kleine OP machen, allerdings nur dann wenn dere ZA mich "frei gibt" d.h. er definitiv sagen kann, dass meine Beschwerden nicht von den Zähnen kommen.
Ich denke dann würde es auch Sinn machen, noch zu warten, ich habe die Hoffnung dass es auch dieses Jahr mit steigenden Außentemperaturen wieder von alleine aufhört, was ja dann u.U. auch für eine nicht zahnbezogene Ursache spräche.

Nochmals vielen Dank und viele Grüße ins schöne Bad Mergentheim
Hugo


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