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Forum: Zahnersatz

Durch Zahnerkrankungen oder Unfällen können Zähne verloren gehen. Wir geben Hinweise und Entscheidungshilfen zur richtigen Wahl der Zahnversorgung.

Thema:
UK-Prothese mit zwei Teleskopkronen hält nicht mehr nach Unterfütterung
Anzahl der Beiträge: 12

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erstellt: 16.12.2012 - 17:46

Peter G. aus Gelsenkirchen/Ruhrgebiet

Guten Tag, ich habe eine Frage, seit ca. 7 Wochen habe ich eine neue Unterkieferprothese die an den Zähnen 4.1 und 4.2 mit Teleskopkronen befestigt ist.
Mir ist klar das das keine optimale Konstellation ist, aber mehr Zähne sind nicht mehr vorhanden (der 3.3 er mußte während der Planung raus) und Implantate kann ich mir finanziel nicht erlauben.
Es ging ja auch 7 Wochen gut, die Prothese saß bombenfest, ich habe manchmal 1 Minute oder länger gebraucht um sie rauszubekommen.

Jetzt wurde eine Unterfütterung vorgenommen, angeblich weil der Kiefer sich jetzt im Bereich des gezogenen 3.3ers verändert hääte, ich habe zwar keine Probleme gehabt, aber gut, wenn der Zahnarzt das so sagt muß das so , habe ich gedacht.

Nun wurde mittlerweile dreimal (3!) eine Unterfütterung vorgenommen, aber die Prothese hält einfach nicht mehr bzw. die Teleskope halten nicht mehr.
Das was vorher richtig Arbeit war (rausnehmen) geht jetzt durch eine einfache Bewegung des Unterkiefers.

Was kann passiert sein, ist die Unterfütterung zu hoch geraten, es wurde komplett unterfüttert, wird immer so gemacht hieß es.

Es fehlt das deutliche Gefühl des "einrastens" der Teleskope beim einsetzen der Prothese und bei Bewegungen des Kiefers (essen) geht das ganze gleich wieder hoch, ich traue mich gar nicht mehr zu sprechen weil sie selbst dann hochkommt.

Der Zahnarzt sagt nochmal macht er bzw. das Labor da nichts dran, es geht eben nicht anders (es ging ja vorher).

Was soll ich tun bzw. woran kann es liegen, hat das Labor geschlampt oder der Zahnarzt beim Abruck machen für die Unterfütterung oder was kann schiefgelaufen sein. Die Prothese sitzt eigentlich, keine Druckstelle oder so, aber irgendwie "schwammig", ich drücke sie runter und nach ein paar Sekunden ist sie wieder ein Stück hochgekommen, wie geschrieben, es wurden jetzt 3 Versuche gemacht, aber es wird nicht besser.

Der jetzige Zustand ist auf jeden Fall nicht akzepabel nur bevor ich mich jetzt mit dem Arzt zerstreite möchte ich gerne Argumente bekommen die ich vorbringen kann, wie gesagt, ca. 7 Wochen war alles gut und die Prothese bombenfest, jetzt ist es ein Witz.

Das Labor ist unkoperativ, der Doktor hatte den Techniker gebeten doch eben rüber zu kommen (500 m)  und sich das anzusehen, aber der meinte nur "nein".
Ich hatte angeboten zum Labor zu gehen, auch "nein".

Bin für jeden Tipp dankbar, Gruß Peter G.

 Hallo Peter,
eigentlich haben Sie die Antwort schon gegeben. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ist die Unterfütterung um Millimeterbruchteile zu hoch geraten. Ein sehr häufiger Fehler bei derartigen Unterfütterungen. Die Teleskope entwickeln ihre Friktion (Haftpassung) erst bei restlosem Aufsitzen. Wenn die Prothese vor der Unterfütterung gepasst hatte und danach nicht mehr, ist die Schuldfrage eindeutig. Der Behandler ist für den Erfolg in Zusammenarbeit mit welchem Zahnlabor auch immer verantwortlich. Lassen Sie sich nicht abspeisen!
Viel Erfolg wünscht Rainer Littinski aus Magdeburg
Ps.: Eine Möglichkeit wäre, die Teleskope in der Prothese sorgfältig herauszufräsen und im Mund in der Prothese neu zu fixieren. Die Einarbeitung macht dann das Labor.

erstellt: 17.12.2012 - 17:51

unbekannter Autor aus ...

Hallo Herr Littinski,
Danke für Ihre Einschätzung, das scheint mir plausibel.

Ich war heute nochmal beim Zahnarzt und der mußte zugeben das keine Haftung an den Teleskopen mehr da ist (warum auch immer) und es so nicht geht,  er meinte allerdings das würde aufliegen und das Labor hätte wohl die Innenteleskope poliert weil ihnen was reingeraten war (Kunststoff?).

Jetzt soll ich am Donnerstag doch zum Labor fahren damit der Chef dort sich das anschaut, mein Zahnarzt meinte "dem fällt schon was ein".

Na ja, ich will es hoffen, wenn wirklich poliert wurde und eventuell, wenn auch nur geringfügig, Material abgertragen wurde, wird es ja wohl schwierig?

Aber ich werde Ihren Vorschlag dort mal unterbreiten, vielleicht geht das bzw. die machen das.

Ich hoffe nur die machen keinen Quatsch am Donnerstag, Freitag ist hier überall letzter Tag bis zum 10. Januar, so kann ich zwar nicht gut essen aber zumindest tut nichts weh. Ich hatte vorgeschlagen bis dann zu warten, aber da hieß es dann ich müßte schon mitarbeiten an einer zeitnahen Lösung, sonst würde ich meine Garantieansprüche verlieren....

Na ja, die Nerven liegen halt nach der letzten Woche auf beiden Seiten blank, zumindest sind wir bis jetzt noch nicht laut geworden und ich hoffe es bleibt so und es läßt sich eine Lösung finden.

Danke, Gruß Peter G.


Hallo Peter,
es geht wirklich nur so, wie ich beschrieben habe. Die Umstände der fehlenden Friktion sind nur nach Entfernung des Außenteleskops aus der Prothese und Aufpassen im Mund zu erfahren. Techniker polieren keine Teleskope ohne Anweisung. Wahrscheinlich wurden sie mit Dampf abgestrahlt. Das machen Techniker immer. Sollte die Friktion doch verloren sein, was ich mir nicht vorstellen kann, gebe es noch die Möglichkeit nach genauer Abformung nur neue Außenteleskope nach der Galvanomethode herzustellen , und diese dann in die vorhandene Prothese einzubauen. Lassen Sie sich keine Friktionshilfen oder ähnlichen Quatsch einbauen. Der ZA soll gefälligst selbst aktiv werden und nicht die Verantwortung auf den Techniker deligieren.
Rainer Littinski

Hallo,
Sie sollten den Weg zum Zahnarzt nicht scheuen, er sollte die Arbeit an der Basis ausschleifen, präzise unterfüttern und dabei leichten Druck auf die Aussenteleskope ausübern: Damit sollen diese richtig auf den Innenteleskopen sitzen. Sie merken das sofort beim Abnehmen, wenn der Halt (=Abzugskraft) so gut wie vorher ist. Bei der Unterfütterung nicht zubeissen, es besteht sonst die Gefahr, dass die Prothese unmerklich abkippt bzw. eine Fehlbelastung die optimale Adhäsion zunichte macht.  Jetzt muss man i.d.R. die Arbeit remontieren, das heisst mit Gegenbiss, evtl. Gesichtsbogen und Bissnahme in zentraler Relation  im Labor neu einschleifen. 
Viel Erfolg und gutes Gelingen, Gruss aus Bad Mergentheim!
Dr. Spaeth

zuletzt geändert: 17.12.2012 - 21:39


erstellt: 17.12.2012 - 23:41

unbekannter Autor aus ...

Hallo Herr Litinski/Herr Spaeth,
Danke für Ihre ausführlichen Erklärungen für mich als Laien!

Darf ich Ihre Antworten ausdrucken und meinem Zahnarzt/Labor mal zeigen, sonst werde ich doch wieder untergebuttert?

Das Problem war wohl das an dem Tag der ersten Unterfütterung der Chef im Labor krank war und es ein Lehrling gemacht hat (wurde mir so gesagt, aber schriftlich hab ich das leider nicht. Der hatte auch, aus welchem Grund auch immer, den äußeren Rand der Prothese an der Stelle der Teleskopzähne komplett entfernt (ich versuche mal ein Bild anzuhängen oder zumindest einen Link).

Dazu gab es nicht den geringsten Grund und ist mir immer noch völlig unverständlich. Den Rand haben sie dann beim zweitenmal in großen,  2cm hohen wilden Schwüngen nach unten an den Stellen der 3er und 4er ausgeführt, vorher war er ganz gerade, ist er jetzt nach dem dritten Versuch auch wieder.

 http://www.abload.de/img/versch.003fvymo.jpg 

Ich hab keine Ahnung warum die DORT was rumgemacht haben, dazu gab´s keine Veranlassung und wer den Rand so wie auf dem Bild bearbeitet poliert auch die Teleskope aus, kann ich mir vorstellen.

Danke und Gruß Peter G.


erstellt: 21.12.2012 - 16:39

unbekannter Autor aus ...

Hallo, neuester Stand, Krankenkasse sagt erst mal den Techniker versuchen lassen...! Okay, war gestern dort, er meinte "kein Problem" und hat dann die Teleskope enger gestellt? Ich habe keine Ahnung was er gemacht hat, aber es sitzt wieder fest, nur, die beiden überkronten Zähne auf denen die Teleskope sitzen fingen einige Stunden nach dieser Maßnahme an wehzutun. Also heute nochmal hin, hmm, etwas weiter gestellt (?) und dann mit Farbe Addrücke in den Teleskopen geprüft, bei einem hat er dann in einem Teleskop was weggeschliffen/poliert. War auch für einige Stunden deutlich besser, aber mittlerweile tut es wieder genauso weh wie gestern. Irgendwie habe ich das Gefühl das die beiden Zähne jetzt leicht auf Biegung von vorne nach hinten (oder umgedreht) beansprucht werden, also permanent unter Spannung stehen weil die Prothese hinten nicht sitzt, aber der Techniker sagt "paßt". Er meinte noch ich sollte die Prothese mal öfter rauslassen, vor allem über Nacht, damit die Zähne sich wieder beruhigen können. Okay, kann sein, in den ersten zwei/drei Tagen als sie neu war vor acht Wochen mußte ich genauso verfahren, hat sich dann gebessert, aber, so langsam habe ich eigentlich die Nase voll und den beiden Zähnen tut es sicher auch nicht gut, von Schmerzen mal ganz abgesehen. Jetzt läuft hier vor 2. Januar sowieso nichts mehr, was anderes kann ich also nicht tun. Wenn sich bis dahin an dem Zustand nichts geändert hat werde ich nochmal die Kasse anrufen, irgendwann ist ja auch mal gut mit der Nachbesserung, es sollte bis auf Kleinigkeiten eigentlich ja sofort passen, ich hab das Gefühle jeder Verbesserungsversuch macht es nur an anderer Stelle schlimmer. Schöne Feiertage, Gruß Peter G.


erstellt: 22.12.2012 - 16:15

unbekannter Autor aus ...

Hallo Herr Littinski, Sie haben natürlich recht, ich weiß es selbst, bzw. habe es gemerkt.

Mein Zahnarzt kann es aber offenbar nicht und wg. Garantieansprüchen (das ganze war ja nicht billig, für meine Verhältnisse jedenfalls) muß ich erstmal machen was die Kasse sagt (Nachbesserungsmöglichkeit).

Mein Zahnarzt hatte ja schon mal ganz ausgefräst (er sagte jetzt wäre alles raus) und das ist ja der jetzige Zustand.

Nur, nach dem ausfräsen hatte er es in meinen Mund gesetzt, ich sagte die Teleskope halten noch nicht, muß noch mehr weg, aber er meinte wird schon gehen, das setzt sich....

Also kann er es scheinbar nicht.

So wird das sowieso nichts weil jetzt die Teleskope in der Prothese auch nicht nicht mehr korrekt auf die Kronen passen, meine ich, ich mag mich irren. Das einzige was jetzt vielleicht noch hilft ist das mit dem Innenteleskopen raus und dann neue machen und in Mund neu einkleben, wie hier schon vorgeschlagen, aber DAS kann er nicht, ganz sicher nicht.

Ich werde halt jetzt einen Brief hinschreiben müssen (an die Kasse) und dann wohl zu einem anderen Arzt zur einer Begutachtung, so habe ich es jedenfalls aus anderen Fragen hier gelesen. Nur das ganze wird dauern, fürchte ich.

Ist es ein großes Problem wenn ich Prothese so oft wie möglich rauslasse, verändert sich der Kiefer dann wieder bzw. ist es schlecht für die überkronten Zähne, mit Prothese tut´s halt weh, die Zähne werden wohl über Gebühr beansprucht und ich muß ja erstmal die Zeit bis Anfang Januar irgendwie rumbekommen?

Nochmal frohes Fest und DANKE, Gruß Peter G.






erstellt: 21.11.2018 - 10:27

mayer aus stade nidersachsen

Habe auch die Erfahrung gemacht das die Prothese mit zwei Teleskopkronen nicht hält.

Beim kauen fester Nahrung fält sie runter..


erstellt: 27.08.2023 - 18:43

Unbekannt aus Magdeburg

Hallo, ich habe genau das gleiche Problem seit 10 Tagen mit meiner Teleskop Prothese im OK. Nach 10 Jahren einwandfreiem Sitz hatte sie sich etwas gelockert und ich bin in MD zum ZA, zwecks Unterfütterung.

Es wurde ein Abdruck mit meiner Prothese gemacht und ins Zahnlabor H.&K. ggb. Am Nachmittag war die Prothese fertig und ich wunderte/freute mich, das die Sekundärteleskope ganz hell silbrig glänzten. Prothese eingesetzt, fiel direkt wieder runter, mein ZA konnte es nicht fassen, das Labor hatte scheinbar die Teleskope poliert. Ich bin dann mit der Prothese dorthin  da sagte man mir, sie würden das nie polieren und sie waren es nicht. Fragten ob die Teleskope schon immer so hell waren. Es sollte ein erneuter Abdruck auf Kulanz beim ZA gemacht werden, um sicherzustellen, das der Fehler an den Teleskopen liegt. Also wieder zum ZA, Abdruck, nachmittags wieder hin (nicht lustig, da ich 40km entfernt wohne + 3 Tage lang, 2x täglich deswegen hin musste) Prothese fiel wieder raus, ich ins Zahnlabor, wo die Dame sagte, sie schwört sie war es nicht, ich ihr sagte, das mein ZA das auch nicht war und es dann von alleine beim Transport passiert sein muss. Also versuchten sie es 12x mit Laserpunkten in den Teleskopen, erst zu fest, dann fiel es wieder raus etc., beim 12. Versuch hielt es so einigermaßen. Nun habe ich aber festgestellt, daß die Prothese beim gähnen runterkommt, mein ZA schliff ein wenig der Prothesenhöhe oberhalb der Backenzähne ab, ich sollte es ein paar Tage testen, Prothese kommt beim gähnen noch immer runter. Was kann ich tun bzw was muss/sollte gemacht werden?




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