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Gesunde und fest sitzende Zähne geben Ihnen ein schönes und unbeschwertes Lächeln. Wir beantworten Ihnen gerne allgemeine Fragen zum Thema Zahnmedizin.

Thema:
Teilkrone/Krone nach Wurzelspitzenresektion - nötig?
Anzahl der Beiträge: 7

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erstellt: 16.05.2011 - 20:59

EMI aus Thüringen

Guten Abend!

Ich habe seit ein paar Jahren einen wurzelbehnadelten Zahn mit einer Kunststofffüllung. Nun merke ich bei Druck von außen auf die Wrzelspitze ein Ziehen.
Meine Zahnärztin hat mir zu einer Wurzelspitzenresektion geraten, weil die Entzündung auch auf dem Röntgenbild sichtbar war. Probleme bereitet mir die Entzündung keine.

Außerdem möchte sie die Krone des Zahns anschließend überkronen. Ihre Begründung hierfür: Keime gelangen nicht wieder so einfach "hinein", weil eine Krone "dichter" ist, als die jetzige Füllung. Die Füllung schrumpft wohl mit der Zeit und Keime können leichter eindringen.
Ist das tatsächlich so?

Das ganze ist für mich nicht so ganz plausibel, vllt kann mir jemand von Ihnen die Problematik nochmal schildern.

Ich erinnere mich auch, dass mein letzter Zahnarzt meinte, dass ein Zahn nach Wurzelresektion nicht mehr so stabil ist. und wenn dieser mal eine Krone bräuchte (das heißt für mich nicht zwingend danach eine), dann ist es besser wenn der Keller in Ordnung ist, bevor man das Dach repariert.

Mit meinen 30 Jahren möchte ich natürlich so lange wie möglich noch etwas von dem Zahn haben!!!!

Wird nicht auch der Knochen in Mitleidenschaft gezogen durch eine Resektion?

Viele, viele Fragen....

Ich hoffe jemand kann meinen Wissensdurst stillen :-)

Viele Grüße
EMI

Sehr geehrte/r EMI,
von einer resektion würde ich Ihnen abraten! lassen Sie von einem Spezialisten eine "orthograde Revision" durchführen. Sie benötigen dann keine operativen Maßnahmen. Eine evtl. anzufertigende Teilkrone/Onlay/Krone dient dem Frakturschutz des Zahnes; das mit den Keimen ist eher nachrangig; primär geht es um die mechanische Kaustabilität des Zahnes.
Dr. Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg

Guten Tag EMI,

bitte folgen Sie dem Rat von Kollegen Püllen. Ein Zahn mit einer Infektion an der Wurzelspitze ist wie eine mit Jauche gefüllte Flasche, die mit Ihrer Öffnung im Knochen steckt. Mit einer Resektion kürzen Sie den Flaschenhals und schaffen es vielleicht, die Flasche zu verkorken. Da ein Zahn nicht aus Glas ist, sondern von Tausenden winziger Kanlälen durchzogen ist, werden die Bakterien und ihre Gifte an anderen Stellen wieder austreten. Daher: Zahn vom Spezialisten von orthograd (also ohne Chirurgie) keimfrei (keimarm) machen lassen.
Die Krone dient sowohl der Vorbeugung eines Bruchs wie der Erhöhung der Dichtigkeit und ist ein Muss, soll der Zahn noch bis ans Ende Ihrer Tage im Mund verbleiben.
Trotzdem: Erfolgsschance "nur" ca. 90%, d.h. die Behandlung kann auch schief gehen!!

Viel Erfolg wünscht

R.Roos 

erstellt: 18.05.2011 - 07:18

EMI (w) aus Thüringen

Lieber Herr Dr. Püllen,

Danke für Ihre ehrliche Meinung. Diese Revision bedeute was genau? Es wird über die Krone des Zahns das Problem angegangen, oder? Was wird da genau gemacht und wer vorallem wer macht sowas?
Und was ist genau der Grund für Ihr Abraten von der OP?

Was die Stabilität der Zahnkrone angeht, die ist völlig in Ordnung!


Herzlichen Dank!
Viele Grüße

EMI

Hallo EMI,
wenn Ihnen die Erklärungen Ihrer ZÄ nicht plausibel erscheinen, mir geht es ebenso, wissen Sie anscheinend zumindest auf diesem Gebiet mehr als Ihre Behandlerin.  Natürlich ist eine richtig gelegte Kunststofffüllung bakteriendicht, aber, ebenso wie eine Krone, nicht für die nächsten "hundert " Jahre.
Bitte keine Wurzelspitzenresektion!!!  Eine Erneuerung (Revision) der Wurzelbehandlung bei einem Fachmann, einer Fachfrau, für Endodontie ist der richtige Weg. Eine mögliche Überkronung ist nur vom Zahnhartsubstanzverlust der natürlichen Krone abhängig.
Viel Erfolg!
Rainer Littinski

erstellt: 19.05.2011 - 07:10

EMI (w) aus Thüringen

Guten Morgen zusammen!

Viele Herzlichen Dank für die ausführlichen Antworten!!! Jetzt bin ich überzeugt, dass mein Bauchgefühl richtig war!

Eine letzte Frage plagt mich noch: Die Keime im Zahninneren sind dann hoffentlich erledigt, aber was ist mit dem entzündetetn Bereich um die Wurzelspitze herum?
Kann dieser Bereich auch auf diesem Weg (Revision) mit behandelt werden?

Herzlichste Grüße
EMI



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