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Gesunde und fest sitzende Zähne geben Ihnen ein schönes und unbeschwertes Lächeln. Wir beantworten Ihnen gerne allgemeine Fragen zum Thema Zahnmedizin.
Thema:
Sofortimplantation
Anzahl der Beiträge: 9
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erstellt: 05.02.2009 - 17:17
Schröder aus
erstellt: 05.02.2009 - 17:56
prinzipiell gibt es zwei Möglichkeiten, entweder man läßt Implantate unbelastet einheilen oder man versorgt sie sofort. Bei bestimmten Voraussetzungen kann eine Sofortversorgung ähnlich erfolgreich wie eine Implantation nach dem klassischen Protokoll sein.
Wenn Sie Bedenken bei der geplanten Therapie haben, sollten Sie sich noch einmal mit Ihrem Zahnarzt beraten, damit Sie auch ein gutes Gefühl bei der Behandlung haben.
Ich hoffe, dass ich Ihnen etwas helfen konnte.
Mit freundlichen Grüßen,
Christian Buhtz
erstellt: 05.02.2009 - 17:58
Sofortimplantate bergen immer ein leicht erhöhtes Risiko für Verluste. Um mit Erfolg und langfristiger Zufriedenheit des Patienten sofort implantieren zukönnen müssen gute Voraussetzungen vorhanden sein. Das erfordert gute anatomische Strukturen, Endzündungsfreiheit im Mund etc., erfahrener Operateur. Es ist gut möglich das sich in Ihrer Situation mit btutenden und wackelnden Zähnen ein etwas konservativeres Vorgehen, Step by Step, langfristig erfolgreicher ist. Ihre Zähne wackeln sicherlich auch nicht erst seit heute, wie Sie es beschreiben, also wissen Sie schon länger um die Situation in Ihrem Mund. Ist eine umgehende sofortige Versorgung mit hochwertigem Zahnersatz unbedingt nötig? Oder würde nicht auch eine temporäre Übergangslösung für 3-6 Monate zunächst von Ihnen toleriert?
Lassen Sie sich zu Ihrer Situation nocheinmal genau aufklären, fragen Sie auch was geschehen soll wenn einmal das ein oder andere Implantat nicht einheilt, was dann mit der Brücke geschehen soll, ob Sie temporär dann anders versorgt werden (herausnehmbare Prothese etc). Wie der evtl. eintretende Verlust von einem Implantat gehandhabt wird (Kulanz)?
Sollten Sie unsicher sein empfehle ich Ihnen eine 2te Meinung einzuholen.
Kurz und schmerzlos, MfG Volker Koppitsch
erstellt: 05.02.2009 - 18:49
die von Ihnen geschilderte Sofortimplantation birgt neben dem etwas erhöhtem Risiko eine Reihe von Vorteilen: die Behandlungsdauer ist kürzer, die Anzahl der Eingriffe ist geringer, ev. kann mehr Knochen erhalten werden, das Operationstrauma ist geringer, ev. sogar geringere Kosten. Prinzipiell kann gesagt werden, je mehr Implantate gesetzt werden und je größer die Fläche ist, die von den Implantaten im Kiefer umschrieben (polygonale Abstützung) wird, desto sicherer ist das Verfahren. Da bei Ihnen jeweils ein Kiefer komplett versorgt wird, halte ich das Risiko für überschaubar. Ein Gespräch mit Ihrem Behandler, in dem alle Risiken und Vorteile in Ihrem speziellen Fall erläutert werden, sollte Ihnen helfen, die für Sie richtige Entscheidung zu finden.
Gutes Gelingen wünscht
Stefan Bieger
erstellt: 05.02.2009 - 18:51
wie meine Kollegen bereits geschrieben haben, wackeln Ihre Zähne sicherlich nicht erst seit kurzer Zeit. Auch die "Brocken" zwischen den Zähnen haben sich seit längerer Zeit entwickelt. Natürlich können wir hier keine sichere Diagnose stellen, dennoch hört sich Ihr Problem sehr nach einer Parodontitis an. Wenn das so wäre, dann hat sich das Glecihgewicht in Ihrem "Biotop" Mundhöhle seit einiger Zeit in Richtung krankmachende Bakterien und Entzündungen entwickelt. Immer Vorausgesetzt das wäre so, dann ist es gar keine Frage, ob Sofortimplantate das Richtige sind, dann müßte erst einmal wieder eine Verschiebung der Bakterien in Ihrem Mund hin zu einem gesunden Gleichgewicht erreicht werden, und die Entzündungen ausgeheilt sein. Erst dann kann man überhaupt über Implantate nachdenken.
Ob eine Behandlung noch mit Ihren eigenen Zähnen durchgeführt werden kann, oder ob Sie anders ablaufen muss, das können wir in diesem Rahmen sicher nicht entscheiden. Bitte bedenken Sie, dass auch Implantate umso besser einheilen und langfristig halten, je weniger krankmachende Bakterien und damit Entzündungen in Ihrem Mund vorhanden sind. Wenn das alles in Ordnung wäre, dann bleiben immer noch die Risiken der Sofortimplantation, so wie es meine Kollegen oben beschrieben haben.
Bitte sprechen Sie ganz offen mit Ihrem Behandler über Ihre Bedenken, er kann Ihnen sicher erklären, warum er den Behandlungsweg so wähen würde.
Viel Erfolg und freundliche Grüße
Hans Gärtner
erstellt: 05.02.2009 - 19:30
Viel Erfolg
Dirlewanger
erstellt: 05.02.2009 - 20:03
Nach Ihrer Beschreibung liegt eine Parodontitis im fortgeschrittenen Stadium vor.
Sind die Zähne zu locker oder nicht erhaltungswürdig ist eine rechtzeitige Entfernung der Zähne und eine Implantatbehandlung das Mittel der Wahl, wenn wieder feste Zähne gewünscht werden.
Bei ähnlichen Fällen in unserer Praxis wird so vorgegangen.
1. Ursachen des jetzigen Zustandes erklären und vorab ein Prophylaxe/ Zahnreinigungsprogramm starten.
2. Unterstützend antibakteriell spülen.
3. Ggf. werden Gentests und Parodontitisbakterien bestimmt um jedes Risiko auszuschließen.
Eine genaue 3D Diagnotik (CT/DCT) sowie die zahntechnische Planung gehen der Behandlung voraus.
4. Wenn die akuten Entzündungszeichen verschwunden sind kann mit der Implantation begonnen werden. (ggf. vorher Antibiotika)
5. In einer Sitzung werden die Zähnen entfernt, die Implantate gesetzt und am gleichen Tag eine verschraubte, provisorische festsitzende Brücke aus Kunststoff eingegliedert. (Diese Verfahren ist wissenschaftlich abgesichert). Für 6 Wochen ist nur Italodiät erlaubt (weiche Kost). Dann kann die Kaukrtaft auf normal gesteigert werden.
6. Intensive Nachsorge mit wiederholten Reinigungen schliessen sich an.
7.Die definitive Versorgung erfolgt nach 3-5 Monaten.
8. Lebenslange Nachsorge(professionelle Zahn/Implantatreinigung) im Abstand von 3-6 Monaten schliessen sich an.
Dieser Weg führt zum langfristigen Errfolg.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Rolf Fankidejski, M.Sc.
erstellt: 06.02.2009 - 08:31
je mehr an Behandlung in einem "Rutsch" durchgeführt wird, desto größer die Risiken. Wenn Sie Vor-, Haupt- und Nachspeise auf EINEM Teller serviert bekommen (z.B. wenn weinig Zeit zum Essen ist), so besteht die Gefahr, daß alles durcheinander läuft. Guten Appetit. Genauso verhält es sich bei den Implantaten: wenn alles glatt läuft, ist man der Größte und rangiert noch vor dem Papst, wenn es Komplikationen gibt, läuft die Sache aus dem Ruder. Warum eigentlich? Nur um ein paar Wochen Zeit herauszuschneiden? Bezüglich der "high-tech-Computermethode": es bläht auf jeden Fall den Finanzaufwand auf, bringt jedoch nur in relativ wenigen Situationen einen echten Vorteil für den Patienten und ist (leider) in vielen Fällen lediglich ein "nice-to-have".
Mit freundlichem Gruß
Dr. Frank Püllen
erstellt: 06.02.2009 - 15:52
Ist genug Knochen für eine stabile Verankerung der Implantate vorhanden.
10 Implantate für beide Kiefer zusammen erscheinen mir dafür recht knapp bemessen.
Insbeondere die sofortige Versorgung mit endggültigem Zahnersatz birgt viele Risiken. Die Sofortimplantation kann dagegen sinnvoll sein und verkürzt die Behandlungszeit.
Wollen Sie das alles überhaupt oder könnten Sie für die Überbrückungszeit (ca. 6-9 Monate) auch mit einer einfachen provisorischen Versorgung leben, in der Regel herausnehmbar? Das Risiko für Mißerfolge, nicht nur die Implantate sondern auch den Zahnersatz (also die Brücken) betreffend ist bei der Sofortversorgung auf jeden Fall größer als beim schrittweisen Vorgehen (und nicht billiger).
Wenn man alles auf einmal lösen möchte, erfordert das sehr viel Aufwand bei der Diagnostik und der Planung, eine perfekte Organisation und alles muß klappen! Die Implantate müssen perfekt gesetzt werden, sonst passen die Brücken nachher nicht richtig! Wenn Ihnen irgendetwas daran nicht gefältt oder Sie nicht damit zurechtkommen, muss alles nochmal neu gemacht werden oder Sie müssen mit dem Kompromiss dann leben.
Geht man Schritt für Schritt voran, kann immer wieder von der ursprünglichen Planung abgewichen werden, wenn dies sinnvoll erscheint.
Vor allem kann die endgültige Versorgung kann sorgfältig durchgeführt und sowohl ästhetisch als auch funktionell optimiert werden. Dazu bedarf es bei einer so großen Versorgung, die den ganzen Mund betriftt mehrerer Einproben und Feinabstimmungen in die Sie einbezogen werden und Ihre Meinung zum Aussehen und zum Gefühl mit dem Zahnersatz mitteilen können.
Denken Sie darüber nach und besprechen Sie alles mit Ihrem Zahnarzt!
Herzliche Grüße aus Tübingen
Andreas Nischwitz