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Thema:
Schwere Parodontitis
Anzahl der Beiträge: 4

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erstellt: 03.01.2020 - 21:54

Kügelchen aus SH

Hallo. Ich habe vor einem Jahr die Diagnose Parodontitis beim Zahnarzt bekommen, nachdem ich 10 Jahre lang nicht dort gewesen bin, damals hieß es 5mm Knochenabbau bereits im Unterkiefer im Frontzahnbereich. Wie ich heute weiß, gab es auch leichte Defekte an den Eckzähnen im Oberkiefer. Soweit so gut . Aufgrund einer schweren Depression und wieder zunehmender Angst und weil ich die Situation deutlich unterschätzte, hat die Behandlung nie stattgefunden. Nun war ich vor kurzem wieder dort, nachdem ich im Oberkiefer ein zunehmend schlechtes ästhetisches Bild bekam, sowohl von der Länge, als auch das Gesamtbild meiner Zähne nahm rapide ab. Gerade in den 2 Wochen zuvor, ganz massiv und schnell. 

Dort angekommen wollte ich ein neues Röntgenbild, zur Not auf Privatkosten, welches mir verwehrt wurde.

Vorweg wie es sich gehört die PZR, danach sollte die Parodontitistherapie stattfinden, ich habe ein Antibiotikum erhalten gegen die Entzündung.

Dort ließ ich mich von der ZAH aufgrund des gesamten Erscheinungsbildes meiner Zähne zu Veneees überreden, da ich auch zu diesem Zeitpunkt einen großen Leidensdruck verspürte und erhoffte mir dadurch natürlich ein gesamtästhetisches Bild. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich ja auch noch nicht, wie schlimm es tatsächlich um meine Zähne bestellt ist. Der Arzt (ein anderer als zuvor aber gleiche Praxis) wohl auch nicht - denn er arbeitete ja mit einem 1 Jahr altem Röntgenbild. Erst während er bereits meine Zähne teilweise beschliffen hatte, merkte er wohl - so glaube ich - etwas. 

Ein Wax-Up bekam ich nie zu Gesicht, die Zähne wurden nach 3 Tagen einfach draufgeklebt .

Mein Schock  war groß: Die Zähne bis zur Hälfte völlig lückenfrei, danach große schwarze Dreiecke. Auf meine empörte Frage ob dies nun so bleiben würde, bekam ich die Antwort "die waren doch schon vorher da". Man muss dazu sagen, wenn ich lächle sieht man nichts anderes als meine eh schon sehr großen, nun noch etwas größeren Zähne im Oberkiefer.

Ich habe seitdem keinen Tag verbracht ohne völlig aufgelöst und verzweifelt zu weinen. Mein Zahnfleisch hat sich seitdem noch weiter zurück gezogen, es passt einfach nichts mehr. Schöne Zähne als solches, aber der Rest ist eine reine Katastrophe.

Ich meiner Verzweiflung habe ich einen anderen Zahnarzt - diesmal eine Parodontologin - um eine Einschätzung gebeten. Neues Rö, der Schock saß tief. 50% Knochenabbau in der gesamten Frontzahnregion. Für mein fehlendes Zahnfleisch wäre nichts mehr zu machen und man könne nur abwarten "wo das noch hinführen würde".

Nun sitze ich auf einer Rechnung von Tausenden Euros, meine Erwartungen wurden bei weitem unterboten, mein gesamter Frontzahnbereich ist was die Erhaltungswürdigkeit angeht ja nun als eher fraglich einzustufen, ich fühle mich nach wie vor völlig entstellt, wenn auch nun mit an und für sich schönen Zähnen - und einfach alles rückgängig machen kann ich aufgrund meiner deutlich abgeschliffenen Zähne auch nichts mehr.

Meine Zähne werden um so weiter das Zahnfleisch zurück geht immer wackliger. Das alles belastet mich psychisch so sehr.

Den Termin für die Paro-Behandlung habe ich trotz der Antibiotikagabe erst 1 1/2 Monate später erhalten, meine Zahnfleischtaschen mussten ein zweites mal  gemessen werden, da wohl vergessen wurde das ganze nach dem ersten Mal ans System zu übertragen und somit wurde der Antrag an die Krankenkasse auch nicht versendet beim ersten Mal.

Man möchte mir zwar die Veneers anpassen sobald ich die Paro-Behandlung hinter mir habe, aber dadurch erhoffe ich mir natürlich mittlerweile auch kein ästhetisches Bild mehr, zur Zeit befürchte ich nie wieder lachen zu können und das für viel Geld.

Nun zu meiner Frage: muss ich das alles so akzeptieren, oder kann ich dagegen vorgehen? 

Verzeihung für den langen Text & vielen Dank an jeden der sich Zeit nimmt dies alles durchzulesen.

 

Liebe Grüße 

Jule (28)


Guten Tag,

es ist ein klarer Behandlungsfehler, wenn auf Zähne mit aktiven Parodontalerkrankungen prothetische Versorgungen durchgeführt werden. Falls Sie bei der Kasse versichert sind, lassen sie bitte ein Gutachten zur Feststellung des Parodontalbefundes und des Zahnersatzes durchführen. Auf keinen Fall würde ich im Augenblick bezahlen und mir ggf.einen Fachanwalt für Medizinrecht nehmen.

Grüße

R. Roos


erstellt: 05.01.2020 - 06:17

Kügelchen aus ...

Vielen Dank für ihre Antwort. So wie sich die Praxis mir gegenüber verhält zur Zeit, dachte ich mir sowas schon. Wäre ea möglich, dass doe Prozedur den aktuellen Status beschleunigt oder gleich verschlechtert hat? Denn die 3 darauffolgenden Tagen hatte ich im Bereich von Eckzahn zu Eckzahn auch Zahnfleischbluten, nicht massiv aber gleichzeitig und gleichmäßig stark und habe seitdem zunehmende Beschwerden in diesem Bereich. Kein Schmerz, aber ein permananentes leichtes Druckgefühl.


erstellt: 05.01.2020 - 06:28

Unbekannt aus ...

Und zudem noch am direkt darauf folgenden Tag, war mein ganzer Mund stark gerötet, der Rachen, das Zahnfleisch war nach Reinigungen auch in anderen Bereichen schnell stark gerötet, als wäre es wund gescheuert. Meine Lippen waren geschwollen, äußerlich auch von einer Rötung umgeben und an einer Stelle des Zahnfleisches im OK entleerte sich weißliches Sekret, angeblich aber kein Eiter laut der Praxis .  An dieser Stelle hatte zuvor allerdings auch eine Verletzung durch die Reinigung des Zahnes, wobei mir eine kleine Stelle des Zahnfleisches versehentlich abgetrennt wurde. Insgesamt würde ich auf jeden Fall sagen, dass mein Immunsystem völlig überfordert war zu dem Zeitpunkt.



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