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Forum: Implantologie

Bei Zahnverlust können Ihnen Zahnimplantate mehr Lebensqualität zurückgeben. Wir möchten Ihnen weiterhelfen, wenn Sie Fragen zu Zahnimplantaten haben.

Thema:
Schmerzhaftes Implantat
Anzahl der Beiträge: 4

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erstellt: 30.06.2009 - 09:27

Michael G. aus München

Hallo,

ich (m, 40) habe vor drei Jahren einen Autounfall gehabt, bei dem der letzte Backenzahn oben links gespalten wurde. Der wurde gezogen und nach mehreren Monaten Abheilzeit wurde ein Dübel (ich kenne den korrekten Ausdruck nicht) für ein Implantat gesetzt. Dabei wurde meine Nebenhöhle angebohrt und auch Knochen (Bohrabraum + ??? + Blut) aufgebaut. Nach der Einheilzeit wurde eine Gold/Keramik-Krone daraufgesetzt. Ca. 1 Jahr lang war ich damit sehr zufrieden.
Es begann mit einer Art Erschütterungsempfindlichkeit der oberen linken Zahnreihe. Am Anfang konnte ich die Ursache (den genauen Zahn) nicht lokalisieren. Nach einiger Zeit merkte ich, dass bei Ausübung von Druck auf das Implantat Schmerzen auftreten. Eigentlich passiert das nur dann, wenn ich darauf mehr oder weniger stark beiße.
Ich war mehrmals bei meinem Zahnarzt (das geht jetzt über 1,5 Jahre), aber  jetzt hat er keine Ideen zur Ursache mehr. Im Wesentlichen hat er
* geröntgt und dabei festgestellt, dass der Dübel/Stift gut eingeheilt sind. Man konnte bei mehreren Aufnahmen im Abstand von ein paar Monaten keinen Unterschied sehen.
* die Krone und meine Beißschiene (ich knirsche nachts mit den Zähnen) abgeschliffen.
* Breitband-Antibiotika gegeben.
Ergebnis: Keine Verbesserung.

Mein Problem verschlechtert sich zurzeit nicht, aber ich will daraus auch nicht chronisches werden lassen.

Gruß, Michael G.

Hallo Michael,

Ihr Fall ist aus der Ferne nicht zu beurteilen bzw. es ist die Ursache Ihrer Beschwerden per E-mail nicht zu lokalisieren.
Nur soviel dazu: Komplikationen Ihrer Art treten bei Implantationen in der Regel innerhalb des ersten Jahres auf, spätere Komplikationen dieser Art sind extremst selten. Manchmal verdächtigt man zu schnell die Implantate, da es sich dabei "um etwas Fremdes im Körper" handelt.
Wenn Komplikationen Ihrer Art im Zeitraum 2-5 Jahre nach der Implantation auftraten, war es in unserer Praxis bisher immer der Nachbarzahn, obwohl alle Patienten automatisch die Implantate verdächtigten.
Es kann sich die Ursache Ihrer Beschwerden aber auch am Boden Ihrer Kieferhöhle befinden (chronischen Sinusitis, Mukozele, etc..), das würde zu der von Ihnen beschriebenen Erschütterungsempfindlichkeit passen. Abklären kann das ein HNO-Arzt.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Wolfgang Pfannenstiel, MSc

erstellt: 30.06.2009 - 22:20

Michael G. aus München

Hallo Herr Dr. Pfannenstiel,

vielen Dank für die schnelle Antwort! Mir ist natürlich klar, dass eine Ferndiagnose nie wirklich das Problem lösen kann. Ich werde da wahrscheinlich auch den Zahnarzt zu einem auf Implantate spezialisierten Kollegen wechseln. Mein bisheriger Zahnarzt ist zwar freundlich, aber mit diesem -- wie sie ja selbst sagen -- seltenen Fall überfordert.

Ich habe in meiner ersten Beschreibung vergessen zu erwähnen, dass ich deswegen auch beim HNO war. Mein Zahnarzt hatte auch vermutet, dass da etwas mit der Nebenhöhle sein könnte und hat mich dort hingeschickt. Aber da war nichts (nichts auf dem Abstrich und nichts auf dem MRT). Alles sieht sehr gut eingeheilt aus. Lt. Aussage von meinem Zahnarzt sind da auch keine relevanten Taschen am Zahnfleisch. Der unmittelbar daneben liegende Zahn ist zwar wurzelgefüllt, aber auf den Röntgenbildern total unauffällig. Hinzu kommt, dass ich mittlerweile den Schmerz durch Druck (mit dem Finger von der Seite oder durch das Beißen auf genau dem Implantat) den Schmerz sehr gut reproduzieren kann.

Mittlerweile habe ich auch mit einem Kollegen von Ihnen gesprochen und er denkt eher an eine Überlastung durch das nächtliche Zähneknirschen.

Gruß, Michael G.

Sehr geehrter Herr G.,
nachdem praktisch das ganze diagnostische Repertoire abgespielt wurde, wäre der nächste Schritt, die Krone von dem Implantat herunterzunehmen, das Implantataufbauteil (Abutment) herunterzuschrauben und das Implantat visuelll zu überprüfen. Es kam schon vor, daß ein Implantat z.B. einen Riß/Fraktur aufwies. Dies lläßt sich nur optisch (Mikroskop!) klären.
Gute Besserung aus Neu-Isenburg
Dr. Frank Püllen, MSc


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