Patientenforum

Forum: Angst und Schmerz

Die Angst vor dem Zahnarzt muss heute nicht mehr sein. Die Behandlungsmethoden der modernen Zahnmedizin sind deutlich fortgeschritten. Informieren Sie sich hier.

Thema:
Schmerz 8 Wochen nach Extraktion
Anzahl der Beiträge: 2

EineAntwortgeben Eine Fragestellen AlleForenanzeigen


erstellt: 02.05.2019 - 09:57

Zahnlose Fee aus Sachsen

Liebes Expertenteam,

ich habe ein Problem im 1.5/1.6er Bereich und hoffe auf Ihre Ideen:

Der 1.5er Zahn war schon ewig empfindlich auf Kälte und hat daher mehrmals jährlich eine Fluoridierung bekommen, womit das Problem zumindest halbwegs im Griff war.

Ende Dezember 2018 stellte die Zahnärztin an diesem eine defekte Füllung fest und tauschte diese aus. Anfang Januar begann der Zahn zunehmend zu drücken und zu schmerzen, daraufhin schliff die Zahnärztin die Füllung ein und meinte ansonsten, der Zahn sei in Ordnung, die Füllung nicht nervnah. Der Zahn beruhigte sich jedoch nicht, es bestand ein beständiges, zunehmendes Gefühl des Druckes im rechten Oberkiefer. Ein HNO- Besuch verlief ohne Befund. 

Mitte Februar waren die Schmerzen unerträglich, inkl. Herzrasen und erhöhte Temperatur. Am 25.02.19 wurde daraufhin der 1.5er Zahn von der Vertretungsärztin geöffnet, ein absterbender Nerv gefunden und eine Wurzelbehandlung begonnen. 

27.02.19 erneute Öffnung nach starken Schmerzen- 2. Kanal gefunden, Antibiotikum Clindasol 600 für 5 Tage. 

29.02.19 Notdienst, erneute Öffnung, Aufbereitung des 2. Kanals bis zum „nicht mehr durchkommen“. Schmerzen blieben (bzw. setzten wieder ein, als die Betäubung nachließ.)

Am 05.03.19 dann Extraktion (Krone war ohnehin bruchgefährdet zerstört). Dabei zeigte sich, dass der Zahn wohl mal einen Längsriss hatte und in dem Bereich kalzifiziert ist- man sah auch den Bereich, in den keine Wurzelbehandlung vordringen konnte: dieser war innerlich schwarz.

Weiterhin Schmerzen- nun gefühlt am 1.6er, am 25.3.19 dann eine trockene Alveole 1.5er festgestellt, Entzündung der Kieferhöhle sichtbar, Wunde revidiert, Antibiotika Amoxillin1000 für 7 Tage. Am Folgetag vor Schmerzen zusammengebrochen (trotz Ibu 800).

 

Nun ist der 02.05.19 und ich habe immer noch Schmerzen. Es schmerzt dauerhaft in dem Bereich 1.5er/1.6er. Am besten geht es mir, wenn ich den Mund überhaupt nicht bewege. Sobald ich spreche, reicht allein der Unterdruck durch Zunge oder Wange am 1.6er, um nach wenigen Minuten einschießende Schmerzen zu verursachen. Auch die kalte Luft beim Einatmen triggert den Schmerz extrem. Ich weiß, wie sich freiliegende Zahnhälse anfühlen, aber das geht deutlich darüber hinaus.

Aufbeißen geht mit ganz wenig Druck und ganz gerade, sobald ich aber etwas schief auf den 1.6er beiße, schmerzt es. Von innen oder außen mit der Zunge stärker gegen den 1.6er zu drücken, verursacht unerträgliche Schmerzen. 

Absolut schmerzfreie Phasen gibt es nicht. Auch der gesamte Bereich und die Wange fühlt sich ständig geschwollen und betäubt an, sind es aber nicht.

 

Laut Zahnärztin ist der (gefüllte) 1.6er in Ordnung, auch auf dem Röntgenbild unauffällig. Sie gibt nun auf und überweist mich an einen MKG-Chirurgen. Dort habe ich am 20.05.19 einen ersten Termin.

 

Nun meine Fragen: Darf ich eine Verletzung des Trigeminus- Nervs befürchten? Jegliche Behandlung an diesem Zahn ab der 1. Wurzelbehandlung verursachte mir insbesondere am Folgetag Schmerzen aus der Hölle- auch mit Schmerzmittel nicht zu bekämpfen. Ich habe Angst vor jeder weiteren Behandlung- wie gesagt: schon Sprechen schmerzt, ich mag an gar keine weitere „Gerätschaft“ in diesem Bereich denken.

 

Haben Sie eine Idee, was das Problem sein könnte- außer Trigeminus? Ich weiß, der MKG- Chirurg muss sich das anschauen- aber ich würde gern zielgerichtet Fragen stellen. 

Macht hier die Investition in ein DVT- Röntgen Sinn? Was kann ich noch tun?

 

Vielen Dank,

Zahnlose Fee.


Guten Tag,

Sie beschreiben serh anschaulich den Beginn eines so genannten atypischen Gesichtsschmerzes ( neuralgiforme Beschwerden), der keine Zahnursache hat, sondern ein neurologische Erkrankung darstellt. Weitere Zahnbehandlungen sind nur dann sinnvoll, wenn EINDEUTIGE ZAHNBEFUNDE ALS SCHMERZURSACHE FESTZUSTELLEN SIND. Ansonsten werden Sie einen Zahn nach dem anderen verlieren, weil die Schmerzen durch die Behandlungen nicht weggehen werden. Die Behandlung gehört schnell in die Hand eines Neurologen oder eines Schmerztherapeuten.

Grüße

R. Roos



Login nur für Mitglieder