Patientenforum

Forum: Implantologie

Bei Zahnverlust können Ihnen Zahnimplantate mehr Lebensqualität zurückgeben. Wir möchten Ihnen weiterhelfen, wenn Sie Fragen zu Zahnimplantaten haben.

Thema:
Sanftes Implantieren von Zahnarzt Feuerstein
Anzahl der Beiträge: 7

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erstellt: 04.11.2010 - 14:03

H.-W.-H. aus NRW

Hallo
Ich war gestern bei einer Ifoveranstaltung zu dem Thema -- Sanftes Implantieren.
Zahnarzt Herr Gregor Feuerstein hat die Infoveranstaltung gehalten
Er wirbt für Miniimplantate. Er arbeite nur mit bioverträglichem Material.
Die Implantate im Frontbereich sind aus Titan mit einer weißen Keramikbeschichtung.
Die Implantate werden sofort nach der Zahnbehandlung bzw. Zahnentfernung eingesetzt
und können sofort sanft belastet werden, so sagt er.

Wer kann mir dazu schreiben ?
MfG H.-W.-W.

Sehr geehrte/r H,-W.-W.,
Zahnimplantate sind grundsätzlich alle bioverträglich, sonst könnte man Sie gar nicht verwenden.
Was sind Miniimplantate? Würden Sie mit Miniski eine vereiste Buckelpiste oder einen Tiefschneehang herunterfahren?
Was ist eine sanfte Belastung? Das alles klingt eher nach Zahnmedizin mit Weichspüler. Finger weg!
Natürlich kann man sofort nach einer Zahnentfernung das Implantat plazieren; dies sollten aber nur sehr erfahrene Implantologen machen, die um die Risiken und Klippen Bescheid wissen.
Dr. Frank Püllen, MMSc, Neu-Isenburg

erstellt: 04.11.2010 - 22:10

Christa L. aus Nordrhein-Westfalen

Sehr geehrte/r HWH,
lesen Sie zu diesem Thema bitte meine Erfahrungen unter Patientenfrage 5013 vom 26.09.2010. Vielleicht hilft Ihnen das weiter.
MfG Christa L.

Hallo,
nur weil da 'sanft' in der Werbung steht, heisst das noch lange nicht, dass da irgendetwas sanfter ist als anderswo. Auch für diese Implantate muss ein Loch in den Knochen gebohrt werden und ohne Betäubung wird weder das, noch das Stanzen des Lochs in die Schleimhaut klappen. Ob ein Loch in die Schleimhaut gestanzt wird oder ein grader Schnitt gemacht wird ist dann auch egal. Mit einem dünnen Pilotbohrer fängt man grundsätzlich auch für Implantate mit größerem Durchmesser an. Der Unterschied liegt dann nur noch darin, dass halt noch zweimal mit größeren Durchmessern nachgebohrt wird.
Wenn ein gutes Knochenangebot da ist, kann man sicher auch nur mit ediner Stanzung ein Miniimplatat einbringen, aber warum sollte man sich dann mit einer weniger haltbaren Lösung zufrieden geben? Ich habe schon einige gebrochene Implantate gesehen, aber die waren alle auch sehr klein dimensioniert, und dann hat man ein echtes Problem, denn die Entfernung eines gut eingewachsenen Implantatrestes ist mit Sicherheit alles andere als sanft!
Und warum sollte ein Miniimplantat eher belastbar sein als ein dickeres? In der Frühphase halten alle Implantate nur durch die Klemm- und Schraubwirkung und dickere Nägel oder Schrauben halten nun mal besser als dünne.
Etwas anderes ist es, wenn für ein dickeres Implantat ein Knochenaufbau gemacht werden muss, dann ist es sicherlich erst später belastbar, aber man sollte sich über die erwarteten Belastungen klar sein und auch über die zu erwartende Optik.
Miniimplantate sind ein hervorragendes Mittel um bei gringem Knochenangebot eine Prothese mit geringem Aufwand zu fixieren, die die Kaulast ansonsten auf der Schleimhaut flächig abstützt. Zur dauerhaften Aufnahme von Kau- oder gar Press- und Knirschkräften sind sie nicht geeignet!
Und ganz nebenbei sind sie besonders einfach zu setzen, also ist eine 'Spezialisierung' auf Miniimplantate sicher kein besonderes Gütesiegel.
Gruß, L. Jensen, M.Sc.

erstellt: 05.11.2010 - 14:47

Gregor Feuerstein, Zahnarzt/ Implantologie aus NRW

Als "nur" zertifizierter Kollege mit 13- jähriger implantologischer Erfahrung bin ich über die Überheblichkeit der Kollegen immer wieder überrascht. Informieren Sie sich bitte in Zukunft genauer, bevor Sie antworten.
NB. von Miniimplantaten war nie die Rede.

erstellt: 05.11.2010 - 15:36

H.-W.-H aus NRW

Hallo
Ich wollte nur meiner persönlichen Unsicherheit Ausdruck verleihen und keinen
Streit unter Implantologen entfachen. Mag auch sein dass ich etwas nicht richtig verstanden habe.
Das es sich nicht ausschließlich um Miniimplantate handelt. Ich bitte Sie doch alle kollegial zu bleiben und mich mit ihren Erfahrungen zu unterstützen. Das war für mich die erste Information über Implantate und Sie als Fachärzte sind hier gefragt mir meine Ängste als Patient durch Information zu nehmen.
Ich möchte eigentlich ihre Erfahrungen mit Implantaten wissen.
Immerhin geht es nicht nur um viel Geld.
MfG H.-W.-H.

Hallo Herr Kollege Feuerstein,
tut mir leid, wenn ich Ihnen da Unrecht getan Habe!
Aus der Frage des Patienten war aber zu verstehen, dass für Miniimplantate als Sofortimplantate mit Sofortversorgung als besonders sanfte Behandlung geworben wurde. Mehr Information hatte ich leider nicht, und anscheinend war der Vorttrag zumindest für diesen Patienten auch so zu verstehen.
Das eine solche Behandlungsmethode eher fragwürdige Erfolgschancen hat war mein, so denke ich zumindest, eher sachlicher Kommentar.
Und einige Werbeslogans etwas zu relativieren halte ich auch nicht unbedingt für überheblich. Ich bin auch nicht der Meinung, dass Nutella besonders gesund ist oder dass ein Waschmittel existentiell weisser wäscht als die meisten anderen.
Gruß, L. Jensen


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