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Thema:
Röntgen beim Zahnarzt
Anzahl der Beiträge: 4

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erstellt: 18.01.2013 - 10:25

Maria aus München

Hallo,

hätte mal eine Frage bezüglich der Röntgenstrahlung beim Zahnarzt. Ich mach mich nämlich deswegen schon total verrückt und kann gar nicht mehr ruhig schlafen.

Ich bin vorletztes Jahr umgezogen und habe mir auf Empfehlung eines Freundes einen neuen Zahnarzt gesucht. Aufgrund von einer sogenannten Nichtanlage von mehreren Backenzähnen sowie einer Wurzelentzündung wurden bei mir einige Dinge gemacht.

28.03.2011 : 2 x Panoramaschichtaufnahme beim Implantologen wegen Implantatberatung; 11.05.2011 : 4 x Kleine Röntgenbilder (Zahnstatus beim neuen Zahnarzt); 25.07.2011 : 1 x kleines Röntgenbild wegen Wurzelkanalbehandlung an Zahn 46; 04.08.2011 : 2 x kleines Röntgenbild wegen Wurzelfüllung am behandelten Zahn; 14.12.2011 : 2 x Panoramaschichtaufnahme wegen Setzen von 2 Implantaten an den 5er Zähnen unten links und rechts; 08.04.2012 : 1x kleines Kontrollbild wegen Implantat an 5er rechts; 17.10.2012: 1x kleines Röntgenbild an Zahn 7 rechts oben wegen Druckschmerz.

Nun kommt noch erschwerend dazu, dass der Zahn der wurzelbehandelt wurde, leider nicht gerettet werden konnte und am 14.12.2011 gezogen wurde (Zahn Bereich 46)

Nun kann ich nur auf der von mir aus gesehenen linken Seite kauen, da mir ja der 46er fehlt und ich dort noch ein Implantat brauche. Zahn 47 ist ebenfalls nicht angelegt.

Mein Zahnarzt meinte die Strahlung wäre absolut unbedenklich und wir sollten zeitnah dieses Implantat setzen, da die oberen Zähne sonst nach unten wachsen, da ihnen der Gegendruck von unten fehlt.

Das möchte ich jetzt demnächst in Angriff nehmen und mir voraussichtlich an 46 und 47 jeweils ein Implantat wegen der Stabilität meint mein Zahnarzt.

Das heißt es würden wieder 2x OPG´s gemacht werden (1x vorher und 1x hinterher)

Ich mach mir allerdings wegen der Strahlung schon ein wenig Gedanken. Hatte auch früher schon eine Wurzelkanalbehandlung sowie als Kind eine Zahnspange (wo ja auch geröntgt wurde). Nach Setzen von Implantat im Bereich 46 und 47 sollte dann die Zahngeschichte hoffentlich erstmal abgeschlossen sein.

Das wären also innerhalb der letzten 1,5 Jahren alleine 6xOPG´s und 9x kleine Zahnfilme.

Wie gefährlich ist die Röntgenstrahlung in meinem Falle? Ist die Belastung noch vertretbar? Oder muss ich mir ernsthaft Gedanken um meine Gesundheit machen? In den Medien hört man auch immer mal wieder was (US-Studie letztes Jahr).

Noch zur Info: Mein Zahnarzt macht offenbar noch analoges röntgen, jedenfalls hängt er immer so ein Film auf eine beleuchtete Tafel.

Wäre über eine Einschätzung von Ihnen dankbar.

LG Aliah


Sehr geehrte Aliah,
die Bilder sind gemacht. Dem "nachzutrauern" hilft nichts. Daß Röntgen "absolut unbedenklich" sei, ist natürlich Unfug. Vor jeder Aufnahme sollte/muß sich der Arzt Gedanken machen, daß wirklich eine sogen. "rechtfertigende Indikation" vorliegt. Ggfs sollte man auf vorhandene Aufnahmen zurückgreifen. (Vermutlich) ist nicht jedesmal eine neue Panoramaaufnahme notwendig, gerade wenn nur ein kleienr Kieferabschnitt (neu) beurteilt werden soll. Bezüglich der effektiven Strahlendosis sind digitale Röntgenverfahren nicht unbedingt besser! Dies variiert auch von Gerät zu Gerät. Viel entscheidender ist die wirklich sorgfältige, konservative Indikationsstellung.
Dr. Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg

Guten Tag Maria,

ich kann Ihre Sorgen um Ihre Gesundheit verstehen. Es liegt mir auch fern, irgend etwas zu verharmlosen und stimme Kollegen Püllen in seinen Ausführungen völlig zu.
Es ist jedoch alles eine Frage der Relation: In Wikipedia können Sie nachlesen "Die Strahlenbelastung bei der Aufnahme ist relativ gering und entspricht in etwa der, welcher man infolge der Höhenstrahlung auch im Verlauf eines vierstündigen Fluges ausgesetzt ist"
Ein Zahnfilm belastet Sie mich durchschnittlich 5 Mikro-Sievert, ein analoges OPG mit ca. 50 Mikro-Sievert, durch digitale Systeme lassen sich ca. 10-40% Strahlendosis einsparen.Erst 100 Millisievert gelten als gefährlicher Grenzwert , das heißt etwa 20000 Mundfilme und 2000 OPG.
Ein Bewohner im Schwarzwald erhält jährlich durch das im Boden vorhandene Uran ein Vielfaches der Strahlenbelastung eines OPG, eine Häufung von strahlenbedingten Erkrankungen ist dort nicht feststellbar. Quelle:http://www.focus.de/panorama/welt/tsunami-in-japan/wissenschaftliche-hintergruende/strahlung-unsere-taegliche-dosis_aid_609687.html. Dort macht die Strahlenbelastung 18 Milli-Sievert pro Jahr aus, das heißt jeder Mensch  erhält aus natürlicher Quelle  knapp 50 Mikro-Sievert Strahlenbelastung pro Tag, also etwa die Dosis eines OPG.
Vielleicht beruhigt Sie dieser Vergleich ein wenig.

Herzliche Grüße

R.Roos


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Hallo,
selbstverständlich sollte nur mit strenger Indikation geröntgt werden. Erfreulich: Die Strahlung ist vor allem bei guten digitalen Geräten sehr gering und entspricht beim Einzelzahnbild  wenigen Tagen Aufenhalt im Freien. Man könnte deswegen an sich ohne Röntgenschürze arbeiten (was aber nur für den Zahnarztbesuch gilt, die Strahlendosen sind beim Allgemeinarzt höher). Damit wird das Thema Flüge spannend, weil vor allem das Flugpersonal erhebliche Mengen Höhenstrahlung abbekomm Die Strahlenbelastung durch 2 digitale Röntgenbilder beim Zahnarzt ist vergleichbar der  Menge an Strahlung, der man bei einem kurzen Flug z.B. von Frankfurt nach Paris ausgesetzt ist.
Gruss aus Bad Mergentheim!
Dr. Spaeth, MSc. MSc.

zuletzt geändert: 20.01.2013 - 14:37



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