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Forum: Implantologie

Bei Zahnverlust können Ihnen Zahnimplantate mehr Lebensqualität zurückgeben. Wir möchten Ihnen weiterhelfen, wenn Sie Fragen zu Zahnimplantaten haben.

Thema:
Reaktion auf bovines Knochenerstazmaterial??
Anzahl der Beiträge: 6

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erstellt: 28.05.2011 - 10:45

J. Franz aus Kiel

Guten Tag!
Vor ca. 3 Wochen wurde mir der mittlere obere Schneidezahn gezogen. (Zahn war trotz WSR nicht ruhig, eine Zyste hatte sich gebildet) Mein ZA hat ihn zunächst in zwei Teile "gesägt" und dann vorsichtig gezogen.Zyste wurde entfernt. Danach wurde eine Socket Prevention (BioGide + BioOss) vorgenommen, da ein Implantat geplant ist. Zunächst verheilte alles gut, aber vor einer Woche hat sich eine Schwellung zunächst an der Papilla incisiva und inzwischen auch rund um die Wundhöhle gebildet. Die Schwellung nimmt immer weiter zu. Keine Schmerzen, nur ein wenig druckdolent.
Natürlich war ich wieder bei meinen ZA. Er hat das Provisorium (Brücke; die 3 anderen Schneidezähne sind überkront) abgenommen und alles gereiningt. Außerdem sei keine Entzündung zu sehen, das Knochenmaterial sei hervorragend eingewachsen und alles sei super durchblutet. Kein Entzündungssekret zu sehen und auch im Röntgenbild alles OB. Nichtsdestotrotz nehme ich jetzt seit 4 Tagen Clinda Saar...leider keine Besserung. Schwellung nimmte eher zu. Haben Sie eine Idee, was da los ist? Kann es sein, dass ich auf das Knochenersatzmaterial allergisch reagiere? Sollte dies der Fall sein, kann/muss es wieder entfernt werden? Vielen Dank im Voraus und Viele Grüße

Hallo Herr Franz,
ich habe dies auch schon bei einem meiner Patienten erlebt. Das Operationsgebiet ist durch keimbedingte Entzündungen und vorangegangene Maßnahmen am Knochen und an den Weichteilen (WSR) sehr "abwehrschwach". Sekrete und Flüssigkeiten in dem weitmaschigen spongiösen Knochen sind "saurer" als sonst und die Abwehrkraft geschwächt.
Durch Biogide wird ein neuer Säurereiz gesetzt - das Kollagen muss ab-und umgebaut werden. Das kann für den Körper zuviel des Guten sein.
Dass das Knochenersatzmaterial schuld ist, ist eher unwahrscheinlich, weil es sehr träge reagiert.
Was tun ?
Ich würde den ganzen "Schmodder" -Ersatzmaterial und Membran entfernen- und das Antibiotikum wechseln auf Zithromax 2x250mg täglich über 3 Tage. In die Wunde würde ich Gentacoll einbringen, weil es die lokale Entzündung besser erreicht und den Restknochen besser stabilisiert.
Danach kann nach einer Abheilzeit von 14 Tagen weiter stabilisierendes geschehen.
Gehen Sie zu Ihrem Operateur, der wahrscheinlich alles richtig und in bester Absicht für Ihr Wohl gemacht hat - von allein wird das bei Ihren Schilderungen nichts mehr.
Viel Erfolg
Dirlewanger


erstellt: 29.05.2011 - 12:44

J. Franz aus Kiel

Herzlichen Dank für Ihre Antworten. Diese haben mich ein wenig beruhigt. Ich habe das Wochenende damit verbracht, im Internet zu recherchieren und bin natürlich auf einige Horrorgeschichten in Bezug auf BioOss gestoßen. Meinen Sie denn, dass das gesamte Material restlos entfernt werden kann und die Infektion/Reaktion vollständig abklingt? Kann der Knochen danach wieder aufgebaut werden? Sollte dann anderes Material verwendet werden? Wie sind Ihre Erfahrungen?

Viele Grüße FRAU ;) Joane Franz


Hallo Frau Franz,
auch ich bin der Meinung, dass es sich um ein infektiöses Geschehen handelt. Ich habe so etwas auch schon erlebt. Habe allerdings auch den positiven Ausgang erlebt: Bei Schwellung, ohne Schmerzen, mit Antibiotikabehandlung noch einige Tage geduldig abwarten. Später war alles gut eingeheilt.
Wenn Schmerzen dazukommen, muss auf jeden Fall alles raus. Das heilt dann ganz sicher ab. Ein neuer, wiederholter Knochenaufbau ist möglich. Dann sollte man primär über andere Materialien nachdenken. Lassen SIe sich nicht von den Geschichten über Bio Oss beeindrucken, da stecken irgendwelche wirtschaftlichen Interessengruppen dahinter. Gruß aus Flintbek, Florian Stephenson M.Sc.


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