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Gesunde und fest sitzende Zähne geben Ihnen ein schönes und unbeschwertes Lächeln. Wir beantworten Ihnen gerne allgemeine Fragen zum Thema Zahnmedizin.

Thema:
Probleme mit Implantaten
Anzahl der Beiträge: 6

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erstellt: 09.03.2009 - 14:40

FrankSchnorr aus

Hallo,
Sie haben hier ein hoch interessantes Forum, vor allem weil augenscheinlich nur qualifizierte Zahnärzte antworten. Da kenne ich aus anderen Foren schlimmes zu berichten. Ich habe mit viel Interesse einige Artikel gelesen und möchte jetzt auch ganz gerne eine Frage stellen. Immer wieder hört und liest man davon, dass es Probleme mit Implantaten gibt. Das man Implantate sogar auch verlieren kann. Ich habe jetzt seit 7 Monaten 4 Implantate im Unterkiefer und bald soll die Endversorgung stattfinden. Ab wann kann ich mir sicher sein, dass es keine Probleme mehr mit den Implantaten gibt? Können auch in mehreren Jahren noch Probleme auftreten? Vielen Dank für Ihre Antwort.

Hallo Herr Schnorr!

Natürlich gibt es Probleme mit Implantaten (Statistisch sind dies ca. 5% nach 5 Jahren).
Genauso wie viele Menschen Ihre Zähne verlieren.
Die Mundhöhle ist ein Lebensraum vieler Bakterien. Solange sich ein Gleichgewicht eingependelt hat passiert recht wenig. Nehmen die Bakterien jedoch Überhand, so kommt es bei Zähnen wie bei Implantaten zu Entzündungen, die letztendlich zu Knochenabbau führen .
Eine Nachsorge(Professionelle Reinigung in der Zahnarztpraxis) um dieses Gleichgewicht zu erhalten ist die beste Vorsorge um keine Probleme mit Implantaten und Zähnen zu bekommen.
Im Beitrag "Wann gehen Implantate verloren " vom 7.3.09 in diesem Forum wurden weitere "Risikofaktoren" benannt.  
Welche Art der Versorgung wird bei Ihnen denn  durchgeführt? Wenn wir dies wissen können wir Ihnen spezifischere Tips geben.

Alles Gute wünscht Ihnen aus Speyer
Dr. Rolf Fankidejski,M.Sc.

Hallo Herr Schnorr,
Implantatbehandlungen hebn insgesamt eine der besten Prognosen aller zahnprothetischen Behandlungen. Die Erfolgsaussichten sind auf jeden Fall besser als bei konventionellem Zahnersatz. Leider gibt es aber immer auch Mißerfolge, diese liegen über 10 Jahre betrachtet bei ca. 2-6% aller Implantat-Behandlungen.
Wenn die Implantate fachgerecht gesetzt sind, ein gutes System verwendet wird und anschließend eine gute Pflege Ihrerseits und eine gute und regelmäßige Nachsorge in der Praxis (Recall), die ca. 3-4 mal pro Jahr stattfinden sollte, sind die Chancen sehr gut, dass alles so läuft, wie Sie sich das wünschen.
Das größte Risiko nach der Einheilphase sind bakterielle Entzündungen! Wenn Sie Ihre Zähne durch Parodontitis verloren haben, ist das Risiko des Implantatverlustes auch größer, denn dieselben Bakterien die Parodontitis verursachen, können auch die Entzündung des Implantatlagers verursachen.
Die Beseitigung dieser Erreger aus der Mundhöhle ist Aufgabe Ihres Zahnarztes! Durch entsprechende Pflege können Sie diese reduzieren aber nie alleine wegbekommen. Deshalb ist regelmäßige Kontrolle und ggf. Behandlung so wichtig!
Viel Erfolg und herzliche Grüße aus Tübingen
Andreas Nischwitz, M.Sc.

Verehrter Herr Schnorr,
erstmals vielen Dank für Ihr Lob.
Implantate sind Fremdkörper für den Körper. Durch steriles OP-verhalten und eine verträgliche Implantatoberfläche "überlisten" sie die Abwehrreaktion des Körpers. Sehr gute Implantate lassen gezielt ab der ersten Woche nach Einsetzen eine Knochenbildungsreaktion auf der Oberfläche auslösen. Wird die Oberfläche in Zukunft nicht mehr durch Bakterien oder Überlastung gestört, können Implantate ewig verweilen.
Also ist wichtig,
1. ein gutes Implantat zu nehmen
2. dies korrekt zu setzen
3. es später richtig zu belasten (möglichst mit festsitzendem Zahnersatz)
und 4. so zu gestalten, daß Sie es reinigen können, was bei hygienefreundlicher Gestaltung einfach ist.
Die Implantate können spätestens nach 5-6 Monaten belastet werden.
Also frisch auf an die festen Beisser !
Dirlewanger

Hallo Herr Schnorr,
in der Tat berichten auch meine neuen Patienten hin und wieder über
reine Implantathorrorgeschichten. Diese Storries sind halt in-
teressanter als normale Erfolgsgeschichten. Wer berichtet schon
am Kaffe- oder Biertisch über gelungene Eingriffe. Sie haben sich
für ein sehr sicheres Therapiemittel (siehe übrige Beiträge) ent
schieden, das bei entsprechender Pflege und Nachsorge noch
Jahrzehnte erhalten bleibt.
Viele Grüße von Rainer Littinski

Guten Abend Frank,
sicher sein? - das geht nicht, da es in der Medizin keine Garantie gibt, bzw. geben kann. Viele Umstände können zu Vielem führen - das kann man vorher nicht ausschliessen. Allerdings sollte man sich auch nicht beirren lassen, sondern die guten Erfolge und positiven Zahlen bei einem so "gut" durchleuchteten Therapieverfahren, wie die Implantation, sprechen für sich...
Positiv ist auf jeden Fall, dass Sie sich hier belesen und Ratschläge /Tipps einholen - das ist sicher das Wichtigste, um die meisten Probleme auszugrenzen und die Risikofaktoren zu minimieren. Da nimmt die Nachsorge einen hohen Stellenwert ein, denn das geschulte Auge bei einer Professionellen Zahnreinigung sieht sofort, wenn Probleme auftauchen - im Idealfall noch bevor diese einen negativen Einfluss auf die Haltbarkeit Ihrer Implantate haben können. D.h. dies regelmässig durchführen zu lassen.
Na dann: Viel Freude mit einem Eingriff der eine sehr hohe Erfolgsrate hat -  95 % nach 5 Jahren!
Beste Grüsse!
K. Jäger, M. Sc.


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