Forum: Parodontologie
Parodontitis ist eine der häufigsten Erkrankungen bei Erwachsenen in Deutschland und kann zu Zahnverlust führen. Fragen Sie uns. Sie erhalten professionelle Antworten.
Thema:
Plötzich Parodontitis
Anzahl der Beiträge: 3
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erstellt: 14.06.2014 - 13:13
Sandra aus NRW
Hallo Forum.
seit fast 20 Jahren gehe ich zum gleichen Zahnarzt. Fast regelmäßig (1 mal pro Jahr) lasse ich dort meine Kontrolluntersuchungen und PZR durchführen. Ich habe immer schon schnell blutendes Zahnfleisch gehabt, das sich alle paar Jahre auch mal entzündet hat. Dies hatte ich auch beim Zahnarzt behandeln lassen. Jetzt hat mich mein Zahnarzt wegen einer kieferorthopädische Behandlung an einen anderen Zahnarzt überwiesen. Der stellte unter anderem eine massive Parodontitis mit deutlichem Knochenabbau fest. Ich war sehr geschockt und bin gleich zu meinem Zahnarzt zurück um nachzufragen. Der bestätigte dies dann auch. Aber kann das tatsächlich sein, dass praktisch über Nacht ein so starker Knochenrückgang auftritt, so das ein andere Zahnarzt es sofort feststellt. Ich habe eher das Gefühl, das mein bisheriger Zahnarzt geschlafen hat und die Parodontitis nicht erkannt hat. Ich fühle mich gerade betrogen. Ich habe alles gemacht für meine Zahngesundheit und dann sowas. Was kann/soll ich tun? Meinem alten zahnarzt mag ich nicht mehr so richtig trauen. Aber ich will ihn auch nicht aus der Pflicht nehmen. Wie kann man aber ein Versäumnis beweisen? Wer trägt die Kosten?
Viele Grüße
Sandra
erstellt: 14.06.2014 - 19:47
Sehr geehrte Sandra,
ein wichtiges Kriterium ist die Frage "Zahnfleischtaschen JA/NEIN". Dann die Frage. "wie tief". Eine Parodontits entwickelt sich nicht über Nacht, sondern ist ein längerer Prozess. Eine jährliche PZR ist bei "Paro-anfälligen" Patienten nicht ausreichend, bzw. ist kein Ersatz für häusliche Zahnzwischenraumpflege an 365 Tagen im Jahr. Es kommt folglich sehr auf den einzelnen Fall an. Evtl. Kosten verbleiben zu 100% bei Ihnen.
Dr. Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg
erstellt: 17.06.2014 - 13:19
Hallo Sandra,
mit Ihrem Problem sind Sie in guter und großer Gesellschaft. Leider fehlt es vielerorts in den Zahnarztpraxen an der notwendigen Akribie bei den klinischen und röngenologischen Untersuchungen. Aus der Ferne kann der Fortschritt Ihrer Parodontitis nicht beurteilt werden. Lassen Sie sich jedoch auf alle Fälle sehr bald an der richtigen Stelle behandeln. Ihre bisherige Behandlerin mit in die Haftung zu nehmen, wird sehr schwierig. Das müssen Sie ganz allein entscheiden. Lassen Sie die OPGs der letzten Jahre vergleichen. Eine sehr schnell fortschreitende Parodontitis tritt relativ selten und dann meißt bei jugendlichen Patienten auf und betrifft dann auch nur wenige Zähne.
Viel Erfolg wünscht Rainer Littinski aus Magdeburg



