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Forum: Parodontologie

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Thema:
Parodontosebehandlung nach Keimbestimmung
Anzahl der Beiträge: 2

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erstellt: 13.03.2012 - 17:16

Edith aus Delmenhorst

Bei mir wurde anfang 2008 eine Parodontosebehandlung mit Ultraschall durchgeführt und danach war auch alles wieder in Ordnung.
Jetzt haben sich wieder trotz sehr guter Zahnpflege und Mundhygiene (Aussage des Zahnarztes) innerhalb kurzer Zeit 2 Zahnfleischtaschen (Ca. 0,5 u. 03) mit massivem Knochenabbau gebildet. Eine davon war entzündet, bei der anderen habe ich noch nie eine Entzündung gehabt.
Daraufhin wurde eine Makerkeimbestimmung gemacht, bei der 3 Keime (Porphyromonas gingivalis, Tannerella forsythensis, Treponema denticola) in sehr hoher Konzentration nachgewiesen wurden. Klingt für mich auch logisch, dass Keime vorhanden waren, da zum Zeitpunkt der Probenahme eine Tasche entzündet war, außerdem befinden sich doch immer Bakterien im Mund.
Der Therapievorschlag des Labors und meiner Zahnärztin lautet Antibiotika ( Metronidazol) einzunehmen und zusätzlich wegen Zähneknirschen- u pressen eine Aufbißschiene  anfertigen zu lassen.  Es soll keine zusätzliche Parodontosebehandlung durchgeführt werden, es reiche angeblich aus, nur  Antibiotika zu nehmen.
Fragen:
1. Ist es sicher, dass nach der Einnahme von Antibiotika die Keime nicht wieder entstehen und wie kann man das überprüfen (wieder mit einem neuen Test) ?
2. Könnte man die beiden Taschen auch nur mit einem lokalen Antibiotika oder mit einem Laser behandeln ?
3. Kann sich die Taschentiefe eigentlich wieder zurückbilden, d.h. kleiner werden ?
4. Welche Behandlungsmöglichkeiten würden Sie empfehlen, auch in Hinblick auf Taschenrückbildung.

Vielen Dank im Voraus



Sehr geehrte Edith,
0.eine Aufbißschienenbehandlung hat keinen Einfluß auf das "Zahnfleischgeschehen.
   eine Antibiotikabehandlung ist nur MIT einer GLEICHZEITIGEN mechanischen Behandlung sinnvoll&effektiv, weil der sogen. "Biofilm" mechanisch zerstört werden  muß,damit das Antibiotikum wirken kann.
1. der Effekt muß über eine erneute Keimzahlbestimmung überprüft werden.
2. Laser bringt keine Verbesserung im Vergleich zu mechanischer Behandlung, außer einem "High-Tech-Anstrich". Lokale Antibiotikabehandlung ist recht kostspielig und bisher nur als Nachsorgebehandlung getestet worden (das Präparat heißt "Arestin").
3.die Taschentiefenreduktion ist das Ziel und wird/sollte auch eintreten.
4.simultane mechanische Behandlung (alle Zähne binnen 24 Stunden) und Antibiotikaeinnahme (Amoxicillin&Metronidazol).
Dr. Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg


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