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Thema:
Parodontose und Implantate im Alter
Anzahl der Beiträge: 4

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erstellt: 04.06.2009 - 15:35

Gertrud aus

Guten Tag,
ein Leben lang hatte ich recht gute Zähne. Jetzt im Alter (über 60) werde ich mit einen mal alle Zähne im Unterkiefer verlieren. Schuld daran ist ein weit fortgeschrittener Knochenabbau. Dieser wurde von Parodontose hervorgerufen. Meine Zahnärztin möchte jetzt die Parodontose behandeln, den Knochen wieder „aufbauen” und danach einen Zahnersatz einsetzen, der auf Implantate geschraubt wird. Insgesamt wird das eine lange Behandlungszeit. Für mich stellt sich die Frage, ob sich das alles lohnt? Von den voraussichtlich hohen Kosten mal abgesehen, möchte ich eigentlich keine Experimente machen um dann nach 2 oder 3 Jahren zu hören, dass es bei mir nicht machbar ist. Weil vielleicht die Knochenregeneration in meinem Alter nicht mehr so funktioniert wie bei einem jungen Hüpfer oder das Implantat abgestoßen wird. Diese Frage möchte ich gerne an Sie weitergeben. Welche Risiken gehe ich bei einer solchen Behandlung bei meinem Alter ein?

Liebe Gertrud,

die Risiken, die sie eingehen sind nicht sehr hoch. Es ist richtig die noch verbiebenen Zähne im Oberkiefer gut zu reinigen, damit nicht zu viele Bakterien im Mundraum sind. Der Knochen im Unterkiefer wird in der Regel nicht aufgebaut, sondern man läßt die Extraktionswunden gu abheilen. Danach ist meist im voderen Bereich(zwischen den ehemaligen Eckzähnen) genügend Platz um 4 Implantate zu setzen.Auf denen kann ein Zahnersatz sehr gut befestigt werden . Eine solche Versorgung ist zwar nicht ganz billig und es dauert auch eine gewise Zeit bis die Wunden abgeheilt und die Implantate eingeheilt sind. Trotzdem sind sie mit über 60 in einem  guten Alter dafür. Implantatüberlebensraten von über 96% nach 10 Jahren lassen sie für vielleicht für Ihre restliche Zukunft wieder fest zubeißen.Ohne Implantate wird Ihr Kochen durch den Druck einer Vollprothese  belastet und geht zurück. Dieser Knochenrückgang ist bei impantatgetragenen Prothesen nicht zu beobachten.Noch ein Satz zum Alter: Mein ältester "Implantatpatient "ist 86 Jahre und alles klappt prima.
Lassen sie sich jedoch ausührlich über Kosten, Vorgehen und Alternativen beraten. Danach entscheiden sie in aller Ruhe.

Viele Grüße aus Düren sendet Ihnen


Dr. Christoph Carl M.Sc.

Hallo Gertrud,
welche Risiken Sie eingehen, lässt sich aus der Ferne nicht beurteilen. Das Alter von 60-65 Jahren ist per se kein Risiko. Der Verlust aller Zähne im Unterkiefer -nachdem Sie vorher "gute Zähne hatten" - bedarf aber einer klaren Ursachenabklärung. Implantate im Unterkiefer funktionieren recht gut (über 90% Erfolg). Was ist aber mit den Restzähnen im Oberkiefer ?
Um sicher zu gehen, dass Sie nicht wieder eine Überraschung erleben müssen, wäre eine internistische Untersuchung (Diabetes? etc.) im Vorfeld sinnvoll. Außerdem sollten Sie die "Aggressivität" der Bakterien in den Zahnfleischtaschen an den Oberkieferzähnen abklären lassen.
Es gibt verschiedene implantologische Versorgungsformen mit unterschiedlichem Risiko. Das sollten Sie mit Ihrem Zahnarzt in Ruhe bereden. "Preiswert" ist immer die Versorgungsform, die am längsten im Mund ohne Folgekosten verbleiben kann.
Gruss
Dirlewanger

Guten Tag,

Knochenregeneration funktioniert bis ins hohe Alter, vorausgesetzt Allgemeinerkrankungen verhindern dies nicht. Selbst bei einem über 80-jährigen Patienten kann man mit gesteuerter Knochenregeneration Knochen quasi züchten und dauerhaft erhalten. (Mein Patient ist mittlerweile 88.)
Viel besser und einfacher ist jedoch der Knochenerhalt! Lassen Sie sich von einem Spezialisten die Implantate strategisch optimal setzen und versorgen und Sie werden ohne Experimente viele Jahre einen riesigen Nutzen davontragen! Der Kieferknochen wird erhalten, eine lange Behandlungszeit wird dafür auch nicht benötigt (durchschnittlich nur drei Monate).
Ich wünsche Ihnen für Ihre Mundgesundheit Alles Gute! U.A.


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