Forum: Parodontologie
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Thema:
Parodontose schon mit 25?
Anzahl der Beiträge: 5
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erstellt: 12.04.2010 - 08:55
Nadja aus NRW
ich habe dieses Thema mit großem Interesse gelesen!
Vor 2 Tagen wurde bei mir leider auch eine fortgeschrittene Parodontose/ Parodontitis festgestellt. Dazu muss ich sagen das auch ich bis zu meinem 18 Lebensjahr (jetzt 25) eine feste Zahnspange getragen habe und ich mich auch etwas mit der Mundhygiene schwer getan habe.
Allerdings hatte ich nie blutendes Zahnfleisch oder geschwollenes Zahnfleisch (zumindest ist mir und meinem Zahnarzt nie etwas aufgefallen).
Nun mache ich seit Anfang März ein Praktikum min Shanghai und war kurz vorher noch einmal bei meinem Zahnarzt um eine Kontrolle machen zu lassen und Zahnstein zu entfernen.
Aus für mich unerklärlichen Gründen fingen meine obere 4 Frontzähne etwa eine Woche später an zu knacken und kurze Zeit später auch leicht zu wackeln. :( Auch hatte sich mein Zahnfleisch auf der Rückseite meiner Frontzähne leicht entzündet und ist bereits ein gutes Stück zurück gegangen.
Da ich dachte das es sich hier um Folgen der Zahnsteinentfernung handele habe ich erst einmal etwa 4 Wochen abgewartet und kurzfristig wurde es auch besser.
Nun war ich vor zwei Tagen bei einem Zahnarzt da mir das Essen immer mehr Probleme bereitete da ich meine Zähne schonen wollte. Hier wurden daraufhin meine Zahnfleischtaschen vermessen und das Ergebnis ist das ich an 3 Stellen (allerdings nicht an meinen Frontzähnen) eine Taschentiefe von etwa 5 mm habe.
Daraufhin wurde auch ein Röntgenbild gemacht worauf leider sehr deutlich zu sehen war wie weit mein Knochen schon zurück gegangen war. Der Zahnarzt verglich es mit dem Stadium einer 40 Jährigen, was mich wirklich sehr erschrocken hatte!
Daraufhin wurde zunächst eine PZR gemacht und für morgen habe ich einen Termin bei einer Spezialistin für Parodontose.
Ich habe leider sehr große Angst vor der Behandlung und vor den Kosten die anfallen können, da ich z.Zt. ja nun mal im Ausland bin und keine Versicherung für einen solchen Fall abgeschlossen hatte.
Was mich nun sehr wundert ist die Tatsache das meine 4 Zähne zeitgleich zu wackeln begonnen haben, und das so Zeitnah zu meiner Zahnsteinentfernung. Hat dies wirklich etwas mit meiner Parodontose zu tun und wenn ja, werden meine Zähne wieder fest??? Ich habe wirklich große Angst bereits mit 25 meine Zähne zu verlieren.
Eine andere Frage ist wie Sinnvoll hier eine gleichzeitige Behandlung mit Invisalign wäre? Mir ist leider aufgefallen das sich meine Frontzähne auch leicht nach außen geschoben haben :( Ist dies für den bereits zurück gegangenen Knochen zumutbar?
Vielen Dank,
Nadja
erstellt: 13.04.2010 - 13:09
das Wichtigste zuerst: Bei einer bei Ihnen vmtl. vorliegenden "aggressiven Parodontitis" darf solange keine kieferorthopädische Therapie begonnen werden, wie in den Zahnfleischtaschen Entzündungen vorliegen! Wenn Zähne in entzündetem "Gebiet" kieferorth. bewegt werden, wird alles nur noch schlimmer! (Die Entzündungen sind nur bei Zahnfleischtaschenmessungen feststellbar! Sie selbst bekommen davon wenig bis nichts mit!)
Die anfallenden Kosten bei einer Spezialistin für Parodontologie sind nichts! ich wiederhole: nichts! verglichen mit den Kosten, die Sie zahlen müssen, wenn Ihnen im Verlaufe der Jahre immer mal wieder ein Zahn verloren geht. Da sind (sollten Sie gesetzlich versichert sein)verkleckert über die Jahre mit vielen Tausend Euro Eigenbeteiligung für Brückenversorgungen oder ähnlichem zu rechnen.
Also, Sie fahren viel preiswerter, wenn Sie in die Parodontitistherapie investieren, die gesetzliche Krankenkasse zahlt leider nicht alles. Das haben wir aber Politikern zu verdanken (die meist privat versichert sind)!
Vergessen Sie nicht: Die Erkrankung ist chronisch, d.h. lebenslang! Die Spezialistin wird Ihnen aber dabei helfen, die Erkrankung zu verlangsamen oder sogar zu stoppen. Geben Sie Gas, sonst wird es bitter!!!
Nur Mut!
Dr. Uwe Swaneburg, M. Sc.
erstellt: 14.04.2010 - 08:16
ich kann mich meinem geschätzten Kollegen Swaneburg nur anschließen: Keine kieferorthopädische Behandlung bei aktuell bestehenden parodontologischen Problemen! Lassen Sie erst die Parodontitis behandeln und später können Sie sich um Ihre Kosmetik kümmern. Die Spezialistin für PAR ist die Einzige, die Ihnen wirklich helfen kann. Investieren Sie das Geld und haben Sie keine Angst vor der Behandlung. Machen Sie nichts, werden Sie Zähne verlieren!
Viel Erfolg bei der Therapie!
Dr. J. Scholz, M.Sc. Parodontologie
erstellt: 15.04.2010 - 08:42
Nadja aus NRW
Wie sich nach einem weiteren Termin bei einer Spezialisten für Parodontitis heraus gestellt hat ist es letztendlich doch nicht so schlimm wie vorher angenommen. Ich habe bereits eine leichte Parodontitis, allerdings nicht so schlimm wie von der vorigen Zahnärztin beschrieben. An 4 Backenzähnen habe ich Zahnfleischtaschen von etwa 4-5 mm, der Rest liegt überall zwischen 2-3 mm.
Leider konnte ich erst für Mitte Mai einen Termin für eine gründliche Taschenreinigung bekommen, aber da ich nun schon eine PZR hinter mir habe ist dies hoffe ich nicht zu tragisch?
Meine lockeren Zähne scheinen von etwas anderem zu kommen.
Vermutet wird das es in meinem Fall stressbedingt ist und das ich begonnen habe zu knirschen bzw. meine unteren Schneidezähne gegen die Rückseite meiner oberen Schneidezähne zu pressen. Ich bin deshalb bereits einmal Morgens schreckhaft aufgewacht da ich bemerkt habe das meine oberen mittleren Schneidezähne laut geknackt haben.
Welche Möglichkeiten hat man in diesem Fall? Ich habe recht lange Schneidezähne, so das eine Schiene vermutlich genau so gegen diese stoßen würde.
Auch habe ich etwas schmerzen in meinem linken Kiefergelenk bzw. habe Probleme meinen Mund weit zu öffnen (Kiefersperre?), was ich allerdings schon seit etwa 5 Jahren habe. Damals wurden mir unter Vollnarkose meine 4 Weisheitszähne entfernt und seitdem habe ich Probleme mit meinem Kiefergelenk.
Meine Hauptsorge gilt noch immer meinen lockeren Zähnen. Werden diese durch eine vom Knirschen herrührende Lockerung wieder fest? Die Fachärztin für Parodontitis hat mit einer Art Klammer/ Zange (konnte leider nichts genaues erkennen) die Festigkeit meiner Zähne gemessen und überall lagen die Werte zwischen 0 und vereinzelt bei 1. Nur meine 4 Schneidezähne hatten alle den Wert 2. Was genau bedeuten diese Werte?
Nochmals vielen Dank!
Grüße
nadja
erstellt: 11.06.2010 - 00:18
Yasmin aus NRW
bin 25 und leider unter der sogenannten "Aggressiven Parodontitis". Meine Schneidezähne bewegen sich auch andauernd und das Zahnfleisch ist zurückgegangen. Die Parodontitis wurde vor ca. drei Jahren "erkannt", aber aus irgendeinem Grund wurde noch nie ein Abstrich gemacht, es hieß nur, wir müssen ihnen die Zähne ziehen und sie müssen Implantate kriegen. Inzwischen bin ich kurz davor zu resignieren, da ich nicht mehr kann.
Es ist eine chronische Krankheit- gut, aber wie kann es sein, dass die Behandlungen nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen wird, zumindest nicht besonders viel. Mein Zahnarzt hat mal gesagt, dass Implantate für die gesetzlichen Krankenkassen eine Art "Rolls Royce" sind, aber wenn es bei einem Parodontitis Erkrankten keine andere Alternative gibt..eine Brücke würde doch nichts bringen, da das Zahnfleisch zurück geht. Sollte es nicht das Recht eines jeden Menschen sein normal kauen zu können...auch für gesetzlich Versicherte??
Einige Therapien werden nicht bezahlt, weil die gesetz. Krankenkassen sie nicht als nachgewiesene erfolgreiche Therapie ansehen, wo gibt es denn schon einen 100%igen für eine Behandlung. Es sind doch Therapien, die bei vielen Patienen einen Erfolg erzielt haben. Abgesehen davon stellt die "Aggressive Parodontitis" auch eine höhere GEfahr für einen Herzinfarkt, Schlaganfall dar... habe immer gedacht, dass die Krankenkassen großes Interesse daran haben, dass ihre Kunden gesund bleiben. Die Folgen eines Schlaganfalls wären doch viel kostenaufwendiger??!!
Gibt es irgendeinen Paragraphen, der vielleicht zu Gunsten des Patienten entscheidet??
Bitte um baldige Antwort
LG