Forum: Parodontologie
Parodontitis ist eine der häufigsten Erkrankungen bei Erwachsenen in Deutschland und kann zu Zahnverlust führen. Fragen Sie uns. Sie erhalten professionelle Antworten.
Thema:
Parodontitis nicht heilbar
Anzahl der Beiträge: 3
EineAntwortgeben Eine Fragestellen AlleForenanzeigen
erstellt: 22.03.2012 - 19:16
Donna aus NRW
ich bin ganz verzweifelt. Ich habe wohl eine vererbte Parodontitis. Mein Doc hat seit Jahren alles versucht um den Zustand aufzuhalten.
Vergeblich - mein Halteapparat hat sich derart zurück gezogen - das mir jetzt 6 furchtbar wackelige Zähne im Frontbereich gezogen hat.
Dazu immer diese Entzündungen....
Ich bin kreuzunglücklich - ich bin doch erst 46 Jahre alt.
Nun will mir mein Doc eine Teleskop-Prothese einsetzen. So wie ich das verstanden habe, soll die Prothese auf 4 Pfeiler aufgesetzt werden. Dann habe ich noch 2 Backenzähne. Die werden vermutlich bleiben...ich weiss es nicht genau.
Und nun meine Frage- wie geht es denn jetzt weiter mit mir?
Es ist doch höchst unwahrscheinlich das die Parodontitis nun zum Stillstand gekommen ist.
Und wenn ich diese 4 Pfeilerzähne nicht mehr habe, kann die Teleskopphrothese ja auch nicht mehr getragen werden.
Und dann bleibt wohl nur dieses Vollgebiss a'la Uroma mit Gaumen und so...
Und genau das werde ich vermutlich nicht ertragen....ich trage jetzt ein Provisorium und habe so ein angeklebtes 'Bonbon' unterm Gaumen.
Ich werde verrückt damit...meine Nerven liegen brach....ich kann jetzt schon nicht mehr...und weine viel.
Bitte sagen Sie mir was ich noch machen kann um meine 4 wichtigen Zähne zu erhalten
fragt mit verzweifeltem Gruss
Donna
erstellt: 25.03.2012 - 08:59
Melodie aus NRW
Guten Tag,
suchen Sie sich einen sehr guten Zahnarzt. Ich habe im September eine TK-Prothese auf 3 Pfeilerzähnen bekommen. Die Prothese ließ sich nur sehr schwer entfernen, so daß meine beiden vorderen Zähne nach kurzer Zeit sehr wackelig wurden. Die Prothese wurde mehrfach unterfüttert, dann wieder abgeschliffen, verlängert und wieder verkürzt. Nachdem ich Kontakt mit meiner KK aufgenommen hatte, wurde ich zum Gutachter geschickt, zu dem, der vor der Behandlung diese Prothese befürwortet hatte.
Nun sagt mir dieser Gutachter, die Prothese sei mit erneuter Unterfütterung und Bißkorrektur völlig ok. Ich hätte aber an dieser Prothese nicht mehr lange Freude. Er empfahl, nichts abzubeißen, sondern nur mundgerechte Stücke zu geniessen.......Auf meine beim Kauen herunter rutschende Backenzahnkrone ging er gar nicht ein, und daß die Zähne so plötzlich locker waren, was m. E. durch die ständige Ruckelei und Rutschen der Backenzahnkrone kam, ging er gar nicht ein. Ist doch logisch, wenn diese Krone rutscht, ist doch alles nicht mehr im Lot, ich merke dann deutlich den Zug auf den Vorderzähnen.
Nach wiederholter Unterfütterung paßt die Prothese immer noch nicht. Mein ZA meint, er habe die Vorgaben des Gutachters erfüllt, von der rutschenden Krone habe er schließlich nichts geschrieben.
Ich wurde zum Obergutachter geschickt. Dieser meinte, daß die Statik nicht in Ordnung sei. Daß die Krone rutscht, sei normal. Die Prothese sei wohl nur als Interimslösung gemeint, denn die Umstellung von eigenen Zähnen zu einer Vollprothese mit Gaumenplatte sei für viele Menschen eine zu große Umstellung. Die wackeligen Vorderzähne müßten wohl bald raus. Auf meiner Schmerzen aufgrund der Druckstellen ging er gar nicht ein.
Ich hatte mir die Zähne in Vollnarkose ziehen lassen, weil ich eine Zahn-Phobie habe. Jetzt laufe ich seit 10 Monaten zum ZA in der Hoffnung, daß meine Prothese endlich mal vernünftig sitzt, und jetzt sagt man mir, daß wieder Zähne gezogen werden müssen und dann Vollprothese.
Vielleicht sind die Gutachter mit meinem ZA im selben Golfclub.........
Ich wünsche Ihnen viel Glück!!!!!
Gruß
Melodie
erstellt: 25.03.2012 - 17:18
in der Tat gibt es eine Form der erblichen Parodontalerkrankung, die wir mit dem Ausdruck "aggressive Parodontitis" bezeichnen. Es ist leider so, dass diese Erkrankung fast unaufhaltsam zum völligen Zahnverlust führt. Es ist möglich, diese Zahnverluste zu verzögern. Voraussetzung ist eine sehr engmaschige Kontrolle und Reinigung der verbliebenen Zähne. Dazu sollten Sie sich auf Intervalle von maximal 2 Monaten einstellen. Dadurch können plötzlich auftretende Entzündungen (so genannte Schübe) frühzeitig erkannt werden. Durch die Analyse der beteiligten Bakterien ist auch der gezielte Einsatz von Antibiotika lokal oder systemisch sinnvoll.
Ich gehe auch davon aus, dass Sie die häusliche Zahnpflege optimiert haben.
Kein Arzt kann Ihnen jedoch eine Prognose stellen.
Manchmal kann es sinnvoll sein, alle Zähne zu entfernen. Danach verschwindet die krankmachende Bakterienflora aus Ihrem Mund. Dann können Implantate die Funktion der Zähne übernehmen. Noch ist allerdings wissenschaftlich nicht abgesichert, welche Langzeitprognose die Implantate bei dieser erblichen Vorbelastung haben. Die vorliegenden Untersuchungen zeigen jedoch ermutigende Ergebnisse. Lassen Sie sich von einem Fachmann in Ihrer Nähe beraten. (z. B. www.drquantius.de/)
Viel Erfolg wünscht
R.Roos


