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Thema:
Nervenschmerzen nach dem Einsetzen einer Brücke
Anzahl der Beiträge: 3

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erstellt: 06.01.2011 - 21:55

Nette aus Kirchheim-Teck

Vor etwa 10 Monaten habe ich meine erste Brücke im Unterkiefer bekommen. Sie wurde zunächst provisorisch eingesetzt, nochmals abgeschliffen und ich hatte dann keine Probleme damit. Im Juli 2010, also ein paar Monate später wurde die Brücke dann fest eingesetzt/einzementiert. Seit dem festen Einsetzen der Brücke verging kein Tag an dem ich keine Schmerzen hatte. In den ersten 6-8 Wochen war es ein Dauerschmerz - echt furchtbar. Ich war in dieser Zeit noch 3 mal bei meinem Zahnarzt und er hat den Biss kontrolliert und ob die Brücke richtig sitzt. Seines Erachtens sei alles o.k. und es würde sich um Nervenschmerzen handeln, die durch den Zement vermutlich ausgelöst wurden und meine freiliegenden Zahnhälse würden den Schmerz noch zusätzlich fördern. Er meinte, diese Beschwerden dauern bei manchen Menschen ein paar Tage, bei anderen ein paar Wochen und manchmal leider mehrere Monate.
Der Dauerschmerz ist dann Gott sei Dank irgendwann weniger geworden, aber bei allem Kalten, Heißen und Süßen reagieren meine Zähne mit Schmerzen und ich kann seit Monaten nicht mehr normal essen.
Zu den Schmerzen kommt noch, daß ich auf dieser Seite seitdem ich die Brücke fest drin habe auch nicht so stabil beißen kann wie davor. O.k. es ist nicht mehr mein eigener Zahn, aber trotzdem müsste ich doch stabil beißen können, oder ?
Jetzt lebe ich seit 6 Monaten mit dieser Brücke und den Beschwerden. Kann es wirklich sein, daß der Nerv immer noch gereizt ist und man diese Nervenschmerzen nicht behandeln kann ? Kann es sein, daß die Brücke nicht richtig sitzt, vielleicht nicht tief genug, so daß der Nerv immer belastet wird? Sind meine freiliegenden Zahnhälse wirklich mit verantwortlich ?
Ich habe leider noch ein anderes Problem: Mein Zahnarzt ist ein Großonkel von mir und prinzipiell war ich all die Jahre mit ihm zufrieden. Jetzt ist das Verhältnis ein bißchen angespannt, weil ich so oft da war und unzufrieden bin. Ich möchte in jedem Fall nochmal zu ihm hin, bevor ich evtl. einen anderen Weg einschlage.
Wenn er mir jetzt nach 6 Monaten aber weiter vertröstet, daß ich noch Geduld haben soll, weiß ich nicht was ich mache. Zu einem Gutachter gehen, dann bin ich vermutlich meinen Zahnarzt los, weil er davon wenig begeistert sein wird. Und einfach zu einem anderen Zahnarzt gehen (keinem offiziellen Gutachter, welcher mir die Krankenkasse nennt), da werde ich vermutlich keinen Zahnarzt finden, der sich die Sache anschaut und ggf. behandelt, oder ?
Ich bin mit der Situation echt sehr unglücklich und würde mir die Brücke am liebsten rausnehmen lassen, eine neue anfertigen, die dann erst mal provisiorisch drin ist..... in der Hoffung, daß sich dann alles beruhigt. Aber was, wenn dann die selben Probleme auftauchen oder die Beschwerden nicht besser werden ? Zudem kostet die neue Brücke auch wieder einiges, aber ich würd das gerne bezahlen, wenn ich danach schmerzfrei wäre.

Wie beruteilen Sie meine Situation und was könnte die Ursache sein ? Und was kann ich tun ?
Vielen Dank für Ihr Antwort.

Nette

Hallo Nette,
was Ihnen da passiert ist, ist zwar extrem ärgerlich aber leider nicht ganz ungewöhnlich.
Prinzipiell hat Ihr Zahnarzt mal alles rtichtig gemacht und eine Brücke zunächst einmal provisorisch eingesetzt und Sie das ganze ausprobieren lassen, was ja anscheinend nach einer kleinen korrektur auch gut geklappt hat. Leider gibt es hin und wieder dann auch fälle wie ihren, wo ein Brückenpfeilerzahn sich durch das (notwendige) Trocknen und/oder den definitiven Zement dann so geärgtert fühlt, dass er sich nur langsam oder auch gar nicht wieder beruhigt. In einem solchen Fall hilft dann nur eine Wurzelbehandlung des betreffenden Zahnes. Manchmal bekommt man die Brücke hierfür wieder herunter oder man muss ein Loch hindurch bohren und das am Ende wieder verschließen, was natürlich suboptimal ist, oder man muss hinterher eine neue Brücke anfertigen, was aber gerade innerhalb der Verwandtschft auch nicht so das ganz große Problem darstellen sollte. Ob freiligende Zahnhälse da auch noch mit hineinspielen oder nicht ist schwer zu beurteilen, aber häufig sind solche Situationen über lange Zeit recht unklar und nur einfach unangenehm aber nach einer Wurzelbehandlung ist dann plötzlich insgesamt Ruhe drin. Nicht so recht erklärlich ist die Sache mit dem instabilen Biss, aber manchmal gibt ein überreizter Zahn auch solche Gefühle.
Gehen Sie wieder zu Ihrem Großonkel und besprechen Sie die Sache mit ihm, aber nach so langer Zeit ist es schon Zeit für etwas radikalere Maßnahmen als weiterem zuwarten!
Gute Besserung und Grüße aus Seevetal, L. Jensen, M.Sc. (mit familiären Wurzeln in Owen/Teck :-))



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