Forum: Endodontologie
Der Erhalt der Ihrer Zähne ist unsere oberste Aufgabe. Wird ein Zahn krank, helfen moderne Therapien ihn zu heilen. Wir unterstützen Sie gerne.
Thema:
Nach Wurzelbehandlung jetzt überkronen richtige Therapie?
Anzahl der Beiträge: 6
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erstellt: 28.08.2009 - 12:22
nene aus nordrhein-westfalen
Ich hatte heftige Zahmschmerzen bin zu meinem Zahnarzt. Er hat an beiden ersten Backenzähnen eine Wurzelbehandlung durchgeführt.
Heute war ich wieder dort und er sagte mir man muss dies Überkronen weil etwas anderes nicht halten würden? Er hat mir bereits die beiden Zähne abgeschliffen und einen Abdruck gemacht.
Jetzt zweifel ich an der THerapie obwohl es ja jetzt schon zu spät ist dummerweise.
Sind meine Zweifel berechtigt?
Grüße
erstellt: 29.08.2009 - 19:09
wurzelbehandelte Zähnen können nicht mehr von "innen" mit Blut und Nährstoffen versorgt werden und werden deshalb mit der Zeit spröde. Insbesondere wenn der Zahn schon sehr geschwächt ist, kann es zu tiefen Rissen in diesem Zahn kommen. Und der erste Backenzahn steht im Kaudruckzentrum und bekommt sehr viel Kraft beim Kauen zugemutet. Häufig ist es deshalb sinnvoll, einen solchen Zahn mit einer Krone oder einer Teilkrone zu versorgen.
Viele Grüße aus Hamburg,
Christian Buhtz
erstellt: 30.08.2009 - 09:11
wurzelbehandelta Zähne sind, durch durchgeführte Behandlung bedingt, tief ausgeschachtet und deshalb mechanisch nicht mehr so bruchstabil. Dies ist der Grund , arum eine Überkronung indiziert sein kann.
Viel Erfolg aus Neu-Isenburg
Dr. Frank Püllen, MSc
erstellt: 31.08.2009 - 14:07
die Therapie mit der Überkronung war sicher notwendig und richtig. Ich beobachte jetzt seit 30 Jahren, was meine Kollegen im großen Umfeld so alles behandeln. Seltenst wird mehr gemacht als notwendig. In den letzten Jahren scheint mir eher das Gegenteil einzutreten. Die Kollegen behandeln bisweilen eher defensiv, wegen der kritischen Haltung mancher durch die Medien "aufgehetzter" Patienten.
Was ich aus den Tele- Medien erfahre, ist meistens Show und Sensationslust, selten wirklich nachvollziehbar. Zum Glück ist das fachliche und moralische Niveau der Zahnärzte dem der Journalisten deutlich überlegen.
Gruß
Dirlewanger
erstellt: 31.08.2009 - 19:18
in dieser Frage habe ich eine von meinen Kollegen abweichende Meinung. Die moderne Endodontie (Zahnwurzelbehandlung) ist bestrebt ,so wenig Zahnhartsubstanz wie möglich zu opfern. Dabei helfen neue Instrumente, die optische Hilfe eines Mikroskops und erlernbare neue Techniken. Die unbedingte Forderung einer Krone nach einer Wurzelbehandlung ist von früher. Ist noch genügend Zahnsubstanz vorhanden reichen durchaus adhäsive (verklebte) Füllungstechniken. Das ist durchgängig die heutige Sicht. Das Herz will ich Ihnen damit aber nicht schwer machen. In ihrem Fall war eine Krone sicher nicht falsch.
Mit Grüßen aus Magdeburg Rainer Littinski
erstellt: 15.06.2012 - 09:14
Javier Alvarez-Tipan aus Hamburg
Problem ist bei endodontisch behandelten Zähne wohl eher der Nachteil der Verfärbung über Jahre - aufgrund von Zersetzung der restlichen Blutbestandteile,welches den Zahn grau färbt.1.Schritt wäre eine Aufhellung des Zahnes (intern) um Redoxreaktion umzukehren und den Zahn wieder weiß zu bekommen.Dazu muss der Zahn in der Regel 3-4 Janre aufgebohrt werden und mit Aufheller behandelt werden.Aus diesen Grund gehen viele Kollegen direkt zur Überkronung / Veneer um ästhetisch langfristig abzuschliessen.
Bei einem Defekt(Wurzelkanalbehandlung) der mehr als eine mittige Öffnung vom Zahn umfasst geht es klar in Richtung Krone ,da aus statischer Sicht der Zahn mehr als 50% vom Zusammenhalt auf Kaubelastung verliert.Dabei geht es nicht nur um Bewegungen die von oben kommen,sondern auch um Scherbewegungen zur Zungenseite oder Wangenseite.Leichtes Beispiel:Um ein geschlossenen Metallring zu verbiegen brauchen Sie viel mehr Kraft als ein C Förmiges Metallstück.
Bricht ein Zahn ungünstig kann es bedeuten,daß der Zahn nicht mehr zu retten ist.
Daher Empfehlung zur Überkronung - wobei Indikation bei Patienten mit Knirschproblem noch erhöht ist.
Die neuen ädhäsiv System sind super - dienen meiner Meinung nach bei endodontischen behandelten Zähnen in erster Linie zum bakteriellen Verschluss der
Wurzelkanalbehandelten Zähne.Die "Klebekraft" ist gut aber wenn der Zahn dann doch bricht und extrahiert werden muss - was dann ???
Eine Kombination aus moderner Endodontie - anschliessend eine konservative adhäsive Befestigung und abschliessend prothetisch zu versorgen = moderne
Zahnmedizin die einen solchen Zahn 20 Jahre Ruhe gewährleisten.