Patientenforum

Forum: Angst und Schmerz

Die Angst vor dem Zahnarzt muss heute nicht mehr sein. Die Behandlungsmethoden der modernen Zahnmedizin sind deutlich fortgeschritten. Informieren Sie sich hier.

Thema:
Missliche Lage wegen meines Problemzahns
Anzahl der Beiträge: 2

EineAntwortgeben Eine Fragestellen AlleForenanzeigen


erstellt: 27.06.2018 - 19:15

Ella aus Hamburg

Hallo!

Ich entschuldige mich vorab bereits, denn ich werde etwas weiter ausholen müssen, um meine Lage gut erklären zu können.
Mit knapp 10 Jahren hatte ich einen Unfall, bei dem ein Schneidezahn vollständig in meinen Kiefer zurückgeschoben wurde und nach einiger Zeit wieder rauswuchs. Ein Teil des Zahns war abgesplittert, weswegen ich seitdem an der Stelle immer eine Kunststoffecke habe. Der Zahn ist bereits seit einigen Jahren tot, wurde aber weiterhin durch Medikamente erhalten. Doch seit diesen Eingriffen habe ich große Angst vor dem Zahnarztbesuch, weil ich dabei teilweise sehr starke Schmerzen hatte (es wurde nicht betäubt, da der Zahn ja tot ist). 2016 hatte ich meine letzte Behandlung (unter örtlicher Betäubung, aber dennoch weiterhin mit großer Angst verbunden) und seitdem hatte ich mich nicht mehr zum Zahnarzt getraut, weil der nächste Schritt gewesen wäre, den Zahn zu entfernen und durch ein Implantat zu ersetzen, sobald mein Kiefer ausgewachsen, wovor ich dementsprechend große Angst hatte.

Seit einigen Tagen hatte ich immer wieder Beschwerden, die nicht weggingen, wie üblich, Dazu zählen Pochen, Ziehen und leichte Schmerzen, wobei das Pochen nur an einem Tag auftrat und das Ziehen immer da ist, wenn ich quasi an dem Zahn sauge. Also habe ich mich heute zum Zahnarzt geschleppt, wo wir dann auch ein Röntgenbild gemacht habe. Darauf war zu sehen, wie die Wurzel im Vergleich zu 2016 deutlich zurückgegangen ist, weswegen mein Zahnarzt meinte, dass man da nichts mehr machen kann, außer den Zahn zu entfernen und ein Implantat einzusetzen, während ich darauf gehofft hatte, dass er zumindest die Füllung (ich weiß nicht genau, ob es wirklich eine ist, auf jeden Fall wurde ein Loch in den Zahn gebohrt und ich habe das Gefühl, als würde sich der "Verschluss" ablösen"). Da ich aber starke psychische Probleme habe, wegen denen ich auch krankgeschrieben bin, habe ich die Behandlung ohne sedierende Maßnahmen abgelehnt.
In der Praxis wäre der nächste OP-Termin mit Narkose erst Mitte September verfügbar, was erstens nicht nur recht viel Zeit ist, sondern zweitens auch extrem ungünstig ist, da ich Anfang September von zuhause ausziehen werde. Also habe ich geschaut, was es so für Zahnärzte in der neuen Stadt gibt und habe feststellen können, dass es dort einige Praxen gibt, die auf Angstpatienten spezialisiert sind. Nun plane ich, die Behandlung in einer Praxis dort zu beginnen, auch wenn ich dort noch nicht wohne. Problem dabei ist, dass der Kostenvoranschlag erst gemacht werden muss und mit der Krankenkasse Rücksprache gehalten werden muss wegen der Kosten und sich somit auch dort eine Behandlung verzögern wird. Nun weiß ich nicht, was ich tun soll. Die Beschwerden sind weiterhin da und sie stressen mich enorm, weshalb ich nicht weiß, ob ich das auf Dauer aushalten kann.
Wie lange dauert das alles, bis die Behandlung beginnen kann und was kann ich selber tun, um die Beschwerden zu lindern?

Ich wäre wirklich sehr dankbar für Antworten.
Ella


Guten Tag,

ich mache es kurz: Ein beherdeter Zahn gehört so schnell wie möglich entfernt. Dazu muss zuvor ein Provisorium angefertigt werden, also Abdrücke angefertigt werden. Im zweiten Schritt erfolgt die Zahnentfernung, die so kurze Zeit benötigt und so einfach ist, dass man über die Notwendigkeit einer Narkose noch einmal nachdenken sollte. Nun sollte mindestens 6 Wochen gewartet werden, bis der Körper die Entzündung aus dem Knochen entfernt hat. Danach wird ggf.in Narkose implantiert und nach 2-3Monaten prothetisch versorgt.

Viel Erfolg wünscht

R. Roos



Login nur für Mitglieder