Forum: Zahnersatz
Durch Zahnerkrankungen oder Unfällen können Zähne verloren gehen. Wir geben Hinweise und Entscheidungshilfen zur richtigen Wahl der Zahnversorgung.
Thema:
Metallionenablagerungen im Zahnfleisch?
Anzahl der Beiträge: 2
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erstellt: 31.07.2015 - 21:16
Friederike aus Siegen
Hallo! Seit 1 Jahr leide ich darunter, dass STÄNDIG "etwas" aus einer Zahntasche (44 / 45) abgesondert wird. "Therapiert" wurde mit Chlorhexidin, Antibiotika (Metronidazol + Amoxy hochdosiert), Extraktion des benachbarten gesunden! Eckzahns (43) wegen angeblicher Zahntasche... Inzwischen hat eine Speicheluntersuchung ergeben, dass meine Metallwerte deutlich erhöht (Gold sagenhafte 700%!) sind.
Vor 1 Jahr habe ich aber auch ein neues Goldinlay (26) bekommen. Obwohl ich die Zahnärztin darauf aufmerksam gemacht habe, die Kompatibilität mit meinem alten Gold zu prüfen, unterblieb dies (sei nicht nötig, hieß es). Die Symptomatik trat dann an/neben einer alten Goldbrücke (45 auf 47) auf. Diese ist nun entfernt (war leider bei einem der beiden Pfeiler auch mit Wurzelbehandlung verbunden), aber das schleimige Exsudat tritt an derselben Stelle unvermindert auf.
Ist es möglich, dass sich Metallionen im Zahnfleisch abgelagert haben? Falls dies eine mögliche Ursache ist: wie lange dauert es, bis diese abgegeben sind? Kann man den Vorgang beschleunigen?
Wie groß ist das Risiko einer Metall-Vergiftung?
Ist es sinnvoll, alle Goldinlays (das sind viele...) gegen keramische austauschen zu lassen?
Vielen Dank für jede Hilfe im Voraus!
erstellt: 02.08.2015 - 10:52
Sehr geehrte Friederike
die Symptomatik erscheint komplex. Dies beginnt mit der Entfernung des Zahnes 43 (der Knochenabbau müßte dramatische Ausmaße angenommen haben), fährt fort mit einer Speicheluntersuchnung mit-angeblich- diagnostiizierten erhöhten Goldwerten (welche Untersuchnungsmethode wurde angewandt, wer führte diese aus, wer/woher wurden Grenzwerte genommen, die erforderlich sind, um eine "Erhöhung" überhaupt zu postulieren). Das neue Inlay an 26 wurde mit großer Wahrscheinlichkeit aus einer "hochgoldhaltigen Legierung" gefertigt (Spezifikation hat das zahntechnische Labor zur Verfügung, bitte dort nachfragen). Es gibt keine Methode, die exakte Goldlegierungszusammensetzung der vorhandenen Inlays zu bestimmen, ohne sie zu zerstören. Ob dies alles mit dem beschriebenen "schleimigen Exsudat" in einem kausalen Zusammenhang steht, möchte ich ganz stark bezweifeln. Von einer "Metall-Vergiftung" zu sprechen halte ich für fahrlässige Panikmache. Ebenso ist der Austausch intakter Goldinlays in Keramikinlays nicht zu empfehlen! Konsultieren Sie einen auf Parodontologie spezialisierten Zahnarzt.
Dr. Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg


