Patientenforum

Forum: Allgemein

Gesunde und fest sitzende Zähne geben Ihnen ein schönes und unbeschwertes Lächeln. Wir beantworten Ihnen gerne allgemeine Fragen zum Thema Zahnmedizin.

Thema:
lange Geschichte - Zahnext. - Schmerzen etc...
Anzahl der Beiträge: 2

EineAntwortgeben Eine Fragestellen AlleForenanzeigen


erstellt: 08.12.2012 - 17:05

Michael K aus Burgenland

Hallo!

Meine Geschichte (ich bin 26) über meinen "Lieblingszahn" ist schon etwas älter, aber seit einer Woche akut. Genau heute vor einer Woche hatte ich nach dem Mittagessen stark anhaltende Schmerzen (stechen), sodass ich zu einem Zahnarzt gefahren bin (nicht mein Stammzahnarzt). Dieser hat nach einem Panoramaröntgen festgestellt, dass mein Zahn (6er, rechter Oberkiefer) gebrochen sei und raus müsse. In den darauffolgenden 30 Minuten wurde mir der Zahn gezogen, eine Zyste darunter entdeckt und diese entfernt. Danach wurde ich mit einer Watteeinlage nachhause geschickt. 
Sonntags hatte ich "normale" Wundschmerzen (leichtes Druckgefühl, wie nach meinen beiden Weisheitszähnen). Aber Montag und Dienstag kamen dieselben Schmerzen wieder (wie am Samstag), sodass ich zu meinem Stammzahnarzt fuhr. Dieser vermutete, dass der Zahn hinter der Wunde (7er) betroffen sei, bohrte ihn auf und gab mir eine Einlage, die den Nerv abtöten sollte. Die Wunde (bei Zahnextraktion) wurde nochmal aufgekratzt, damit sie einbluten kann und die Wunde ordentlich verheilt. Der Zahnarzt meinte zu mir, dass es noch 2 oder 3 Stunden weh tun kann, dass ich danach aber schmerzfrei bleiben werde (Zahn mit Gifteinlage wurde mit Provesorium verschlossen). 
Meine Schmerzen blieben seit verlassen der Ordination weg, traten aber (im Gegensatz zur eigentlichen Aussage meines Zahnarztes) nach 2 Stunden wieder auf (genau so heftig, wie am Samstag nach dem Mittagessen auch). Ich versuchte aber lange durchzuhalten und glaubte daran, dass die Schmerzen nachlassen würden. Schlussendlich war ich aber gestern (Freitag) wieder bei meinem Zahnarzt, der mir sagte, dass er den Zahn (7er) nochmals mit einer Gifteinlage behandeln will, damit die Schmerzen weggehen. Die ganze Prozedur dauerte ca. 10 Minuten und ich wurde nachhause geschickt. Direkt bei Verlassen der Ordination kam der "bekannte" Schmerz wieder, klang aber merklich ab. 
Heute war es der Fall, dass ich in der Früh um kurz nach 6 Uhr wach wurde, wodurch? Richtig, durch Schmerzen, die diesmal aber schlimmer waren, als alles andere, was ich zuvor gefühlt hatte (stechen, diesmal sogar brennen).  Da bei uns in Österreich heute ein Feiertag war, wurde ich vom zahnärztlichen Notdienst zu einem weiteren (mittlerweile der 3.) Zahnarzt geschickt. Dieser stellte nach einem Panoramaröntgen fest, dass, der 7er eigentlich gar nichts hat, sondern, dass die Wunde (vom ehemaligen 6er) so tief war (Zitat "wie ein Metzger gewütet"), dass sogar ein kleines Loch in die Kieferhöhle reicht, ein Wurzelkanal vom 7er frei liegt und meine Schmerzen daher kommen. Dieser dritte Zahnarzt hat die Gifteinlage sofort entfernt, mir eine schmerzlindernde Einlage in den Zahn gegeben, diesen wieder mit einem Provisorium verschlossen und die Wunde nochmals geöffnet und sogar nekrotisches Gewebe entfernt, da es zu einer Wundheilungsstörung kam. Im Anschluss daran bekam ich eine Einlage in die Wunde, die enztündungshemmend wirken solle, Antibiotikum (Dalacin 150mg) und einen neuen Termin.

Meine Fragen (nach längerer Ausführung - sorry) lauten nun wie folgt:
Der Zahnarzt (Nummer 3) hat gesagt, dass ein Zahnarzt eine solch tiefe Wunde eigentlich vernähen müsse, da ja ein Loch zur Kieferhöhle vorhanden war. Wie sieht eine solche Behandlung aus, damit das Loch verschlossen wird?
Sind solche teils heftige Schmerzen (stechen, brennen) normal nach einer Zahnextraktion? Wie lange nach einer solchen Behandlung sollten die Schmerzen auftreten, bzw. wann kann ich endlich einen Tag (oder mindestens 4-5 Stunden) schmerzfrei bleiben? Von einer Assistentin des dritten Zahnarztes bekam ich auch den Hinweis, die Wunde mit einer 3%igen Wasserstofflösung zu behandeln (Wattestäbchen und vorsichtig über die Wunde fahren). Welchen Zweck hat eine solche Lösung? Welche Tipps können Sie mir evtl. geben, die ich beachten soll?

Ich bin Ihnen für alle Rückmeldungen sehr dankbar, die sie mir geben. Momentan bin ich nämlich fast am Verzweifeln, da ich so etwas noch nie erlebt habe, bzw. noch nie solche Schmerzen hatte.

Guten Tag Michael,

ich hoffe, es geht Ihnen inzwischen besser. Ich möchte dennoch Ihre Fragen beantworten.
Es kommt hin und wieder vor, dass sich eine Wunde nach einer Zahnentfernug entzündet. Aus den Berichten meiner Patienten weiß ich, dass das extrem schmerzhaft sein kann. Die Behandlung der  Zahnärzte war korrekt, entsprechend einer so genannten Eskalationsstrategie, bei der man mich einfachen Maßnahmen (Auskratzen) beginnt und erst am Schluss mit Antibiotika arbeitet. Falls eine Verbindung zur Kiefrhöhle bestanden hat, hätte sie sinnvollerweise gleich verschlossen gehört. Die Behandlung am 7-er mit der Abtötung des Nerven war sicher nicht auf dem Stand der Wissenschaft. Bitte tragen Sie Sorge, dass ein Fachmann für Endodontie diesen Zahn fachgerecht zu Ende behandelt.
Gute Besserung wünscht

R.Roos


Login nur für Mitglieder