Forum: Parodontologie
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Thema:
koronaler Verschiebelappen
Anzahl der Beiträge: 4
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erstellt: 30.04.2011 - 12:33
Holger aus ...
Mir ist die Deckung der Rezession schon wichtig weil der Zahnhals manchmal unglaublich schmerzt, aber ich will auch nicht das das nur 1 Jahr hält.
Mfg
erstellt: 01.05.2011 - 08:02
es gibt mehrere Möglichkeiten, Rezessionen zu decken. Die beiden "Favoriten" sind 1. Wenn Sie nur koronal verschieben, ist zusätzlich Emdogain -ein Schmelzmatrixprotein- hilfreich, man erreicht so mehr klinisches Attachement als mit alleinigem koronalem Verschieben. Nachteil sind die Materialkosten. 2. Wenn Sie Volumen -und damit langfrisitigen Resorptionsschutz- gewinnen wollen, ist ein Verdicken mit einem freien Bindegewebstransplantat sinnvoll. Dieses Bindegewebe wird am Gaumen entnommen und bringt Gewebe zusätzlich zum koronalen Verschiebelappen auf die Zahnaussenfläche. Der operative Aufwand ist höher, die Materialkosten sind geringer. Bei beiden Verfahren wird neues Attachement auf der Wurzeloberfläche angestrebt. Lassen Sie sich vor Ort von einem Parodontologen beraten oder von einem Zahnarzt, der mukogingivale Chirurgie (plastische Parodontalchirurgie) macht: Man muss immer die Situation am Patienten beurteilen.
Gruss aus Bad Mergentheim!
Dr. Axel Spaeth
erstellt: 01.05.2011 - 20:23
Kollege Spaeth hat Ihnen sehr kompetent die klassischen Möglichkeiten einer Rezessionsdeckung beschrieben. Wichtig für den Langzeiterfolg ist die Verdickung des Zahnfleisches und das Vorhandensein einer unverschieblichen Schleimhaut am Zahnhals. Wir gehen heute oft den Weg der Implantation von konserviertem Bindegewebe (Alloderm), mit dem wir sehr schöne und dauerhafte Ergebnisse erzielen. Das Materiel ist zwar nicht ganz billig, die Erfolge rechtfertigen jedoch den Aufwand.
Viel Erfolg wünscht
R.Roos
erstellt: 03.05.2011 - 17:10
zu den absolut richtigen Antworten meiner Kollegen noch ein paar Anmerkungen:
1. Je nach Zustand (v.a. Dicke) des noch vorhandenen Zahnfleisches gibt es neben der koronalen Verschiebung auch noch andere, evtl. im Einzelfall bessere Möglichkeiten (lateraler Verschiebelappen, Pouch-Technik...)
2. Neben dem schon erwähnten "Alloderm" gibt es auch noch Alternativen, die nicht so mit Antibiotika "vollgepumpt" sind und häufig noch besser vertragen werden (Fa. Zimmer)
Sie sollten wirklich einen in der Mukogingivalchirurgie erfahrenen Kollegen/Parodontologen aufsuchen, der Ihnen den besten Weg für Ihre Situation aufzeigen wird.
Viel Erfolg aus Celle wünscht
Dr. Joachim Scholz, M.Sc. Parodontologie