Forum: Implantologie
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Thema:
Knochenaufbau Unterkiefer - heilt nicht ein
Anzahl der Beiträge: 6
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erstellt: 01.07.2019 - 16:27
Pedi aus Österreich
Hallo,
gerne würde ich eine Fachmeinung aus der Ferne einholen - trotz Schwierigkeit des Nicht-Vor-Ort-Begutachtens.
Ich hatte Mitte April 2019 einen großen Knochenaufbau im linken Unterkiefer. Es wurde Eigenknochenmaterial mit Cerabone-Granulat vermischt und mit einer Cytoplast Membrane und 3 Pins eingesetzt und fixiert. Dazu begann ich zwei Tage vor der OP mit Antibiotika Dalacin, die ich insgesamt für 10 Tage nahm. Auf der Kieferinnenseite von der OP war einer der Pins zu sehen und die Öffnung vom Zahnfleisch blieb,
Anfangs lief alles ok und nichts aussergewöhnlich. Nach ca. 6 Tagen kamen vermehrt Schmerzen dazu und es begann eine "innere Zusatzschwellung" die man spürte. Ich bekam nochmals Antibiotika Augmentin verschrieben - wieder für 10 Tage und lt. Zahnarzt war die Öffnung im Zahnfleisch ganz ok - aus dieser trat immer wieder Flüssigkeit aus - hell und roch nicht. (also kein Eiter)
Da es insgesamt nicht besser wurde bekam ich nochmals für 10 Tage Antibiotika - wieder Dalacin. Ich hatte schon einige Nebenwirkungen und war oft nicht sicher woher meine enorme Müdigkeit kam und die Antriebslosigkeit. Langsam befürchtete ich, dass ich eine Blutvergiftung bekomme aber die Entzündungswerte im Blut waren ok. Der Pin den man sah ist aus dem Knochen rausgefallen und nun ist die Öffnung immer noch da.
Nach dem Absetzen der Antibiotika vertraute ich meinem Zahnarzt weiter und lies alles so weiterlaufen. Es kam regelmässig Flüssigkeit aus dem Knochenaufbau-Loch - meist noch klar - aber fallweise auch milchig was auch irgendwie metallisch schmeckte. Der Knochenaufbau selbst war morgens immer tipptopp und tagsüber begann er richtig dunkelrot zu werden.
Nun sind es 2,5 Monate seit der OP und seit ein paar Tagen hat sich die Öffnung vergrössert - es ist auch die Flüssigkeit nun eher gelblich und dicklicher. Ab und zu nehme ich eine entzündungshemmende Schmerztablette und täglich ein-zwei Schluck Silberwasser, da ich innerlich beim Knochenaufbau einen großen Druck verspüre und dieser geht dann wieder kurzfristig weg.
Meine Frage an Sie: Meinen Sie, dass dieser Knochenaufbau zu retten ist und ich noch weiter abwarten sollte? Könnte es sein, dass ich eine Abstossreaktion auf die Metallpins habe (andere Implantate habe ich im Oberkiefer und keine Probleme) aber ev. sind die Pins aus anderem Material? Könnte man diese Pins jetzt entfernen und den Knochenaufbau retten?
Was kann nach Entfernung des Knochenaufbaus gemacht werden - gibt es dann nochmals eine Lösung für einen anderen Knochenaufbau (mein Eigenknochen ist ja dort nun weg)
Es sind viele Fragen und Unsicherheiten - aber ich hoffe Sie können mir einen Anhaltspunkt für mich geben damit ich ins nächste Termingespräch mit dem Zahnarzt auch meine Optionen mitnehmen kann.
vielen Dank und beste Grüße
Pedi
erstellt: 01.07.2019 - 19:41
Hallo,
das Augmentat ist nicht mehr zu retten. Das war auch schon so bei der 2. Antibiotikumgabe. Es sollte schleunigst entfernt werden. Danach mindestens 2 Monate dort gar nichts machen. Dann mit einem DVT neu planen. Wo, müssen sie selbst entscheiden.
Grüße aus Magdeburg
Dr. Rainer Littinski
erstellt: 01.07.2019 - 19:43
Nach diesem Verlauf braucht es keine Gespräche mehr, sondern Handlungen: die OP-Stelle sollte wiedereröffnet werden, damit ein direkter Blick möglich ist. Keine Röntgenbilder. Dann wird ein kleiner/größerer/kompleteer Teil des Knochenaufbaues entfernt werden müssen, weil es "suppt". Evtl. kann die Wunde wieder vernäht werden, oder man muß diese offen nachbehandlen. Wenn sich alles beruhigt hat (kein Sekret mehr) sieht man weiter.
Dr. Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg
erstellt: 01.07.2019 - 19:43
Nach diesem Verlauf braucht es keine Gespräche mehr, sondern Handlungen: die OP-Stelle sollte wiedereröffnet werden, damit ein direkter Blick möglich ist. Keine Röntgenbilder. Dann wird ein kleiner/größerer/kompleteer Teil des Knochenaufbaues entfernt werden müssen, weil es "suppt". Evtl. kann die Wunde wieder vernäht werden, oder man muß diese offen nachbehandlen. Wenn sich alles beruhigt hat (kein Sekret mehr) sieht man weiter.
Dr. Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg
erstellt: 01.07.2019 - 19:43
Nach diesem Verlauf braucht es keine Gespräche mehr, sondern Handlungen: die OP-Stelle sollte wiedereröffnet werden, damit ein direkter Blick möglich ist. Keine Röntgenbilder. Dann wird ein kleiner/größerer/kompleteer Teil des Knochenaufbaues entfernt werden müssen, weil es "suppt". Evtl. kann die Wunde wieder vernäht werden, oder man muß diese offen nachbehandlen. Wenn sich alles beruhigt hat (kein Sekret mehr) sieht man weiter.
Dr. Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg
erstellt: 01.07.2019 - 22:56
Pedi aus Österreich
Hallo Herr Dr. Littinski, hallo Herr Dr. Püllen, besten Dank für Ihre raschen Antworten und die klaren Worte. Ich habe jetzt am Mittwoch den nächsten Termin beim Zahnarzt und möchte auch vom eigenen Gefühl her schon, dass alles raus kommt - Ihre Meinungen bestärken mich hier. Ich hoffe nur, dass damit nachher alles wieder gut heilt und ich keine weiteren Kieferprobleme habe. Schöne Grüße Pedi