Forum: Implantologie
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Thema:
Kieferbruch direkt am Implantat
Anzahl der Beiträge: 7
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erstellt: 12.03.2009 - 14:45
Jochen Krull aus
erstellt: 12.03.2009 - 16:33
ohne Rö-Bilder etc. schwer zu beantworten. Ich würde der Meinung der Klinik folgen und selbst erstmal abwarten was wirklich passiert. Lassen Sie zunächst die Kieferfraktur verheilen. Der Rest ergibt sich dann. Wenn das das Implantat nicht mitmachen sollte wird es eh locker werden und rausfallen. Wenn alles gut verheilt, das Implantat fest bleibt und funktioniert ist doch alles bestens.
Also, agressives Abwarten!!
Kurz und schmerzlos, MfG Volker Koppitsch
erstellt: 12.03.2009 - 18:13
nun ja, was Sie schildern ist kein Standardfall und wird in keinem Lehrbuch beschrieben. Falls der Kiefer wirklich exakt an der Stelle gebrochen ist, an der das Implantat sitzt, ist die Wahrscheinlichkeit, daß sich eine sog. Pseudarthrose -also keine knöcherne sondern bindegewebige Ausheilung- bildet, relativ hoch. Ich würde eher empfehlen - lieber Kollege Koppitsch, bitte nicht übel nehmen- das Implantat entfernen zu lassen.
Ich bin auf weitere Meinungen gespannt.
Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall einen guten Heilungsverlauf.
Stefan Bieger MSc aus Herzogenaurach
erstellt: 12.03.2009 - 18:46
eine Pseudarthrose entsteht dann wenn gebrochenen Knochenanteile nicht stabil fixiert werden können. Wenn eine stabile Fixation vorgenommen wird, entsteht i. d. R. wieder eine feste Verbindung der Knochenanteile. Der Implantatknochen im Bruchspalt kann dabei auch ganz normal wieder verknöchern. Es ist natürlich die Frage ob das Implantat gelockert ist. Wenn ja könnte ein Implantat die Wundheilung negativ beeinflussen. Wenn die Zahnklinik dieses Problem nicht sieht, würde ich eher abwarten, als durch die Implantatentfernung ein erneutes Trauma zu setzen.
Gruß
Dr. Kraus
erstellt: 13.03.2009 - 12:28
Aus Ihren Schilderungen entnehme ich, dass bei Ihnen mehrere Implantate inseriert wurden und wir es hier mit einem teilbezahnten oder zahnlosen Kiefer zu tun haben, da Ihr Zahnarzt ja an einer anderen Stelle implantieren möchte. Je nach prothetischer Versorgung und darausfolgender Belastung können Druck und-Hebelkräfte einwirken, die eine gewisse Keilwirkung durch das Implantat auf den Bruchspalt hervorrufen können und die Wundheilung negativ beeinflussen würden. Da jedoch die Zahnklinik keine operative Fixation vorsieht, handelt es sich wahrscheinlich um einen Haarriß im Unterkiefer, der auch völlig komplikationslos verheilen kann. Relevant für eine Entscheidung ist sicher auch, ob das besagte Implantat bereits gelockert ist und ob Ihrerseits Beschwerden bestehen. Lassen Sie sich von Ihrem Zahnarzt noch einmal genau seine Gründe für eine Explantation erklären, möglicherweise sind ihm weitere Asppekte präsent, die der Zahnklinik (oftmals im Eifer des Gefechts) verborgen blieben. Hoffentlich gute Besserung, ...schönen Gruß
Dr. Stefan Moers MSc
erstellt: 13.03.2009 - 16:35
wenn der Kieferbruch geschlossen ist und das Implantat noch fest im Knochen sitzt, besteht die realistische Chance, dass alles problemlos verheilt und das Implantat voll funktionsfähig bleibt.
Das größte Risiko wäre einer Infektion, die übers Zahnfleisch eindringt, weshalb eine gute Hygiene während der Heilungszeit durchzuführen ist.
Ich würde Ihnen raten abzuwarten, sollten jedoch zunehmende Schmerzen oder eine Schwellung auftreten nachdem sich der Zustand bereits gebessert hat, muss man in Betracht ziehen, dass es zu einer Infektion gekommen ist. Dann nicht mehr abwarten und schnell zum Zahnarzt.
Alles Gute und herzliche Grüße aus Tübingen
Andreas Nischwitz, M.Sc.
erstellt: 15.03.2009 - 19:19
wie oben schon erwähnt, ist dies kein Fall aus einem Lehrbuch. Die Lehrbuchregel
für einen natürlichen Zahn, der im Bruchspalt steht, schreibt dessen Entfernung vor.
Diese Regel gilt nicht zwingend für Implantate. Ich würde erst einmal der Klinik ver-
trauen. Ihr Behandler sollte die Klinik konsultieren und die Meinungsverschiedenheit
klären. Einfacher geht es nicht.
In diesem Sinne viele Grüße von
Rainer Littinski