Forum: Implantologie
Bei Zahnverlust können Ihnen Zahnimplantate mehr Lebensqualität zurückgeben. Wir möchten Ihnen weiterhelfen, wenn Sie Fragen zu Zahnimplantaten haben.
Thema:
Kaschieren von zurück gezogenem Zahnfleisch
Anzahl der Beiträge: 9
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erstellt: 29.12.2009 - 19:39
Sandra aus Hessen
mir wurde 2004 der linke obere Schneidezahn gezogen und einige Monate später ein Implantat gesetzt. Durch das Implantat hat sich das Zahnfleisch leider um ca 5-7mm zurückgezogen so dass eine einfache Krone ästhetisch nicht mehr ausgereicht hätte. Eine Transplantation von Haut aus dem Gaumen hat auch nicht wirklich viel bewirkt. Aus diesem Grund hat mein Zahnarzt damals die Krone mit einer Zahnfleischmodellage aus Kunsstoff versehen, sodass das Implantat hinter dieser "Schürze" verschwand. Da mein Zahnfleisch beim Lachen kaum zu sehen ist war das die einfachste und angenehmste Lösung und nach wie vor sind fremde Zahnärzte immer wieder brennende interessiert welch ein Meisterwerk ich da mit mir herumtrage ;-)
Seit 1 Jahr wackelt nun die Krone. Mein neuer Zahnarzt meint dass die Schraube locker zu sein scheint. Er möchte versuchen von hinten den Zahn anzubohren um die Schraube festzuziehen. Sollte das nicht klappen muss die Krone wohl runter.
Es handelt sich übrigens um ein Strauhmannimplantat SLA 12 mm, Durchmesser 3,3 RN Standard.
Und nun meine Frage: Falls die Krone runter muss, muss eine neue gemacht werden. Gibt es mittlerweile eine andere Möglichkeit das zurückgezogene Zahnfleisch zu kaschieren? Hab mal gehört, dass man Knochen aus dem Kiefer nehmen kann um den Bereich aufzubauen? Gibt es keine "künstliche Knochenmasse"? Wäre schon schön wenn diese Schürze nicht mehr notwendig wäre. Insbesondere wegen der Hygiene...
Viele Grüße
Sandra
erstellt: 29.12.2009 - 23:16
Mit einer Kombination von freiem Bimndegewebstransplantat und einem Knochenaufbau(auch mit "künstlichem Knochenersatzmaterial" müsste Ihr Problem zu lösen sein.Lassen Sie sich dort behandeln,wo diese Verfahren routinemnäßig eingesetzt werden.
Rauchen und manche allgemeine Erkrankungen können die Erfolgsaussichten des Verfahrens allerdings deutlich verschlechtern.
VIEL ERFOLG UND EINEN GUTES NEUES jAHR WÜNSCHT IHNEN.
Dr. Rolf Fankidejski,Msc.
erstellt: 30.12.2009 - 07:49
soweit man es aus der Ferne beurteilen kann, fehlt an Ihrem Implantat der Knochen: Da das Zahnfleisch vom Knochen gestützt wird, werden Zahnfleischaufbauten nicht funktionieren, wenn die Basis fehlt. Ein Knochenaufbau auf dem alten Implantat ist problematisch. Lassen Sie sich vom Fachmann beraten, möglicherweise bleibt nur der (aufwändige) Weg ganz von vorn: Implantat entfernen, ausheilen lassen, Defekt ausmessen, Knochen aufbauen, neu implantieren... Erst wenn Sie an der Aussenseite (zur Lippe hin) genügend Knochen haben, wird die Situation auf Dauer stabil bleiben.
Alles Gute!
Dr. Axel Spaeth
erstellt: 30.12.2009 - 12:54
Sandra aus Hessen
Also ich erinner mich daran, dass das Zahnfleisch nach der Extratktion ganz normal auf gleicher Höhe wie der andere Schneidezahn abschloss. Erst als das Implantat eingesetzt wurde zog sich alles zurück. Ohne die Zahnfleischmodellage (zur Lippe hin) würde man direkt auf das Implantat schauen. Dann werde ich nochmal mit meinem Zahnarzt sprechen welche Möglichkeiten er sieht. Nochmal alles neu zu machen würde ich dann lieber noch etwas aufschieben. Vielleicht gibt es in 5 Jahren schon wieder ganz neue Möglichkeiten.
Vielen Dank für die Antworten und einen guten Rutsch wünsch ich Ihnen!
Viele Grüße
Sandra
erstellt: 31.12.2009 - 11:41
nach Ihren Schilderungen liegt das Problem im nicht vorhandenen Knochen. Wie Kollege Spaeth bereits ausgeführt hat, werden Sie wohl an einer Explantation mit späteren Knochenaufbau nicht borbeikommen, um ein ästhetisch befriedigendes Ergebnis zu erhalten.
Ein guten Rutsch aus dem Rheinland
Dr.Torben Arlt M.Sc.
erstellt: 17.09.2011 - 11:04
unbekannter Autor aus ...
nach fast 2 Jahren seit meinem Post hier muss ich das Thema wohl langsam angehen.
Ich habe einen Zahnarzt gefunden, der mir die Schraube nachgezogen hat. Dabei (beim festziehen des Aufsatzes) hat er festgestellt, dass das Implantat vorne einen senkrechten Riss hat. Er selbst hat sowas noch nicht gesehen. Sein Vorschlag ist der gleiche, der hier bereits beschrieben wurde. Implantat raus, Knochenblock aus dem Kiefergelenk transplantieren und neues Implantat setzen. Mein Zahnarzt möchte die Behandlung mangels Erfahrung selbst nicht durchführen. Also habe ich einen Gesichtschirurgen aufgesucht um eine zweite Meinung einzuholen. Dieser konnte wiederum keinen Riss im Implantat erkennen meinte aber das dass, was mein früherer Zahnarzt da geleistet hätte auch als Supergau bezeichnet werden könnte. Auch wenn er den Riss nicht erkennen konnte rät er mir aufgrund meines Alters (39) ebenfalls zu der OP.
Da ich schon etwas Angst vor diesem Schritt habe suche ich nun einen Arzt, der in der Rhein-Main Region Erfahrungen auf dem Gebiet hat.
Können Sie mir sagen auf was ich achten muss und wie ich an Adressen komme? Wie bekomme ich raus ob jemand schon häufiger solche OPs durchgeführt hat?
Viele Grüße
Sandra
erstellt: 17.09.2011 - 11:05
Sandra aus Hessen
Viele Grüße
Sandra
erstellt: 18.09.2011 - 11:56
ob ein Riß vorhanden ist, oder nicht, läßt sich mit geeigneten Hilfsmitteln klären; aber auch "ohne Riß" wird die Ästhetik nicht besser.
Bezüglich Adressen schauen Sie auf der Implantologie-Master-Homepage: alle dort Aufgeführten haben die "Ochsentour" erfolgreich absolviert und nicht nur ein paar lose Produktschulungen besucht, was (leider!) die Regel ist.
Dr. Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg
erstellt: 18.09.2011 - 18:10
leider gibt es keine Möglichkeit, mit einfachen Methoden Ihr Problem zu lösen. Der Verlauf des Zahnfleisches folgt immer dem darunter liegenden Knochen. Das heißt bei Ihnen, dass der Knochen extrem agebaut ist. Wenn Sie eine Änderung der Situation wünschen, muss das Implantat entfernt, der Knochen und die Weichteile aufgebaut und ein neues Implantat gesetzt werden. Um das vorhandene Implantat ist kein Knochenaufbau möglich, da die freiliegende Implantatoberläche in der Regel bakteriell infiziert ist. Diese Behandlung ist nicht ganz einfach und benötigt einen erfahrenen Spezialisten.
Viel Erfolg wünscht
R.Roos