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Forum: Endodontologie

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Thema:
Karies unter Krone
Anzahl der Beiträge: 3

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erstellt: 17.11.2010 - 11:08

Doris aus Thüringen

Hallo,
ich hätte da noch eine Frage zu der Wurzelbehandlung als Folge einer Karies unter einer intakten Krone. Die Krone saß super, ordentlicher Randschluss, Zahnfleich auch o.k. Die Krone war schon ein paar Jahre alt aber auch noch nicht zu alt. Ich gehe mindestens 2x jährlich zur Kontrolle und lasse auch 2x im Jahr professionelle Zahnreinigung machen.
Wie kann es nun sein, dass ohne äußere erkennbare Einflüsse sich eine Karies distal unter der Krone entwickelt und in den Wurzelkanal geht und somit für die große "innerliche" Zerstörung des Zahnes verantwortlich ist? Gibt es da noch andere Gründe, weil von außen ist es doch fast ausgeschlossen oder kann eine Karies auch von innen kommen?
Ich muss noch dazu sagen, dass bei mir viele Zähne schon so gemein waren, von außen ist fast nichts zu sehen und innen ist es dann ganz schlimm, so dass jede Füllung bzw.Inlay auf diese Weise als Krone ersetzt werden musste. Aber unter einer bestehenden Krone hatte ich noch nie solche Beschwerden.
Vielen Dank für Ihre Antwort.

Sehr geehrte Doris,

der von Ihnen beschriebene Fall kann durchaus auftreten. Wenn der Zahnarzt bei der Kariesentfernung bereits sehr nervnah ist und ein weiterer Materialabtrag den Nerv freilegen würde, wird er unter bestimmten Umständen eine Teil des kariös veränderten Dentins stehen lassen, um eine Nerventfernung zu vermeiden. Es wird ein Medikament aufgetragen, welches ein Fortschreiten der Veränderung verhindern soll. Dies funktioniert meist sehr zuverlässig. Sollte jedoch sich aus dem kariös veränderten Dentin wieder eine raumgreifende Karies entwickeln, könnte sich der Sachverhalt einstellen, den Sie oben beschrieben haben.

Viele liebe Grüße

Dr. Christoph Carl M.Sc.

Hallo Doris
es gibt nach Kariestherapie und nachfolgender Füllungs oder Kronenversorgung 2 Möglichkeiten der erneuten Karieserkrankung. Entweder greifen die Bakterien von außen an der Übergangsstelle Zahn-Füllung oder Zahn-Kronenrand erneut erfolgreich an. Das nennt die Fachsprache dann Sekundärkaries. Diese ist im Frühstadium von außen erkennbar. Bei der 2. Möglichkeit trägt nur der Behandler Verantwortung. Wenn kariöses Zahngewebe belassen wird, entsteht unter der folgenden Versorgung i m m e r ein Fortschreiten der Karies, ein sog. Karierezidiv. Dieses erkennt man gemeinerweise, wie auch bei Ihnen, immer zu spät. Deshalb ist es falsch, falsch und nochmals falsch kariöse Gewebe zu belassen. Es gibt eine Ausnahme, die sog. fraktionierte Kariestherapie. Dabei wird zwar hartes, aber möglicherweise kariöses Gewebe in unmittelbarer Nervnähe belassen und darüber eine langzeitprovisorische feste Füllung gelegt. Man erwartet dann, dass sich der "Nerv" im Verlauf der nächsten Monate, was er auch oft tut, unter Dentinbildung zurückzieht. Nach 6 - 12 Monaten wird wiedereröffnet, die Karies, jetzt unter Schonung des Nervs entfernt und definitiv verschlossen. Auf die Gemeinheit des öfteren Kariesrezidivs bei Ihren Behandlungen sollten Sie sich selbst einen Reim machen.
Viel Erfolg dabei wünscht Rainer Littinski aus Magdeburg


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