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Thema:
Methoden zum Knochenaufbau
Anzahl der Beiträge: 4


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Bisherige Beiträge

erstellt: 30.03.2009 - 11:41

Catweazle aus

Bevor und während bei mir Implantate eingesetzt werden, muss mehr Knochen aufgebaut werden. Mein Zahnarzt führt die Behandlung nicht selber durch, er hat mich aber darüber beraten. Der Knochenaufbau soll künstlich mit Knochenaufbaumaterial erfolgen. Das hörte sich für mich nihct so an, als ob es gut verträglich ist. Ich hab e mich weiter informiert und bin dann auf Knochenaufbau mit Eigenblut und sogar mit eigenem Knochen gestoßen. Können Sie mir sagen, welche Methode am Besten, aber vor allem auch am Verträglichsten ist?

Es gibt grundsätzlich verschiedene Möglichkeiten Knochen aufzubauen: je nach ZUstand des eigenen Knochens, in den die Implantate gesetzt werden sollen, kann man muss man den Knochen vor der Implantation aufbauen oder bei günstigeren Voraussetzungen geht das auch bei der Implantation.

Situation 1:
Ihr Knochen ist in Höhe und Breite gut: Hier kann das Implantat in den Kiefer eingesetzt werden, ohne dass der Knochen verbessert werden muss

Situation 2:
Ihr Knochen ist in der Breite reduziert, aber dennoch kann ein Implantat eingesetzt werden.
In diesen Fällen kann das Implantat eingebracht werden und der Knochen kann entweder mit Bohrspähnen oder kleinen Knochenpartikeln in der Breite verbessert werden. Zusätzlich kann man hier mit synthetischem Material arbeiten, die als Matritze für den Körper zum Knochanufbau dienen. Das Knochenaufbaumaterial kann in diesen Fällen synthetisch sein oder aufbereitetes Knochenmaterial einer anderen Spezies. Der Knochen oder das Aufbaumaterial kann mit Blut oder PRP getränkt werden. Dies soll zu einer schnelleren und besseren Verheilung führen.

Situation 3:
Ihr Knochen ist extrem schmal. Das Implantat läßt sich nicht in den Kiefer einbringen, so dass der Knochen zunächst aufbaut werden muss. In diesen Fällen wird man mit Knochenblöcken arbeiten müssen. Diese können aus der Mundhöhle gewonnen werden oder von anderen Körperregionen. Die Beckenschaufel ist ein hervorragende Entnahmestelle. Bei diesem zweizeitigen Vorgehen wird man 4 Monate später in der Regel die Implantate einsetzen.

Situation 4:
Die Kieferbreite ist extrem schmal und zusätzlich fehlt die Höhe, um eine ausreichende Länge eines Implantates zu inserieren. Auch in diesen Fällen wird man nicht drumherum kommen Knochen mit eigenem Knochen mit Knochenblöcken aus anderen Körperstellen aufzubauen.

Viele Grüße Jan Tetsch

Hallo,

Knochenaufbau mittels Knochenersatzmaterial ist ein sehr gut untersuchte Methodik. In der Regel ist es aber förderlich einen stärkeren Wachstumimpuls mittels eigenem Knochen zu setzen. Die Indikationen s.o. spielen hier natürlich eine entscheidende Rolle. Knochenersatz ist sehr resorptionsstabil, d.h. sie stabilisieren das natürliche Augmentat. Eigenblut enthält in geringem Maße Wachstumsfaktoren. Fördert also in geringem Maße die Knochenneubildung.

Mfg aus Mainz

D. Kraus

Guten Tag Catweazle,

Ihre Frage war nach der Verträglichkeit von Knochenaufbauten. Grundsätzlich ist der eigene Knochen-aus welchem Körperbereich auch immer entnommen-der verträglichste. Leider neigen Aufbauten aus eigenem Knochen zur so genannten Resorption, das heißt, der Körper baut den transplantierten eigenen Knochen in nicht genau vorhersagbarer Menge ab. Deshalb mischt man in vielen Fällen zum Transplantat aus eigenem Knochen Knochenersatzmaterialien, die weniger leicht abgebaut werden. Diese Materialien können synthetisch hergestellt sein oder auch in aufwändigen Renigungsprozessen aus Schweine-, Rinder- oder auch Menschenknochen gewonnen sein. Muss Knochen nur gering aufgebaut werden, so kann man auch Knochenersatzmaterialien alleine verwenden. Generell können Sie davon ausgehen, dass alle Methoden in der Hand eines Fachmannes richtig eingesetzt ein hohes Maß an Erfolg versprechen und sehr gut verträglich sind. Je mehr Knochenersatzmaterial zum Einsatz kommt, desto weniger muss am eigenen Körper operiert werden, was weniger Beschwerden verursacht. Je mehr eigener Knochen verwendet wird, desto schneller läuft die Heilung ab. Viel Erfolg wünscht Ihnen  Rainer Roos


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