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Forum: Implantologie

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Thema:
Implantatstift zu lang
Anzahl der Beiträge: 8

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erstellt: 28.05.2011 - 11:10

Gisela Stoll aus 63505 Langenselbold/Hessen

Hallo,

ich habe im rechten Oberkiefer 3 Implantate bekommen. Voraus ging Knochenaufbau mit Sinuslift.
Nun habe ich an der Stelle, wo das 3. Implantat (Stift) eingeschraubt wurde, Druck -und Schmerzgefühle. Ich merkte den starken Schmerz gleich beim Einschrauben und sagte dies auch gleich dem Arzt. Er meinte, dies sei normal und der Schmerz ginge wieder zurück. Das war aber leider nicht der Fall. Die anderen Implantate machen keine Probleme.
Außerdem ist meine Nase oft entzündet, die Stelle außen, wo der Stift wohl drückt ist leicht gerötet und druckempfindlich. Außerdem hat sich da ein Pickel oder Ekzem enwickelt. Oftmals strahlen die Schmerzen dann auch nach unten Richtung Nase aus (diese geht dann zu) oder auch Richtung Kopf. Wenn ich dann noch viel rede, bekomme ich leichte Kopfschmerzen.
Probleme gab es auch mit dem Biss, da meine Kiefer sehr verformt ist.
Zur Erklärung: Ich habe schon seit vielen Jahren oben rechts keine Backenzähne mehr und daher immer nur links gekaut und den Kiefer ungleichmäßig belastet. Durch das Einsetzen von Implantaten wollte ich diese Fehlstellung beheben lassen.

Mein Zahnarzt hat auf meine Beschwerden sehr heftig reagiert, weil er keinen Handlungsbedarf sah und mir vorwarf, ich würde nur seine Arbeit schlecht machen und das ginge alles in meinem Kopf ab. Ich dürfte keine Schmerzen haben, die Implantate seien völlig in Ordnung. Dann meinte er sei, das komme durch das Gel, weil es recht heftig mit eingebracht werde. Dann sagte er, ich hätte muskuläre Verspannungen. Das leuchtete mir ein und ich fragte, was ich tun könne. Er explodierte fast und und meinte , er würde gar nichts mehr machen. Dann sagte ich ihm, dass ich nichts machen ließe, bevor ich schmerzfrei sei. Bevor ich die Praxis verließ, sagte ich ihm, dass ich mir noch eine Zweitmeinung einholen würde.

Danach war ich bei einem anderen Implantologen, wo mir mir meine Krankenkasse einen Termin machte. Dieser machte auch eine neue Röntgenaufnahme und untersuchte die Zähne sehr gründlich. Auch er konnte rein äußerlich nichts feststellen.

Allerdings bemerkte er folgendes:
1. Der letzte Stift des Implantates ist wesentlich länger als die anderen beiden und ragt sehr weit in den Kiefer.
2. Der Kiefer ist total verformt
3. Beim 3. Impantat wurde wesentlich mehr Füllmaterial verwendet.

Sein Vorschlag:

1. Spezielle Krankengymnastik zur Behebung der muskulären Probleme
2. Erst einmal provosorischer Zahnersatz, um zu sehen, ob dadurch die Probleme beseitigt werden können.
3. Letzte Möglichkeit: das Implantat entfernen

Dann gab es ein Gespräch zwischen meinen und dem anderen Zahnarzt. Ich rief in der Praxis an und bekam kurz und bündig einen Termin für das Einsetzen des provs. Zahnersatzes mitgeteilt: Mitte Juni.
Erst auf Nachfragen wurde mir dann auch bestätigt, dass das nur provosorisch sei und nach ein paar Tagen
(den Zeitrahmen bestimme der Zahnarzt) dann der feste Zahnersatz drauf komme.

Inzwischen hat mir meine Heilpraktikerin 1 spezielle Salbe mit Silber in Kombination mit Zink empfohlen, wodurch erst einmal die äußeren Entzündungsmerkmale an der Nase so gut wie weg sind. Außerdem für den Mund ein spezielles Gel mit Nystatin zum Einreiben und Einmassieren der schmerzenden Stelle. Durch diese Salbe und kräftiges Einmassieren ist der Druck inzwischen besser geworden. Ich spüre noch eine leichte Verhärtung, die mal mehr mal weniger schmerzhaft ist.
Abgesehen davon, dass ich liebsten gar nicht mehr in diese Praxis gehen würde, muss ich doch dort die Behandlung zu Ende bringen.
 
Meine Angst ist jetzt nur, wenn nach ein paar Probetagen dann der feste Zahnersatz drauf kommt und ich immer noch Probleme habe, wäre es dann doch nicht besser den zu langen Stift zu entfernen.
Was ich auch nicht verstehe, warum der Stift viel länger ist, wie die anderen. Mir hat der Zahnarzt ja nichts davon gesagt. Auch habe ich kein Röntgenbild mehr zu sehen bekommen, erst bei dem anderen Zahnarzt.
 
Aber offenbar bin ich nicht ganz alleine mit einer solchen Problematik. Das beruhigt mich doch etwas.
Denn man kommt dann doch in eine Situation und fragt sich, bildet Du das alles nur ein ?
 
Können Sie mir da bitte noch einen Rat geben, was ich tun kann. Diese Situation macht mich richtig krank.
 
Vielen Dank im voraus
 
 

 

Sehr geehrte Frau Stoll,

um sicher zu gehen, dass die Implantate komplett in Knochen oder Ersatzmaterial stehen, bietet sich eine dreidimensionale Aufnahme (DVT / CT) an. Damit kann in allen Richtungen geprüft werden, ob eine knöcherne Bedeckung vorliegt.
Der Weg erst eine provisorische Versorgung anzufertigen ist m.E. richtig. Der definitive Ersatz sollte erst angefertigt werden, wenn alles beschwerdefrei ist.
Das Implantat zu entfernen, wenn alles in Ordnung ist, wäre für mich nur die allerletzte Möglichkeit.

Gute Besserung und viele Grüße aus dem Norden,

Christian Buhtz

Sehr geehrte Frau Stoll,
gegen expldierende Menschen ist kein Kraut gewachsen.
Das mit dem Provisorium ist grundsäztlich ok; wenn Ihr Vertrauen aber dahin ist, würde ich die Behandlung jetzt abbrechen und nicht noch warten, bis weitere Kosten anfallen. Die bis dato aufgelaufenen Kosten werden beglichen (Laborarbeiten für die definitive Arbeit sind (Provis??) noch keine angefallen) -fertig.
Dr. Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg

erstellt: 31.05.2011 - 21:31

Gisela aus ...

Vielen Dank für Ihre Antworten,

@Hr. Dr. Buhtz,

bei mir wurden bei beiden Zahnärzten Panorama-Aufnahmen gemacht mit einem Gerät das um den Patienten herumfährt. Diese sind aber nicht dreidimensional.
Kann ich solche Spezialaufnahmen einfach verlangen? Macht wohl nicht jeder Zahnarzt.

@Hr. Dr. Püllen,

Die Kosten gem. Kostenvoranschlag habe ich inzwischen weitergeleitet sowohl an die gesetzliche Krankenkasse als auch meine Zusatzversicherung.
Der Betrag beläuft sich auf mehrere Tausend Euro. Mein Zahnarzt verlangt doch bestimmt eine große Summe dieses Betrages.
Gehe ich zu einem anderen Arzt, fallen da ja wieder neue Kosten an. Das verstehe ich nicht so richtig.



erstellt: 08.06.2011 - 19:14

Gisela aus ...

Hallo,

Ich habe jetzt die 3D-Aufnahme machen lassen und Rücksprache mit dem zweiten Zahnarzt gehalten. Nach seiner Aussage ist alles in Ordnung. Wir haben uns noch einmal ausführlich am Telefon unterhalten und er hat mir angeboten, dass ich er  die Deckschraube herausmacht und in das Implantat hineinschaut, ob er noch etwas feststellen kann.

Parallel dazu war ich heute beim HNO-Arzt. Ich habe schon seit der Implantation Problme mit der Exzemen, Pickeln im Gesichtsbereicht. Außerdem geht auch ab und zu die Nase zu. Ich hatte noch Tropfen gegen Sinusitis zu Hause. Die habe ich ein paar Tage genommen und die Entzündungsanzeichen sind merklich zurückgegangen. Der Arzt   hat sehr gründlich untersucht, konnte nichts Auffälliges feststellen. Er schloss aber eine leiche Reizung der Schleimhaut aber nicht aus. Ich bekam Mikrowellen-Bestrahlung. Dazu noch eine spezielle Salbe für die Nase.

Jetzt wird für mich die Zeit ziemlich eng, da ich ja nächste Woche am Dienstag schon den Termin zum Einsetzen des Zahnersatzes habe. Deshalb habe ich diesen Termin erst einmal abgesagt, da ich ja auch vorher noch den Termin bei dem zweiten Zahnarzt wahrnehmen muss.
Dann kam der Rückruf der Praxis und gleich auch die Aufforderung zu einer Vorauszahlung. Begründung war, dass der Zahnarzt erst einmal in Urlaub sei und der nächste Termin erst ab Mitte Juli vereinbart werden könne. Inzwischen seien aber schon sehr hohe Kosten entstanden.
Aufgrund der ganzen Situation habe ich erst einmal abgelehnt, da das so nicht vereinbart war. Dann habe ich noch einmal überlegt und zumindest eine Rechnung für die Anzahlung verlangt.

Habe ich mich so richtig verhalten, oder muss ich die Vorauszahlung jetzt sofort ohne Rechnung leisten. Ich muss sagen, dass ich darauf nicht eingestellt war. Es handelt sich schließlich um ca. 5.000.000,00 EURO. 

Außerdem habe ich mich doch geärgert, weil sich für mich wieder die Vermutung bestätigt hat, dass der Zahnarzt unbedingt die Behandlung zu Ende bringen wollte, egal wie es mir als Patient dabei geht. Würde auch erklären, warum er so heftig reagiert hat. Da dies jetzt aber doch etwas länger gedauert hat, verlangt er Vorauszahlung.

Trotz allem möchte ich mich korrekt verhalten, geleistete Dienste müssen natürlich auch von mir gezahlt werden.




erstellt: 09.06.2011 - 00:20

unbekannter Autor aus ...

Hallo, sorry ,da ist mir doch ein Schreibfehler unterlaufen. Die Vorauszahlung beträgt natürlich 5.000,00 EUR. Der falsch geschriebene Betrag würde mein Budget leider sprengen.

Sehr geehrte Frau Stoll,
wie Sie schreiben, sind die definitven Abdrücke demnach schon erfolgt und der Zahnersatz angefertigt; dann würde es schwieriger, die Behandlung  "einfach" abzubrechen. Unabhängig davon macht es keinen Sinn, eine definitive Arbeit einzusetzten, solange Beschwerden vorhanden sind; diese müssen erst weg sein. Das sollte/muß im Interesse aller Beteiligten sein (durchaus auch vom Zahntechniker!) -man tut sich sonst keinen Gefallen. Dies würde ich abwarten. Auch in punkto Vorauszahlung würde ich mich nicht unter Druck setzen lassen.
Dr. Frank Püllen, MSc, MSc, Neu-Isenburg


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