Patientenforum

Forum: Implantologie

Bei Zahnverlust können Ihnen Zahnimplantate mehr Lebensqualität zurückgeben. Wir möchten Ihnen weiterhelfen, wenn Sie Fragen zu Zahnimplantaten haben.

Thema:
Implantation bei Chemo-Behandlung
Anzahl der Beiträge: 4

EineAntwortgeben Eine Fragestellen AlleForenanzeigen


erstellt: 30.01.2009 - 08:58

Sven aus

Mein Immunsystem ist aufgrund einer Chemo-Behandlung zurzeit auf dem Nullpunkt. Aber das Leben geht nicht einfach so an einem vorbei, sondern es erwischt mich gerade auch bei den Zähnen. 3 Zähne wurden mir im Unterkiefer entfernt und sollen durch 2 Implantate ersetzt werden. Jetzt habe ich gelesen, dass es Schwierigkeiten geben kann, wenn das Immunsystem nicht 100%ig vorhanden ist. Stimmt das und gibt es Alternativen?

Grundsätzlich kann man zwischen Zyklen der Chemotherapie implantieren. Aber man sollte dieses unter besonderem Schutz durchführen. Sinnvoll ist vielleicht auch die Beendigung der Chemotherapie, um Infektionsrisiken so gering wie möglich zu halten.
Ihr Behandler und Implantologe sollte darüber Bescheid wissen.
Jan Tetsch

In schwierigen Lebensphasen wie der Ihren tröste ich mich zusammen mit meinen Patienten an Voltaires hintersinnigem Spruch: "die Kunst des Arztes ist es, den Patienten solange zu erheitern oder zu vertrösten, bis die Natur ihn heilt". Auf Sie umgemünzt sehe ich die Möglichkeit, eine Zahnlücke durch einfache Maßnahmen wie Langzeitprovisorien oder Zwischenprothese zu verschließen, bis Sie wieder "stark" genug sind für weitere Belastungen wie Implantation und viele Zahnarztbesuche.
Der Gedanke hilft uns oft und die gemeinsame Freude darüber, dass es dann später weitergeht, verspricht ein gutes implantologisches Ergebnis.
Viel Gesundung wünscht
Dirlewanger

Hallo Sven,



ja, Ihre Vermutungen stimmen: Bei Patienten, die sich einer Chemotherapie unterziehen müssen, ist nicht nur die Immunabwehr eingeschränkt, sondern auch die Regenerationsfähigkeit des Gewebes während der Einheilungsphasen nach Implantationen. Daher sollte bei diesen Patienten die Beendigung der Chemotherapie abgewartet und erst einige Monate danach implantiert werden.

Alternativen wären, wie der Kollege oben schon schilderte, eine "Zwischenlösung" mittels Provisorium.



Beste Grüsse!

Kerstin Jäger, M. Sc.


Login nur für Mitglieder