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Guten Abend,

Mein Implantologe möchte zwei Implantate freilegen, obwohl ich zur Zeit wieder eine akute Kiefergelenksentzündung habe, Entzündungshemmer nehme und Physio bekomme. Er weiss davon. Von meiner Seite aus, eilt die Freilegung nicht. Es ist nur schmerzhaft den Mund zu öffnen und stehe der Freilegung unter den Umständen etwas skeptisch gegenüber.

Was meine Sie?

erstellt: 06.05.2018 - 07:56

Zahnarzt
Dr. Roos MSc. mult.
73765 Neuhausen


roos@roos-zahnarzt.de
http://www.roos-zahnarzt.de

Guten Tag,

ich sehe auch keinen Grund zur Eile, außer vielleicht, dass durch die Versorgung der fehlenden Zähne heilend Einfluss auf die CMD genommen werden könnte. Ich finde es ohnehin bedenklich, beim Bestehen einer akuten CMD eine prothetische Versorgung zu unternehmen. Die Gefahr, dass alles noch schlimmer wird, ist nicht unerheblich. Daher jetzt die Zeit nützen, um über Schiene und Physiotherapie die Beschwerden zu beseitigen!

Grüße

R. Roos

Vielen Dank für Ihre Antwort! Sehr nett, dass man hier die Möglichkeit hat Fragen zu stellen, danke dafür!

Ich wundere mich, warum der Implantologe trotzdem die prothetische Versorgung unter diesen Umständen machen möchte. Das gibt mir zu denken.

Ein Kieferorthopäde den ich neulich aufsuchte meinte, der Kreuzbiss ( besteht erst seit dem ziehen von den Zähnen vor einem Jahr)  ist die Ursache der CMD und ohne eine Schienentherapie würde die CMD nie verschwinden. Ich suchte seit einem Jahr ca. 5 Zahnärzte und "CMD Spezialisten" auf, bis ich nun seit einem halben Jahr einen guten Zahnarzt gefunden habe, der nicht nur mit den Schultern zuckt und nicht weiter weiss und zumindest die Smyptome versucht zu lindern und eine gute Schiene angefertigt hat, allerdings kommt die CMD in Schüben, die mehrere Wochen anhalten und der Zahnarzt empfahl eine Vorstellung beim Kieferorthopäden. Keiner der 5 Zähnärzte erwähnte einen Kreuzbiss oder eine nötige kieferorthopädische Behandlung. In der Regel vertraue ich Zahnärzten, aber manchmal hat man ein komisches Bauchgefühl, zu mal die Behandlung an die 2500 Euro kosten soll. 

Ist eine kieferorthopädische Behandlung immer nötig, wenn die Kiefergelenke beim öffnen des Mundes immer zu einer Seite springen und es knackt beim sprechen und kauen? Optisch stört es mich nicht und das knacken wäre ok, wenn es nicht so schmerzhaft wäre.

erstellt: 06.05.2018 - 21:41

Zahnarzt
Dr. Roos MSc. mult.
73765 Neuhausen


roos@roos-zahnarzt.de
http://www.roos-zahnarzt.de

Guten Tag,

ein Kreuzbiss alleine führt nicht zwangsläufig zu Kiefergelnksproblemen, auch verursacht Knacken in den allerseltesten Fällen schmerzhafte Probleme. Ohne eine genaue Analyse der Situation kann keine Aussage getroffen werden. Die Kíeferorthopädie alleine ist ebenfalls kein Garant für Beschwerdebesserung. 

Klassisch sollte folgendermaßen vorgegangen werden: 1. Modellherstellung, Bissregistrierung, Modellanalyse 2. Schiene in idealer Bisslage, möglichst Dauertragen bis zur Beschwerdefreiheit  3. Übertrag in Kauflächen )Tabletops für mind. 6 Monate 4. Neue Analyse und Festlegung der definitiven Versorgung evtl. KfO.

Leider wird das ganze Verfahren Zeit und Geld kosten, Abkürzungen führen ins Nichts!

Gute Besserung wünscht

R. Roos

Herzlichen Dank für Ihre ausführliche Antwort.

Punkt 1. wurde gemacht, Punkt 2 auch ausser, dass ich die Schiene nicht während der Arbeitszeit tragen kann, da ich den ganzen Tag verständlich sprechen muss. Punkt 3. Tabletops musste ich googeln. Macht man die auf alle Zähne? Werden die zementiert? Ich bin Mitte 30 und habe nur eine kleine Füllung und einer der im letzten Sommer gezogenen Zähne war ein Milchzahn. Tabletops klingen nach einem grossen prothetischen Aufwand. 

Mein Bruder hat auch einen Kreuzbiss und keinerlei Probleme. Wie Sie gesagt haben, Kreuzbiss macht nicht zwingend Kiefergelenksprobleme. 

Können Sie einen auf CMD spezialisierten Zahnarzt im hohen Norden empfehlen?